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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen – wenn der Körper die eigenen Ansprüche nicht erfüllt

Keine Rollenspiele, keine Sexspielzeuge, aber unzufrieden mit dem Körper?


Frauen und Sex in einer Umfrage - und reichlich eigenartige Behauptungen als Ergebnis. Nein, Frauen lesen keine Pornos, sondern 50SoG. Und sie benutzen keine Sexspielzeuge, sondern sie nutzen ihre Fantasie. Und nein, sie wollen gar keine SM- oder Rollenspiele. Und sie sind sauer, wenn der eigene Körper nicht "ihren Ansprüchen genügt".

Ach nee – „Sexualität spielt im Leben der Frauen zwischen 20 und 49 Jahren eine bedeutende Rolle“ – hat eine Umfrage, oh Pardon, eine Studie ergeben. Wieso es sich um eine „Studie“ handelt, bleibt zwar unklar, aber das müssen Sie bitte die Frauenzeitschrift COSMOPLITAN“ und die Agentur TLC fragen.

Klar ist allerdings: COSMOPOLITAN setzt auf Sex. Das tun zwar alle Frauenzeitschriften dann und wann, aber COSMO ist bekannt dafür, besonders intensiv auf die Sexualität abzuheben.

Ja, und dann lesen wir, dass dee deutsche Frauen die Lusterfüllung vom (eigenen) Partner erwarten, und wenn das mal nicht klappen sollte, dann wählen sie „die eigene Fantasie“. Fragt sich natürlich, was die Fantasie dann so alles bewirkt, denn allein durch die Fantasie kommt kaum eine Frau zum Orgasmus. Ob da nicht doch noch ein Fingerchen im Spiel war? Oh ja, ja, Sexspielzeuge nimmt die deutsche Frau nicht in die Hand. Die werden nur bestellt, um sie in die Vitrine zu stellen: „Sieh mal, Anne-Marie, ich habe gerade ein neues schickes Vibratorchen für meine Sammlung erstanden.

Ja, klar. Keine Pornos, stattdessen – wie heißt diese merkwürdige Buch noch, das die Frauen gerade verschlingen? Ach ja, keine Sexspielzeuge? Hatten wir schon – die sind nur für die Sammlung. Und keine Rollenspiele – auch klar, die stehen ja im vorerwähnten Buch, und deswegen interessieren sich Frauen niemals dafür. Klartextlich würde ich mal sagen: Den deutschen Frauen fehlte es einfach an Mut (oder an Können?) mal richtig abzugehen im Rollenspiel.

Nun ja, nun ja. Am Ende noch ein Satz aus der Pressemitteilung, um sich mal richtig mit dem Thema „Frau und Sexualität“ zu befreunden:

Mehr als jede fünfte Frau im Alter zwischen 20 und 49 fühlt sich vom eigenen Körper sexuell frustriert, weil er ihre hohen Ansprüche nicht erfüllt.


Ja, das kennen wir doch irgendwo her, nicht wahr? Die Ansprüche sind höher als das, was die Welt hergibt. Aber warum ist der eigene Körper nun das Hindernis, Ansprüche zu erfüllen? Da wüssten wir nun natürlich gerne, welche Ansprüche an sich selbst so ein Frauenkörper nicht erfüllt.

Und damit schließe ich mal.

Partnersuche und Psychologie: die Erwartungen anderer

Erwartungen sind immer problematisch – viel besser ist, sich auf verschiedene Varianten einer Situation vorzubereiten. Das gilt für alle Dinge, die man zum ersten Mal tut und für jede neue Begegnung.

Nun haben wir aber manchmal Erwartungen. Und so selbstbewusst wir auch sein mögen – wenn wir keine Erwartungen haben, dann hat sie vielleicht unser Gegenüber.

Falsche Berater predigen "vorbeugende Anpassung"

Manchmal versuchen Menschen, sich den Erwartungen anderer anzupassen, sich zu beugen oder sich gar zu verstellen, um „den Anforderungen gerecht zu werden“. Personalchefs erleben dies täglich – und bemerken es selbstverständlich zumeist. Und bei der Partnersuche? Falsche Berater mit völlig absurden Vorstellungen raten Frauen und Männern, sich beim ersten Date zu verstellen. Das ist ungefähr so, intelligent, als wenn ein Alkoholiker drei Tage nicht trinkt, um bei der Bewerbung einen guten Eindruck zu machen.

Ganz normales Verhalten zahlt sich aus

Nein – wenn Sie eine Partnerin oder einen Partner suchen – halten Sie sich etwas zurück, weil Sie es ja mit einem (einer) Fremden zu tun haben. Aber modifizieren Sie ihr Verhalten nicht kosmetisch für Ihre Verabredung. Versuchen Sie gar nicht erst, den Erwartungen des (der) Anderen zu entsprechen. Sie suchen als ganze Persönlichkeit, und wer Sie will, muss Sie als ganze Persönlichkeit nehmen. Wenn andere von Ihnen enttäuscht sind – dann sie sie es eben. Das Zusammenleben mit diesen Personen hätte sowieso keinen Zweck. Wenn Sie von einer aus zehn Personen akzeptiert werden, reicht das völlig – auf die restlichen neun Personen können Sie verzichten. Sie benötigen nicht „tausend gute Freunde“, sie müssen keinen „Beliebtheitspreis“ gewinnen, indem sie sich mental prostituieren. Seien Sie nur Sie selbst – das reicht völlig aus. Niemand will auf Dauer einen Mann (eine Frau) ohne Eigenschaften, der (die) aalglatt und „nichts als nett“ ist.

Werden Sie nicht zur mentalen Hure

Lesen Sie, was Frederic Perls 1969 schrieb. Manche „moderne“ Psychologen von der Kuschelfraktion sehen Perls als Provokateur. Doch eigentlich war die ein Aufruf gegen die emotionale Prostitution. Perls sagte im Grunde: Macht euch nicht zu emotionalen Huren, indem ihr versucht, eure Persönlichkeit solange zu verbiegen, bis ihr anderen gefallt.

Hier das „Gestaltgebet“, etwas in der Sprache modernisiert:


Du bist Du und ich bin ich

Ich mache mein Ding und du machst dein Ding.
Ich bin nicht auf der Welt, um deinen Erwartungen zu entsprechen
Und du bist nicht auf der Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen.
Du bist Du – und ich bin ich.
Und wenn wir einander zufällig finden, ist es wunderschön.
Und wenn nicht, kann man daran nichts ändern.


Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit IHRER Persönlichkeit einen Partner / eine Partnerin finde.

Zitat aus dem Englischen neu übersetzt - (Fritz Perls, Gestalt Therapy Verbatim, 1969)