Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die heiligen Huren, die Huren an sich und Gott

eine hure und doch keine: thamar


Die Wissenschaft streitet sich einmal wieder – diesmal geht es um die sogenannten „Weihedirnen“, die dem normalen Irdischen weder von Herodot noch aus „Umdeutungen des 19. Jahrhunderts“ bekannt sind, sondern aus einer ganz anderen Quelle, die nach wie vor recht volkstümlich ist: Aus dem Pentateuch, dem Christen besser bekannt als die Bücher Mose. Daher kennen manche auch noch den Namen der großen Liebesgöttin, der Astarte, die auch als Ischtar (Ištar) bekannt ist. An dieser Stelle kommt nun ein gewisser Herodot ins Spiel, obwohl der erheblich jüngeren Datums ist als der Pentateuch. Jener behauptete nämlich, dass sich „die“ babylonischen Frauen fremden Männern gegen Entgelt hingeben mussten, bevor sie heiraten durften – eine unschöne Behauptung, und so gar nicht passend für Feministinnen.

Eine von ihnen, Julia Assante, will beweisen können, dass „die Idee der Heiligen Hochzeit zwischen Mensch und Gott“ … eine akademische Fabrikation des 19. Jahrhunderts ist, die unhinterfragt übernommen wurde“.

Vor 3000 Jahren galten andere sittliche Vorstellungen


Nun ist es ja tatsächlich so, dass die Geschichtsschreibung von den Gelehrten es 19. Jahrhunderts auf vielfältige Weise interpretiert wurde – zumeist, weil es kaum geeignete Quellen für Nachforschungen gab. Sie sind also von vornherein entschuldet. Was aber ist mit der heutigen Zeit? Es ist erstaunlich, dass auch Frau Assante nicht alle Dokumente angesehen hat, sondern sich auf Falschaussagen, Falschübersetzungen und dergleichen beruft. Doch warum bitte gab vor 3300 Jahren ein Mann seine Tochter den „Priestern als Pfand“ für einen Kredit? Könnte es nicht sein, dass die damaligen Priester (möglicherweise sogar religiös gestützt) ihre Einnahmen aus einer durchaus weltlichen Art der Prostitution erzielten? Vergessen wir doch bitte nicht, dass in der damaligen Zeit nicht die Gleichheits- und Moralvorstellungen unserer Zeit herrschten. Mir fällt ohnehin auf, dass immer mehr sogenannte „Wissenschaftler“ beiden Geschlechts das heutige Denken kompromisslos auf die Vergangenheit zurückprojizieren: Sie sollten sich vergegenwärtigen, welchen Stellenwert Töchter damals hatten: Sie waren kaum mehr als ein Handelsobjekt. Ich staune, warum dies bezweifelt wird, jeder kann es im Pentateuch nachlesen.

Ein Religionsstreit, ein moralischer Streit: Jahve versus Astarte.

Der Streit zwischen der Religion des in der Bibel Jahve genannten Gottes mit dem der Göttin Astarte durchzieht weite Teile des sogenannten „Alten Testaments“. Auch hier wird klar, dass „keine der Töchter Israels eine Tempelhure sein soll und keiner der Söhne Israels ein Tempelstricher“. (Ich benutze die Rückübersetzung Hebräisch-Englisch-Deutsch“, die so auch die Elberfelder Bibel wiedergibt. (5 Mose 23:17).

Zu jener Zeit hatte sich die sogenannte „Mosaische Religion“ ja noch keinesfalls durchgesetzt. Man denke einmal daran, wie mühevoll es für Mose gewesen sein mag, sein Volk auf den Monotheismus einzuschwören, bei dem Jahve die alleinige Gottheit ist: Immerhin musste er eine riesige Anstrengung vollbringen, um seinem Volk das erste Gebot der neuen Religion einzupauken: „Du sollst keine andern Götter haben vor (oder auch neben) mir.“ Allein durch den Text wird deutlich: Es gab also eine Götterkonkurrenz, und sie sollte nun endgültig ausgeschaltet werden: Das von Mose geführte Volk wurde auf den strengeren Kurs von Jahve und seines Propheten eingeschworen - die Leichtigkeit des Seins (jedenfalls für Männer) der Astarte wurde damit aufgegeben. Dies bedeutete aber auch, dass jüdische Männer in Zukunft auf den Besuch der Tempel der Astarte verzichten mussten und damit auf das Vergnügen, in deren Umgebung religiös bevorzugte Prostituierte zu finden – seien sie nun sakral oder nicht sakral, was letztlich ohne Bedeutung ist.

Das Bild der Bibel von den Huren

Letztendlich werden wir niemals wissen, wie sich die Huren unterschieden, in wessen Diensten sie standen und wer letztendlich davon profitierte, dass sie ihre Dienste anboten. Sicher wissen wir nur, dass die Besuche der Tempel der Astarte geächtet wurden – und sehr wahrscheinlich nicht ausschließlich aus religiösen Gründen.

Viele Jahre später wird ein anderer Prophet den Huren das Himmelreich versprechen – noch vor den Priestern. Aber vielleicht findet sich auch bei dieser Behauptung noch eine Feministin, die „beweist“, dass es sich bei den Damen gar nicht um Huren gehandelt hat.

Quellen: bmcr, Wikipedia (englisch), die deutsche Version ist leider unbrauchbar, sowie Bibeltext.com.

Weitere Quellen: Der Spiegel, Printausgabe, Nr. 12 / 2010
Kategorien: archive | 0 Kommentare
Tags für diesen Artikel:
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 3446 Klicks

Briketts auf den Geschlechterkampf gelegt



Normalerweise schreiben Frauen darüber, dass Männer Scheißkerle sind, aber nun hat auch der 1967 geborene Unternehmer, Publizist und Kommunikationsexperte Roman Maria Koidl offenbar Blut gerochen – und sein Verleger, Hoffmann und Campe, offensichtlich auch. Ihr ahnt es – Männer müssen schreiben, dass Männer Scheißkerle sind – damit noch ein paar Briketts oben drauf kommen auf die publizitätsgeile Debatte, wer denn nun den beschisseneren Charakter hat – Frauen oder Männer.

Nun kann man die Sache natürlich noch ein paar Mal drehen: Da Frauen schon zur Genüge geschrieben haben, was für Scheißkerle Männer sind, und nun ein männlicher Männerbeschmutzer gefunden wurde, erwarten wir demnächst nun einen weiblichen Beitrag, in dem es heißt, dass alle Frauen Lustmonster wären, die Männer aus Begierde konsumieren würden. Wenn die Schlammschlacht dann munter tobt, kann man sicher den einen oder anderen Autoren mal ins Fernsehen zu einer Redeschlacht einladen: Ungefähr so funktioniert ja offenbar die Verbreitung derartiger Literatur.


Der Verleger redet dann auch munter darauf los, was das Buch ist: eine „schonungslos Entlarvung“, und gibt angeblich „klare Antworten“ darauf, warum „Frauen immer wieder auf den gleichen Typus Mann hereinfallen.“ Das möchte ja alles noch dahingehen, wenn man nicht auch noch mit dem arroganten Anspruch daherkäme, „ein ungeschminktes Bild der gegenwärtigen Geschlechterrealität“ zu zeichnen.

Das sieht so aus, dass die ständige Freundin oder Ehefrau „bei Verdachtsmomenten des Betruges“, den Hosenlatz (!) näher zu untersuchen – auf Sperma, das dort kleben geblieben ist.
Fragt sich, mit wem er denn diese Art von Sex mit „Hose nicht ganz runter, weshalb Spermareste vorhanden“ praktiziert hat – mit einer Frau offenbar nicht, denn „Frauen empfinden beim Sex eine Zuneigung und Nähe, die für ihn nicht vorhanden sein muss“.

Damit wäre eigentlich alles über Wert und Unwert einer derartige Literatur gesagt, wenn da nicht noch ein Anspruch schlummern würde: nämlich der, zu wissen, „warum (…) kluge, schöne und erfolgreiche Frauen auf solche Typen herein (fallen)?

Nun, das habe ich noch nicht gelesen – doch falls wir eine ähnliche Antwort auf diese Frage bekommen wie die Frage des Spermas am Hosenschlitz, dann kann ich auf eine Antwort auch dankend verzichten.

Übrigens gäbe es eine sehr einfache Antwort auf die Frage, warum „kluge, schöne und erfolgreiche“ Frauen auf die „Scheißkerle“ hereinfallen: weil sie von sich selbst glauben, klug und schön zu sein, dies aber nicht immer zutreffend ist. Oder weil sie zu viel Aschenbrödel oder Schneewittchen gelesen haben. Oder einfach, wie eine Dame aus Bern recht treffend bemerkte, dass diese Frauen wohl „trotz Karriere nicht gerade die feinen Damen“ wären, was mit anderen Worten eben bedeuten würde, dass die Scheißkerle auch entsprechende Frauen finden.

Wir sagen da mal als Liebeszeitung: Jede Frau ist ihres Glückes Schmiedin – und diejenigen, die das nicht verstehen, sollten lieber bei gelegentlichen Lovern bleiben – bei denen stören sie weniger.


Zitate aus dem Schweizer BLICK

Foto: © 2007 by mosonyi
Kategorien: archive | 0 Kommentare
Tags für diesen Artikel: ,
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 1966 Klicks