Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Lust, Anbetung, Macht und Unterwerfung – ganz normal?

Ist Lust, verbunden mit Anbetung, Macht und Unterwerfung in unseren Fantasien ganz normal? Der Versuch einer Klärung und ein Buch, das uns etwas darüber mitteilt

Heute schreibe ich euch etwas über das geheime Wollen – und über die Grenzen, es auch auszuführen.

Deine geheimen snnlichen Lüste und Du

Da liegst du allso und träumst von einem Lover, dann auch wieder von einer Geliebten. Weil du liegst und niemand bei dir ist, beginnt dein Gehirn eine kleine Gaukelei mit dir. Plötzlich legt es alles bereit, was du schon immer „wollen wolltest“. Es ist nichts „Bestimmtes“, sondern es erwächst aus dem gesamten Puzzle deiner sinnlichen Gedanken. Sie bekommen Gesichter, tragen dich hoch hinaus in einen Palast, in dem du als totalitäre Herrscherin jeden Mann benutzen kannst, wie du willst. Oder sie führen dich die Kellertreppe hinunter, wo ein geheimes, dunkles Verlies auf dich wartet. Vielleicht ist es auch etwas ganze anderes, was dich beflügelt oder auf die Knie gehen lässt. Zum Beispiel, dass du in der Fantasie eine Szene beobachtest, in der jemand anderem etwas passiert, was dich erregt. Oder bist du selbst die Person, die sich zur Schau stellt und von verlangenden Augen begafft wird?

Bist du empört?

Wenn du nun empört bist und sagst: „Nein, das trifft auf die Masse der Frauen nicht zu“, dann ist dies dein gutes Recht. Behauptet haben es alledrings sowohl heterosexuelle Frauen wie auch solche, die sich anderen Identitäten zurechnen. Sie alle repräsentieren durchaus größere Gruppen – nämlich all jene, die sich in solchen Fantasien wiederfinden. Das ist einfach zu beweisen, aber ich versuche es hier gar nicht erst, sondern frage dich höchstens noch: „Hast du Shades of Grey gelesen?“

Die geheimen Lüste - am Tag beiseite geschoben

Nehmen wir mal an, du würdest zu der Gruppe der schweigenden, fantasiebegabten, sehnsuchtsvollen und selbstbewussten Frauen gehören. Dann halte ich für wahrscheinlich, dass du auch sinnliche Fantasien hattest. Wann immer sie aufkamen, hast du sie zur Seite geschoben, wenn es Tag wurde und du in dein Büro gegangen bist.

Doch sie bleiben – und kommen zurück. Wenn du ethischen oder religiösen Grundsätzen anhängst, dann schämst du dich vielleicht. Oder du fürchtest den Regelverstoß. Aber … es sind nur Gedanken. Und sie nehmen immer wieder die kleine Hürde, „so etwas“ nicht denken zu dürfen.

Was ist mit dem Wollen? Kannst du alles „wollen“, was du willst?

Wahrscheinlich nicht. Wenn du dich in etwas hineinträumst, bist du noch lange nicht bereit dazu – und sehr wahrscheinlich bist du dann allein, sodass dir die Gelegenheit fehlt. Und dann wäre da noch der Impuls, der dazu kommen müsste, um deine Fantasie zu durchleben.

Erotische Fantasien benötigen keinen Plan. Sie kommen auf, erblühen auf exotische Art, ohne die Realität zu beachten, und sie enden in lustvoller Befriedigung. Am besten an ihnen ist, dass sie keine unerwünschten Folgen haben.

Der Alltag würde von dir die Fähigkeiten verlangen, Pläne zu machen, Männer oder andere Personen in deine Pläne einzubinden und Situationen zu schaffen, die Folgen hätten – körperliche, soziale und emotionale.

Die gedeckelte Lust - enthüllt

Ein Teil der Menschen, Frauen, Männer und solche, die sich anders bezeichnen, haben es versucht. Ein Teil von ihnen ist darin aufgegangen. Doch der größere Teil hat sich entschieden, diesen Teil der Lüste zu deckeln.

Wenn du am Thema interessiert bist, lies mal das Buch „Want“ von Gillian Anderson. Sie hat die Stimmen jener gesammelt, die darüber reden wollten. Wahrscheinlich bekommst du beim Lesen einen roten Kopf – aber das muss wohl so sein.

Buch: Gillian Anderson „want“ – deutsch München 2024.

Die Angst der Männer vor ihren geheimen Lüsten

Eine der Hauptängste vor jeder Art von Sex oder körperlicher Aktivitäten, die wir als „Sex“ ansehen, bestehen in Gefühlsschranken, vor denen wir scheuen wie die Pferde.

Berührungen können schmerzen

„Beim ersten Mal“, so sang einst Hans Albers, „da tuts noch weh.“ Ob der Schmerz nun unbedingt zu jedem „ersten Mal“ dazugehört, ist nicht sicher. Doch etwas haben wir „irgendwie“ erfahren: Wenn und jemand berührt, dann bedeutet dies für uns eine Herausforderung, weil wir ja irgendwie darauf reagierten müssen.

Beginnen wir mal beim typisch deutschen „Händeschütteln“ – kaum jemand sagt, „Quetsch meine Pfote nicht so, du Idiot“. Nein, wir bleiben höflich und ertragen den Zangengriff mit einem gequälten Lächeln.

In den Tiefen des Intimbereichs - der fremde Zugriff

Im „Intimbereich“ kann es durchaus ähnlich sein – erdulden und ertragen ist noch häufig die „erlernte Methode“. Sobald die Berührungen die Grenze der üblichen Toleranzen oder Zufälle überschreiten, bauen wir Sperren ein. Wir rücken von der anderen Person ab, sagen deutlich „Du, ich will das nicht“ oder wehren die Person körperlich ab.

Frauen und körperliche Kontakte

Frauen wissen zumeist, wann es an der Zeit ist, Zeichen zu setzen und sich für oder gegen die Berührungen zu entscheiden. Solange es dabei um die „gewöhnlichen“ sinnlichen Kontakte geht, haben sie Routinen entwickelt, welche Angebote sie wann und wo von wem annehmen wollen. Und nach wie vor wird die Bereitschaft „mündlich oder in anderer Weise“ mitgeteilt.

Doch wann wird jemand „verletzt“? Bei sogenannten „ersten Malen“ treffen oft körperlicher Schmerz, emotionales Unwohlsein und weitere „unbestimmte Gefühle“ auf sinnliche Sensationen - und niemand wird verletzt.

Männer und das Ungewöhnliche

Solange Männer das „Übliche“ von Frauen bekommen, denken sie überwiegend an sich und ihre Befriedigung. Schmerz, Scham, Gewissensbisse, emotionale Verwirrung und ethischer Regelbruch kommen ihnen dabei kaum in den Sinn.

Die Schwächen der Männer werden erst deutlich, wenn eine Frau ihnen anbietet, etwas „ganz anderes“ mit ihr zu versuchen. Psychologen sagen, dass sie Angst oder jedenfalls Unbehagen erleben, wenn sie dazu aufgefordert werden, etwas „Unmännliches zu tun“.

Als „unmännlich“ kann schon gelten, sich von Frauen sexuell dominieren zu lassen. Doch die Furcht der Männer wird größer, wenn es um passiven Sex oder andere passive Praktiken geht: Erniedrigungen, Fesselungen, manuelle oder instrumentelle Reizungen intimer Bereiche oder passiver Analverkehr.

Über ihn heißt es dazu (1) :

Diese Angst ist besonders bei Männern verbreitet, die noch nie zuvor anale Penetration erlebt haben. Um diese Angst zu überwinden, sind Geduld, Kommunikation und die Bereitschaft erforderlich, langsam anzufangen und Komfort und Lust vor Leistung zu priorisieren.

Konkret glauben diese Männer, dass Analverkehr sie als „homosexuell“ ausweisen könnte. Sie fürchten, dass sie tatsächlich von anderen heterosexuellen Männern als „schwul“ bezeichnet werden, wenn sie "Pegging" (2) betreiben. Einige fürchten auch, dass sie „wirklich“ heimliche Homosexuelle sein könnten, und dass die Lust daran durch anale Penetration geweckt werden könnte.

Ähnliche gilt für viele andere passive wie auch aktive Praktiken. Wenn Männer von Oralverkehr reden, so denken sie in der Regel daran, Fellatio zu bekommen – und nicht Cunnilingus zu geben.

Sex - keine Leistung, sondern Genuss

Männer, so scheint es, sind vor allem besorgt, dass ihr Rollenverständnis zusammenbricht, wenn sie sich dominieren lassen oder wenn etwas Sinnliches geschieht, was sie nicht völlig beherrschen können.

Eine der möglichen Lösungen wäre, Sex nicht als körperliche Leistung zu sehen, sondern als einen sinnlichen Genuss, in den der Mann sich „einfach fallen lassen kann“.

Reden ist oft schwer - doch dabei werden Bedürfnisse deutlich

Anders als bei den bekannten Methoden, „Sex zu haben“, ist allerdings notwendig, die vielen „abweichenden“ sexuellen Zeremonien mit der Partnerin ausführlich zu besprechen. Möglicherweise ist dies allerdings die größte Hürde für Männer.

Psychologen raten dennoch zu aufgeschlossenen Gesprächen, in beide Partner ihre geheimen sexuellen Wünsche offenlegen. Sie empfehlen, ehrliche, ungeschminkte Dialoge über die sinnlichen Bedürfnisse zu erkennen. Die sei für beide Partner wertvoll, auch wenn sich eine der Personen außerstande erklären würde, Vergnügen dabei zu empfinden.

(1) Neurolaunsch
Im Link wird nur eine einzige Praxis besprochen. Die Liebeszeitung empfiehlt, den Artikel im Link nur dann zu lesen, wenn ihr offen mit heiklen Themen umgehen könnt.
(2) Pegging = Die Praxis, einen Dildo beim passiven Analverkehr zu nutzen.

Die Woche - Vorteile aus Beziehungen und etwas über Bedürfnisse

Es ist – wirklich – ganz normal, von einer Beziehung einen Vorteil zu erwarten. Ob körperlich, emotional oder sozial – das muss jeder selbst wissen. Und möglichst soll alles von einer einzigen Person ausgehen. Das ist schwierig, aber durchaus möglich.

Mich wundert sehr, dass jemand solche Sätze bezweifelt. Natürlich könnte ich diese Sätze noch „weichspülen“. Dann würde es heißen, dass durch Nähe Zufriedenheit, Ansehen oder Lustgewinn entsteht. Und außerdem sollen die Menschen, die ein einer innigen Beziehung leben, wesentlich gesünder sein.

Woken, Chalant und andere sinnlose Moden

Wer dem Zeitgeist folgt und einen „Woken“ Menschen sucht, bekommst du vielleicht eine Person, die sich wirklich oder vorgeblich sehr für die Gleichheit unter den Menschen sorgt. Lobenswert, ohne Zweifel – aber hast du dich je gefragt, was es für DICH bedeutet?

Ebenso ist es mit dem Unwort „chalant“. Nichts als ein Modewort, weder richtiges Deutsch noch richtiges Englisch. Ein Begriff ohne Inhalt, der durch die sozialen Netzwerke flitzt. Und wo landet es letztendlich? In der Frauenpresse. Überlegt doch mal selbst: Welche Eigenschaften sind für euch wichtig? Welche sucht ihr tatsächlich, und welche zeichnen euch aus? Oder nochmals: Welchen Gewinn erhofft ihr euch, wenn jemand „chalant“ ist - also im Grunde keine Eigenschaften hat, die euch gefallen?

Abschied von Goldgräberinnen und Märchenprinzessinen

Dazu passt der Beitrag über „Goldgräberinnen“ – die Zeit, Männer anzubaggern, um durch Beziehungen oder Heirat ein Vermögen abzukassieren, sollten wirklich endlich vorbei sein. Auch „Vorzeigefrauen“, Prinzessinen-Darstellerinen und Frauen ab 30, die den Charakter von Teenagern spazieren tragen, sind nicht mehr in Mode. Oder irre ich mich?

Dem Mythos „Cuffing“ werdet ihr in diesem Jahr immer wieder begegnen. Dieser Winzer-Herbst-Tendenz wurde ein neues Mäntelchen umgehängt. Kürzlich wurde behauptet, die jungen Menschen würden sich zwar weiter im Winter einigeln, aber darauf würden „ernste“ Beziehungen entstehen. Was wieder bedeutet, dass die Herbst-Beziehungen zuvor eben nicht „ernst“ waren.

Die einzige erogene Zone des Mannes?

Eine Anekdote zuletzt: Auf einem Gartenfest wollte mir eine Dame einreden, dass Frauen viele köstliche „erogenen Zonen“ hätten, der Mann aber nur eine einzige. Wahrscheinlich habt ihr diesen Blödsinn auch schon gehört – und vielleicht geglaubt.

In dieser Woche haben wir euch eine der verborgenen Zonen vorgestellt – den Damm. Falls ihr unbedingt oben anfangen wollt, versucht es mal mit den Brustwarzen.

Schönes Wochenende ...

Ich verabschiede mich bis zum nächsten Meilenstein – wo ich ihn finde, weiß ich heute noch nicht. Aber ich suche emsig weiter und wünsche alles, die noch suchen, mindestens ein schönes Wochenende zu zweit. Es könnte ja mehr daraus werden, oder?

Der Damm des Mannes als erogene Zone

Erwähnt hat die Liebeszeitung ihn schon häufig – den Damm. Er ist eine der sensibelsten Lustzonen des männlichen Körpers und wird zumeist in einer Reihe mit Penis und Hoden gekannt.

Die verborgene erogene Zone bleibt oft unentdeckt

Damm - weiter unten
Vielen Männern – so erfuhren wir – sei der Name völlig unbekannt. Doch nicht nur der Name – die meisten Männer sollen nie das Vergnügen genossen haben, dass eine Frau diesen Bereich stimuliert. Mag sein, dass es für die sinnlichen, sanften oder auch mutigen unter den Frauen einfacher ist, den Mann über seinen Penis zu beglücken. Schließlich ist der Erfolg dabei nach wenigen Minuten gewährleistet. Der Bereich darunter, allgemein als „Hodensäcke“ bekannt, wird zwar gelegentlich stimuliert – jedoch sind die Techniken dabei kaum bekannt. Auch die Gefühle werden sowohl von Frauen wie auch von Männern als recht gewöhnungsbedürftig bezeichnet. Der Damm verbirgt sich zwischen Hoden und Rosette – nicht gerade eine bevorzugte Gegend für sensible Naturen.

Der Damm - Lustfläche mit Tiefenwirkung

Der Damm ist sozusagen ein Paradies für manuelle Stimulationen des Mannes. Es heißt in verschiedenen Beschreibungen, dass vor allem die Haut, die den Damm umschließt, ausgesprochen sensibel ist und aus diesem Grund ohnehin als „erogene Zone“ gilt.

Doch noch etwas klommt hinzu: Viele Frauen wollen sich nicht darauf einlassen, den „männlichen G-Punkt“ (Prostata) direkt zu stimulieren, weil sie daran ein „Pfui-Teufel-Gefühl“ festmachen. Und bekanntermaßen haben immer noch viele Männer einen Horror vor der direkten analen Stimulation, sei es aus ethischen oder körperlichen Gründen.

Die erotische Stimulation der Prostata „über den Damm“ erfolgt allein durch Massieren und sanften Druck auf die Haut. Wenn es dem Mann gefällt, kannst du mehr Druck ausüben, aber das Gefühl beim Mann reicht, soweit bekannt, nicht an die Stimulation über den Darm heran.

Immerhin verlängert und bereichert die Massage des Damms eure Sinnlichkeit. Und es wäre auch eine gute Gelegenheit, deinen Lover mit einem kräftigen Vibrator vertraut zu machen. Denn dessen Vibrationen dringen tief in seinen Körper ein – auch dann, wenn er „von außen“ angewendet wird.


Anatomische Betrachtung: Flexikon.

Frauen, Geld, "chalant" sein, Partnersuche und Presse

Wenn finanzielle Stabilität ein Kriterium für die Partnerwahl der Frauen sind, ist dies keine Schande. Die Frage ist aber, warum diese Beobachtung in Nebensätzen auftaucht, während die „edleren Motive“ ausführlich abgehandelt werden.

Dazu lese ich: (1)

Für fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) bedeutet „sich Mühe geben“ vor allem, konkrete Pläne im Voraus zu machen.

Fragt sich natürlich, wie konkret oder auch realistisch die Pläne beispielsweise im Alter von 25 Jahren bereits sind. Einige Zeilen später lesen wir dann (1):

Immerhin geben über drei Viertel aller heterosexuellen weiblichen Befragten (78 Prozent) an, dass ihnen finanzielle Stabilität wichtig sei.

Dating-Anbieter als Quelle

Diese und viele ähnliche Artikel (2,3) beziehen sich übrigens auf die Studie eines Dating-Anbieters. Und die zitierte Zeitung schrieb dann noch etwas - nämlich, dass ein hoher Prozentsatz der untersuchten User in ihren Profilen nach „chalanten“ Personen suche.

Kurz und bündig: Das Wort gibt es nicht, werde im Deutschen noch im Englischen (4). Es ist eine der üblichen Verballhornungen der sozialen Medien oder eine Art „Jugendjargon“. Wenn es das Gegenteil von „nonchalant“ sein soll, dann wäre eine „chalante“ Person ein „ernsthafter Kümmerer“, aber auch jemand der nicht locker, verkrampft oder schlicht konservativ ist.

Tipp für Singles

Das Beste wäre, dieses Wort aus allen Texten zu entfernen, in denen es benutzt wird. Für eine ernsthafte, bewusste Partnersuche gibt es genügend andere, meist zutreffendere Bezeichnungen. Und wer sich selbst oder andere als „Chalant“ einstuft, riskiert, dass er (oder sie) missverstanden wird. Beschreibe dich, wie du wirklich bist und nutze für die Suche Wörter, die jeder verstehen kann.

Und das will eigentlich niemand.

(1) WELT

(2) Esquire
https://www.esquire.de/news/gesellschaft/money-money-money-diese-rolle-spielt-geld-im-dating

(3) Cosmopolitan
https://www.cosmopolitan.com/relationships/a69033235/chalance-tiktok-dating/

(4) Andere Definition Urban Dictionary https://www.urbandictionary.com/define.php?term=chalant