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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die restlos enttäuschte Frau und die Beziehung

Wie du aussiehst, wer du bist ... und was du willst ...
Was denkt eine Frau, die „nicht gewollt wird“?

Die Antwort ist einfach: Sie denkt darüber nach, warum sie abgelehnt wird. Das ist zunächst positiv, doch wohin führen diese Gedanken?

Nachdem die Frage nach dem Körpergewicht abgehakt ist („es ist nicht immer eine Frage der Diät“), folgt schnell die gefundene pauschale Begründung: Ich habe das „Es“ einfach nicht.

Fragt mich bitte gar nicht erst, was das „Es“ ist. Ich vermute, es ist nicht mehr als ein Trugbild, das aus Frauenzeitschriften stammt.

Ich habe aus dem verlinkten Artikel einige Fragen entnommen, die ich hier so beantworten will:

„Wie kannst du verhindern, dass dir so etwas passiert?“

Wenn du keine Frau bist, kann es ebenso für dich zutreffen. Also ist es auch für Männer lohnend, hier weiterzulesen.

1. Wie kann ich dafür sorgen, dass man mich mag?

Die erste Frage, die sich viele Personen mit Schwierigkeiten stellen, scheint zunächst „plausibel“ zu sein. „Wie kann ich bewirken, dass mich jemand mag?“

Diese Frage ist heikel, weil die voraussichtlich niemand eine zutreffende Antwort geben wird. Jeder, der gefragt wird, geht von sich selbst aus. Falls du dich fragst, stelle ich dir eine Gegenfrage:

Welche liebenswerten Eigenschaften besitzt du im Moment? In der Ökonomie sagt man auch: „Nenne doch mal deine Alleinstellungsmerkmale.“ Das sind die Eigenschaften, die nur DU in dieser Kombination anbieten kannst.

2. Der Körper als Köder – nur gut für einen ONS

Die nächste Frage betrifft deutlich häufiger Frauen als Männer: „Was muss ich mit meinem Körper tun, damit ich attraktiv werde?“ Bei Männern wird sie sich schnell erschöpfen: Abnehmen nur bei extrem Übergewicht, Sport treiben nur bei deutlich unsportlicher Erscheinung, etwas vorteilhafter kleiden. Bei Frauen kommen etliche Versuche dazu, mit den Eigenschaften des Körpers zu experimentieren, sich verschiedene Rollen zu zulegen und Haut und Haar zu verändern. Im Endeffekt kommt wenig dabei heraus. Frauen reden selten darüber – aber das „enorme Aufmachen“ und das Spiel mit verschiedenen Rollen führt eher dazu, einen ONS zu haben als eine Beziehung. Das liegt eindeutig an der Oberflächlichkeit – Männer, sie auf Sex aus sind, haben Traumbilder. Und wenn du denen entsprichst, dann werden sie versuchen, dich zu vögeln. Wenn ein Mann „nicht gewollt“ wird, wird er sich dennoch kaum Gedanken darüber machen, wie er „sich verändern“ kann.

Frage dich, warum du dir Frage stellst: „Was muss ich mit meinem Körper tun, damit ich attraktiv werde?“ Denn die Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit deinem Körper „nicht stimmt“, ist bei „ganz normalen“ Menschen gering. Das heißt: Dein Körper stimmt, etwas anderes stimmt eher nicht. Deine Aufgabe: Finde heraus, was bei dir „stimmt“. Wenn du das herausgefunden hast, kannst du dich in extremen Fällen fragen: „Was ist mit mir nicht in Ordnung“?

3. Enttäuschung und falscher Schluss: Es liegt an den anderen

Eine weitere Frage beruht bereits auf Enttäuschungen:

"Warum kann ich keine normale Beziehung eingehen?" Oder „Warum will mit mir niemand eine normale Beziehung eingehen?“ Und wie bei so vielen allen Enttäuschungen, glauben die Menschen, es läge nicht an ihnen, sondern an den anderen. Das liest sich dann als Zitat so:

Männer scheinen im Allgemeinen nicht zu einer Beziehung beitragen zu wollen und scheinen damit einverstanden zu sein, Frauen zu verletzen, wenn es ihnen nützt.

In diesem Fall wäre es wirklich gut, nun die Ursachen zu finden, die nicht bei den „anderen“ liegen, sondern bei dir. Denn so viel ist sicher: Nur, wenn du die Verantwortung für dein Tun und Unterlassen übernimmst, kannst du etwas verändern.

4. Wut und Verzweiflung

In der nächsten Stufe wirst du sauer auf die anderen. Du entwickelst eine Wut auf Frauen oder Männer: Warum ignorieren sie mich, warum nutzen sie mich aus? Aber in Wahrheit fragst du gar nicht: Warum tun sie es? In Wahrheit fragst du dich: „Warum passiert alle dies dauernd MIR?“ Sobald du die Frage so stellst, gibt es vielleicht langfristig eine Lösung. Und bevor du je nach dem „Warum“ fragst, wäre es schön, wenn du sagen könntest, wann, wo und in welchen Situationen hast du deine Eindrücke gewonnen?

Ab diesem Zeitpunkt wäre es auch gut, an Hilfe von außen zu denken.

5. Selbstaufgabe

Die schreckliche nächste Konsequenz wäre die Selbstaufgabe. Dazu wieder rein Zitat:

Irgendwann geben die meisten auf und versuchen gar nicht mehr, eine Beziehung aufzubauen.

Wer diese Menschen schon einmal erlebt hat, weiß, dass sie Gruppen bilden, um sich gegenseitig Gründe dafür zu geben, keine Beziehungen mehr zu wollen. Das tun Männer ebenso wie Frauen. Manche rettet das vor der endgültigen Selbstaufgabe, andere werden dadurch ideologisiert und hassen das jeweils andere Geschlecht. Dann ist es auch oft zu spät, die Kernfrage zu stellen:

„Was willst du aus einer Beziehung gewinnen, und was würdest du dafür aufgeben?“

Was das alles (für dich?) bedeutet

Aus der Schilderung ist zu erkennen, wie eine „negative kybernetische Spirale“ entsteht. Die Situation wird von Maßnahme zu Maßnahme hoffnungsloser, weil die jeweilige Rückkoppelung in einen „Teufelskreis“ führt, dessen Ende oft zu einer inneren wie auch äußeren Verzweiflung führt. Es wäre zu einfach zu sagen, man müsse nun „nur“ dafür sorgen, dass dieses System eine „positive Rückkoppelung“ bekommt.

Ein Wechsel der Fragestellung hilft bereits

Das „Positive“ entsteht nicht, wenn „mehr vom Gleichen“ versucht wird, während schon klar ist, dass dieses „Mehr“ zu noch größerem Frust führt. In diesem Fall muss „etwas anderes“ versucht werden - zum Beispiel eine völlig andere Fragestellung.

Dabei wird viel Licht auf das Ziel fallen: „Eine Beziehung“ ist etwas, das gestaltet werden will – der Begriff muss also mit Inhalten gefüllt werden. Schon die Frage: „Wer will ich in einer Beziehung sein und was will ich darin bewirken?“, kann völlig überraschende Antworten ergeben.

Eine Lösung ist dies nicht, aber ein Ansatz zum Nachdenken in jedem Fall.

In diesem Artikel werden Zitate von Ossiana Tepfenhart verwendet und widerlegt, die sich bei "Medium" nachlesen lassen. Grafik: Archiv von liebesverlag.de