Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Cuckold-Studie: der ganz normale Ehebruch?

Cuckolding ist eine Form des Ehebruchs unter Führung der Frau zur sexuellen Bereicherung des Mannes. Dabei ist unerheblich, ob sich diese Bereicherung durch Voyeurismus oder durch den Wunsch nach sexueller Unterwerfung manifestiert.

Wie andere Arten des mitwirkenden Ehebruchs auch ist Cuckolding eine der Spielereien der Menschen, die nach erotischen Sensationen suchen und dabei Dritte mit einbinden. Auf den ersten Blick scheint dies nicht anders zu sein als bei traditionellen Triolen, Partnertausch-Affären und Swingerklub-Aktivitäten.

Doch etwas ist anders. Beim Cuckolding sieht es nach einer Studie so aus, als würden die beiden ständig in Beziehung lebenden Partner, also der gehörnte Ehemann („Cuckold“) und seine Ehefrau („Hotwife“) den dritten („Bull“) sozusagen als willfährigen Helfer verwenden, der lediglich als „Werkzeug“ benutzt wird, um die Beziehung interessanter zu gestalten. Sollte dies zutreffen, dann wäre die Ehe eben doch die stärkere Bindung, und der „Bull“ würde eher die Funktion einer männlichen Hure haben. Das allerdings wäre noch keine Rechtfertigung für Paare, ihre Ehe mit fragwürdigen Mitteln aufzuheizen. Interessanterweise wird der Dritte, also der „Bull“, auch in der Studie gar nicht befragt, was wieder dafür spricht, dass er eher als „Werkzeug“ der Paare seingesetzt wird.

Die „Cuckold-Beziehung“ wirft viele Fragen auf. Stellen wir uns einmal vor, dass in einer „männlich geführten Beziehung“ die Ehefrau in einer Art erniedrigt würde, wie das beim Cuckold objektiv der Fall ist, dann würden die Frauenrechtlerinnen Zeter und Mordio schreien und den betreffenden Mann öffentlich diffamieren. Bei der „weiblich geführten Beziehung“ sieht man dies offenbar anders – und wie es „von der Innenseite“ aussieht, weiß ohnehin kein Außenstehender: Das wissen nur die Menschen, die damit leben wollen oder müssen.

Was mir bei all den Berichten über Cuckolding und auch der neuen Studie auffiel: Sinnliche Gefühle haben offenbar gar keinen Platz in der Welt des Cuckolding – und deswegen sollte Cuckolding auch keinen Platz in der Welt der Liebe haben. Ich bleibe dabei: Cuckolding ist ein provozierter Ehebruch und keine harmlose Spielerei zwischen drei Partnern.

Erste Studie über Cuckold-Beziehungen: Frauen führen

Dieser Beitrag von 2011 enthält später bekannt gewordene FAKE NEWS
Sobald eine sexuelle Variante einen „Markennamen“ bekommt, wird sie auch Gegenstand pornografischer Erzählungen und Filme. Mit anderen Worten: Sie kann kommerzialisiert werden, und das geschieht mit großem Aufwand, weil von nun an die Geilheit der nicht-teilnehmenden Voyeure Geld bringen soll. In den Filmen ist der „Cuckold“ in der Regel ein weißhäutiger Weichling mit kleinem Penis und zweifelhaftem sozialen Hintergrund („typischer Loser“) die Ehefrau („Hotwife“) eine vollbusige, sinnliche Verführerin von großer Dominanz, die ihren Ehemann verachtet, und der potente „Beschäler“, der „Bull“ zumeist eins schwarzhäutiger Mann mit riesigem Penis.

Die erste Cuckold-Studie

Die Studie von Angela Lewis aus dem Jahr 2011, auf die ich mich hier beziehe, ist weder repräsentativ noch wurde sie mit wissenschaftlich vertretbaren Mitteln durchgeführt. Zudem besteht der Mangel, dass hier Menschen befragt wurden, die sich selbst den Markennamen „Cuckold“ verpasst hatten. Das sind in der Regel Personen, die sich bereits einer Szenerie verpflichtet fühlen und Meinungen darüber austauschen. Dennoch ist die Studie brauchbar, weil sie einen Blick in die „Innenseite“ dieser merkwürdigen Dreierbeziehung zulässt.

Cuckolding: Nicht sonderlich spektakulär

Wie fast immer ist der Hintergrund der Angelegenheit profan: Ein Ehepaar langweilt sich mit dem, was in der Ehe sexuell „noch läuft“ – und das ist nach vielen Ehejahren in der Regel recht wenig. Die Studie, auf die ich mich beziehe, sagt: 87 Prozent der Befragten leben in Ehen oder eheähnlichen Beziehungen. Die Studie bestätigt, dass vor allem ab dem sechsten Ehejahr der Drang nach Experimenten größer wird: 66 Prozent beginnen nach dem fünften Ehejahr damit, einen dritten (und damit einen zweiten Mann) in ihr Sexleben einzubinden, und die Majorität von diesen beginnt wiederum nach dem zehnten Ehejahr.

Warum wird der zweite Mann in die Ehe geholt?

vom gehörten ehemann zum mitwirkenden ehebruch: was wollen cuckolds?
Viele Fragen der Studie sind belanglos, aber eines ist von allgemeinem Interesse: Warum suchten sich diese Paare ausgerechnet einen zweiten Mann, um die Ehe sexuelle zu „reaktivieren“? Dazu gab es einige überraschende Ergebnisse:

Hauptziel: Voyeurismus, Nebenziel: Freude an der Unterwerfung

Eine absolute Majorität der Männer (83 Prozent) fanden es erregend, ihrer Frau beim Sex mit einem anderen Mann zuzusehen, gefolgt von 62 Prozent der befragten Männer, die Freude an der sexuellen Unterwerfung hatten, die damit verbunden war. Immerhin noch 55 Prozent genossen sogar die sexuelle Erniedrigung. (Mehrfachnennungen waren möglich).

Wie bisexuell sind Cuckold-Männer?

Eine der Fragen, die immer wieder auftauchen, ist natürlich: Ist das, was für die Gans gut ist, auch gut für den Ganter? Mit anderen Worten: Trifft es zu, dass Cuckolds bisexuell veranlagt sind und sich deshalb der entwürdigenden Prozedur des Cuckolding unterwerfen?

Die Frage konnte nicht eindeutig beantwortete werden. Ja nachdem, wie man die Befragung liest, kann man sagen, dass sich die Mehrheit der Männer nicht als „bisexuell fühlt“ (etwa 30 Prozent), woraus sich allerdings ergibt, dass der Rest, also fast 70 Pozent, „gewisse Neigungen“ in dieser Richtung haben. Übrigens würden sich etwa 20 Prozent unter „spielerischem Zwang“ in die Position der Bisexualität begeben.

Warum eigentlich ausgerechnet Cuckolding?

Am Ende ergibt sich für die meisten „stinknormalen“ Menschen sicherlich die Frage: Wenn man all die zusammennimmt, welche Art von Beziehungen führen diese Paare dann – und wie unterscheiden sich die Beziehungen von anderen sexuellen Spielarten, zum Beispiel von Swingern, Dreier-Liebhabern und Paaren, die in SM-Beziehungen leben?

Eher individuell: Cuckolding ist kein Markenzeichen

Die Antwort ist scher zu geben: Kaum mein Paar führt eine „offiziell geadelte Markenbeziehung“ – was in den Beziehungen geschieht, bestimmten allein die Paare. Typisch für die Paare ist jedoch, dass in fast der Hälfte der Fälle die Frau für die Auswahl des „dritten Mannes“ zuständig ist. Immerhin 45 Prozent suchen allerdings gemeinsam beziehungsweise überlassen die Auswahl der „günstigen Gelegenheit“. Man kann also davon ausgehen, dass in diesen Beziehungen die Frau sexuell führt – was nicht heißt, dass die Beziehung generell von der Frau dominiert wird. Interessant ist, dass sich bei der Frage der „Klassifizierung“ etwa 29 Prozent der Männer eher als sinnliche Voyeure sehen, und eine etwa gleichhohe Anzahl sich als Erniedrigungsgenießer bezeichnen, die mit dem Cuckolding verbunden ist. Interessant ist, dass die „Klassifizierung“ hier andere Ergebnisse brachte als die offene Befragung (83 Prozent fühlten sich in erster Linie als Voyeure). Mit einem „keusch gehaltenen Mann“ (17 Prozent), einem „feminisierten Mann“ (10 Prozent) oder einem „Bi-Mann“ (14 Prozent) konnten sich die übrigen identifizieren. Somit scheint eindeutig festzustehen: Cuckolding geschieht vor allem in Beziehungen, in denen die Frau sexuell führt und sich der Mann sexuell unterwirft.

Nicht ganz zuletzt sollte noch eines erwähnt werden: Das Paar bleibt das Paar, und der dritte Mann, der „Bull“ wird zum zusätzlichen Spieler, denn fast 100 Prozent der Männer, die sich als Cuckold fühlten, gaben an, dass sich ihr Verlangen nach der Partnerin steigerte, nach dem sie diese beim Geschlechtsakt mit einem anderen Mann beobachtet hatten.

Ehemals konnten Sie im Blog von "Scandalous Women" einen Artikel zum Thema lesen.

Hinweise:

Die ursprüngliche Studie wurde aus dieser Quelle entfernt: jinxypie.com/CuckoldSurvey2011.pdf.
Auch der Artikel in scandalouswomen.com vom August 2011 (cuckoldress-and-cuckold-survey-results) wurde inzwischen gelöscht. Seither hatte die Autorin eine mehrfach versucht, veränderte Studienergebnisse zu publizieren, jedoch wurden alle wieder zurückgezogen.