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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die gewöhnliche Lust beschleicht uns oft leise

Neue Brille aufsetzen - und einfach lieben
Vor einigen Tagen hörte ich einen Satz, der ungefähr so klang: „Und am nächsten Morgen wusste ich, dass ich mich in ihn verliebt hatte.“

Das lustvolle Gefühl, verliebt zu sein

„Sich verliebt haben“ ist in der deutschen Sprache eher ein Begriff, der eher auf die Lust abzielt als auf die Liebe. Wenn wir den Prozess mal rein theoretisch ansehen, wird er langweilig oder gar leblos. Optische und taktile Empfindungen, ein bisschen „wachrufen“ lustvoller Erinnerungen ... das reicht. Den Rest verrichten dann schon die körpereigenen Drogen.

Das sieht die/der Verliebte natürlich ganz anders. Führ sie oder ihn wird sozusagen „ein Schalter umgelegt“. Die rosarote Brille hilft, die widrigen Umstände zu ignorieren oder Zweifel zu beseitigen.

Das ist eigentlich nichts Besonderes - der bekannte Trick der Natur - wirkt ziemlich zuverlässig, falls du dich nicht gegen ihn wehrst.

Das kalte Händchen der Wissenschaft - "gestalte deine Sexualität bewusst"

Ich las gerade, wie die „Wissenschaft“ mit der Kraft der Vernunft an das Thema der Lust herangehen will. Das Mantra der Neuzeit heißt ja „erkenne deine sexuelle Persönlichkeit“. Und wenn du sie erkannt hast, dann hast du „die Chance, den eigenen Sex erfüllender zu gestalten und bewusst zu verändern.“

Die Wissenschaft ist ja immer betont „cool“. Sie sagt nicht: „Finde heraus, wie du am geilsten wirst, und probiere das aus, was du herausgefunden hast.“ Und falls sie mal „Learning by Doing“ als Motto ausgibt, dann ist dies gleich die „zweitbeste Wahl.

Lust - bloß nicht bewusst gestalten

„Bewusst zu gestalten“ - der Satz ist so gekünstelt wie das, was dahintersteht. Genau genommen ist es eine Phrase. In der Liebe und in der Lust gestalten wir nicht, sondern wir geben uns der Natur schamlos hin. Oder wir fürchten uns davor, dies zu tun, und denken darüber nach, wie wir die Hingabe vermeiden können.

Wie sich die Lust bei uns Menschen einschleicht

Die Sinneslust beschleicht uns leise und völlig irrational. Die Kollegin war schon immer da, wir haben oft mit ihr gesprochen. Plötzlich finden wir sie attraktiv, und falls sich die Gelegenheit ergibt, ist die Nacht lau, der Blütenduft umweht unsere Nase, vermischt sich mit dem Duft ihrer Haut ... na, und so weiter eben.

Eigentlich hat das nichts mit Liebe zu tun, und wenn du nun wirklich noch das Wort „Sex“ hinzufügen willst: Der steht eben auch nur im Dienst der Paarung - die Lust entsteht im Kopf. Die Verliebtheit auch. Und der Drang, das Genossene noch einmal zu wiederholen.

Verlieb dich grundlos und lustvoll

Verlieb dich … es nützt dir. Solange du Lust an einem anderen Menschen hast, kannst du dich nicht „in den Falschen“ verlieben. Erst, wenn du ihn „besitzen“ willst und damit eine exklusive Partnerschaft meinst, wirst du vielleicht solche Gedanken haben. Aber warum sollte es nicht gut gehen, sich einfach grundlos zu verlieben und dann zusammenzubleiben?

Gibt es weibliche Sadisten?

Der Masochist, die Sadistin - zwei Illusionen kommen zusammen
Nach Meinung von Feministinnen sind es die Männer, die Frauen sadistische Züge zuschreiben. Ein Beispiel dafür ist die Gräfin Báthory, bekannt als die „Blutgräfin“, die - zu Recht oder Unrecht - bezichtigt wurde, junge Frauen aus Lust gefoltert und getötet zu haben. Insgesamt soll es sich um bis zu 50 junge Frauen gehandelt haben, die durch ihre Hand oder die ihrer Bediensteten gefoltert oder getötet wurden.

Im Nachhinein gab es viele Versuche, die historische Gräfin Báthory „reinzuwaschen“, weil man annahm, dass sie einer männlich geführten Intrige zum Opfer fiel. Dagegen sprechen allerdings die Prozessakten. Erstaunlicherweise wurde die Gräfin auch nicht zum Tode, sonder nur zum Hausarrest verurteilt, und auch ihr Vermögen wurde nicht konfisziert.

Den Tod durch den Henker fanden - eine Ironie der Geschichte - nur ihre Bediensteten. Zitat:

Dorothea und Helena wurden ... lebendig verbrannt. (Ihr Hausmeister) Johannes wurde geköpft, seine Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Kaum Quellen für den weiblichen Sadismus
Wer nach weiblichem Sadismus sucht, findet dafür kaum Quellen, was zwei Gründe haben kann: Entweder sind Frauen aufgrund ihrer Natur, Veranlagung oder Erziehung nicht sadistisch veranlagt, oder aber, dass sie ihren Sadismus „deckeln“, sodass er nicht offenkundig wird.

"Weiber zu Hyänen" und forensische Psychiatrie

Gut, auch der forensische Psychiater Krafft-Ebing will wissen, dass der Sadismus beim Mann die häufigste Perversion sei, dass sie aber beim Weibe durchaus ebenfalls gelegentlich vorkomme. Er schreibt (S. 102).

Gleichwohl kommt Sadismus des Weibes vor und lässt sich recht wohl aus dem ersten kontinuitiven Element des Sadismus, der allgemeinen Übererregung der motorischen Sphäre erklären.

Ich denke, ihr geht mit mir einig: Das kling nicht ganz logisch. Ein klein wenig deutlicher wird das schon Friedrich Schiller, der durchaus „Weiber zu Hyänen“ werden lässt, die „mit Entsetzen Scherz treiben“. Gut, der Herr Schiller war kein Psychiater, aber was bedeutet nun seine Beobachtung? Ist es abermals die männliche Zuweisung an die Frau, nicht alle Tassen im Schrank zu haben?

Sadistische Frauen - kein einheitliches Bild bei "Fachleuten"

Über sadistische Frauen konnte ich erfahren:

Das Zufügen von Schmerz und Betteln der Opfer verleiht ihrem Selbstwertgefühl Flügel.

Dies alles gilt, wie unschwer zu erkennen ist, unter dem Gesichtspunkt der Psychiatrie. Doch was ist mit dem sexuell motivierten Sadismus? Ein Medizinprofessor schreibt:

Bei einigen sind es sexuelle Motive und weniger Menschenverachtung oder Habgier. Wenn es während einer solchen Handlung zu sexueller Erregung und Orgasmus kommt, spricht man in Expertenkreisen von einer Paraphilie des sexuellen Sadismus.

Sollten wie uns auf die „Expertenkreise“ einlassen? Müssen wir davon ausgehen, dass Frauen, die erotisch-sadistische Neigungen oder Gedanken haben, bereits zu jenen zählen, die aus der Gesellschaft abgekippt sind und ein Randsiedlerdasein führen? Oder ist es generell verwerflicher, Lüste aus sadistischen Handlungen zu beziehen als an diesen Handlungen zu verzweifeln?

Alles im "kriminellen Bereich"?

Wir wissen nur eines: So weit es sich um Kriminalität handelt, agieren Frauen eher in Gruppen als alleine, und sie trinken sich zuvor keinen Mut an. Diese Beobachtungen stammen allerdings von typischen „Sexualstraftäterinnen“, also nicht von jenen, die aus der Lust am Quälen entsprechend veranlagte Partner suchen.

Echte Sadistinnen sind im Grunde nirgendwo willkommen. Das „echt“ bezieht sich darauf, dass sie Männer (aber auch Frauen) quälen, um daraus psychische Befriedung zu erzielen, ohne die Bedürfnisse des anderen zu beachten. Auf einschlägigen Webseiten behaupten sie, selber „bizarre Wünsche“ zu haben und ihren Sadismus an „männlichen Opfern auszuleben.“ In der jüngeren Literatur dürfte vor allem der Roman von Gigi Martin („Die Herrin“) zu nennen sein, in dem eine ungewöhnlich sadistische Amateurin geschildert wird, die einen ihr völlig ergebenen Sklaven in den Ruin treibt.

Frauen: Im Traum oft dominant, dann und wann auch sadistisch

Realität, Fantasien und erotisch Träume klaffen bei erotischen Sadistinnen weit auseinander. Die Träume sind keinesfalls selten (was auch den Erfolg des Romans zu erklären vermag) aber sie wandeln sich selten in Realitäten. Das geht auch aus Zahlen hervor, die wir kennen: Die sexuelle Vorherrschaft strebt gut die Hälfte der Frauen in ihren Träumen an, aktive sadistische Fantasien hat etwa ein Viertel.

Die Rolle der vermeintlichen Sadistin

Es mag durchaus ein, dass eine Frau, die sich in die Rolle der erotischen Sadistin begibt, diese Rolle verinnerlichen kann. In diesen Fällen könnte sie die Macht über ihre vermeintlichen „Opfer“ durchaus genießen. Wie war das noch? Das Selbstwertgefühl mancher Menschen steigt offenbar dann an, wenn sie es schaffen, andere zu erniedrigen.

Doch eine Rolle ist eine Rolle, ist eine Rolle. Fällt sie von den Frauen ab, die sie spielen, so kleben sie wieder an der Realität. Und die ist oft nicht so rosig, wie es uns die Domina-Webseiten vermitteln wollen. Denn nach der „Sitzung“ erwartet die Domina, sei sie als Amateurin oder beruflich unterwegs, ein Leben, in dem Sadismus keinen Platz hat.

Zitate:

Wikipedia zu Bathory.
Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis, Printausgabe.
Sigrun Roßmanith, in einem Interview mit Vice sowie aus verschiedenen Untersuchungen.
Psychosoziale Gesundheit, wissenschaftliche Abhandlung (pdf) .