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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Paradoxe erotische Unterwerfung

Der unterwürfige weiße Hetero-Mann - gegen alle Klischees?
Dieses Bonmot fiel uns dieser Tage sozusagen in den Schoss:

Frauen verschweigen ihre unterwürfigen erotischen Tendenzen, weil sie damit einem gängigen Klischee entsprechen.

Männer hingegen schweigen über ihren Wunsch, sich erotisch zu unterwerfen, weil sie damit einem gängigen Klischee widersprechen.


Und wir fragen uns: Was wäre eigentlich, wenn Frauen und Männer handeln würden, wie es ihnen beliebt? Also weder vor Klischees zu flüchten noch sie vor sich herzutragen?

Bild: Anonym, Japan, gegen 1950.

Warnung vor Gefühlen - warum wir sie nicht jedem offenbaren sollten

Glücklich? Und was ist mit euren Gefühlen?
„Wenn wir über Gefühle reden, wird alles besser.“ Das ist der Tenor, der zurzeit wieder allüberall zu hören ist. Ich aktiviere dazu mal wieder einen meiner Lieblingssprüche:

Es geht nicht drum, was du tust. Sondern wie du es tust, wann du es tust, wo du es tust … und gegenüber wem du es tust.

Das schwammige Argument - Gefühle

Der schwammige Begriff „Gefühle“ ist ohnehin so ein allzeit parates Ersatzargument, wenn Menschen in Erklärungsnot sind. Ein „Gefühl“ zu haben schützt sie vor Nachfragen. Dabei sind die meisten Gefühle gar keine, sondern bestenfalls flüchtige Empfindungen.

Veredelung der Gefühle durch Idealisten und Wissenschaftler

Eine der Behauptungen von Esoterikern, manchen Psychologen und leider auch vielen Soziologen ist die Behauptung, Gefühle zu zeigen wäre „unheimlich wichtig“. Begründet wird dies damit, dass die „ständige Unterdrückung von Gefühlen“ krank machen kann. Die Begründung trifft in der Tat auf einige Menschen zu – die Behauptung selbst wird damit aber nicht wahrer.

Gefühle im „geschützten Bereich“

Selbst in den berühmten Gesprächsselbsthilfegruppen, in denen Gefühle nun in der Tat eine entscheidende Rolle spielen, geht es immer nur um ganz bestimmte Gefühle. Sie „herauszulassen“ gilt als gefahrlos, weil der Sprecher nicht in einer direkten Beziehung zu einem der anderen Mitglieder steht und alle eine Art „Kodex“ akzeptiert haben, der „draußen“ nicht gilt. Wer solche Gruppen kennt, der weiß, wie lange es dauern kann, bis jemand in der Lage ist, seine Gefühle zu äußern.

Gefühle im Alltag – falsche Zustimmung und Abwertung

Wenn wir „draußen“ (also im Alltag) Gefühle äußern, müssen wir immer mit Unverständnis rechnen. Und das gilt insbesondere für „Abweichungen“ von allem, was die Massen als „normal“ ansehen. Aber auch sonst werden wir nicht nur Zuhörer finden, die nach dem Vorbild eines Gesprächspsychotherapeuten ruhig zuhören. Nur allzu schnell sind wir bereit, „das war bei mir genauso“ zu sagen – und damit über ein Gefühl zu lügen. „Mitgefühl“ ist eine menschliche Reaktion – aber keinesfalls ein Beweis, dass wir „genauso fühlen“ wir ein anderer Mensch. Würden wir das Gespräch wirklich vertiefen, so würden wir feststellen, wie unterschiedlich die Ausgangssituation war und wie unterschiedlich wir dieses Gefühl verarbeitet haben.

Noch schlimmer als spontane, unqualifizierte Zustimmung ist in der Regel Kritik. Denn alles, was wir als Gefühl äußern, kann kritisiert werden – und es wird im Alltag teilweise eben auch kritisiert.

Unbekannt Gefühle in Beziehungen äußern – ein Wagnis

Und letztlich: Wenn zwei Menschen eine Beziehung führen, die leidlich stabil ist, kann ein Gespräch über verborgene Gefühle nahezu alles auslösen. Denn der Empfänger der Botschaft kann unterschiedlich reagieren: von plötzlicher Abscheu bis hin zu neuen Wegen des Zusammenseins. Was dabei herauskommt, wissen wir also nicht. Wird uns nun eingeredet, wir müssten mehr Gefühle zeigen, so müssten die Ratgeber eigentlich auch sagen, dass dies mit Risiken verbunden ist. Und ob sie das wirklich tun, bezweifle ich sehr.