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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Zähmung des wilden Tiers im Manne

Bändigen der Bestien
Wenn der Starke den Schwachen besiegt, ergibt sich selten eine emotional bewegende Story. Doch wenn es dem Schwachen gelingt, den Starken niederzuringen, wird schnell eine Legende draus. Wer bibelfest ist, mag sich an David erinnern, der einen „Riesen“ besiegte. Aber auch er verwendete einen Trick:

So überwand David den Philister mit Schleuder und Stein und traf und tötete ihn.

Zumeist ist es eine List, die angewendet wird, um den Stärkeren körperlich, geistig oder emotional zu besiegen. Bei den Frauen fallen vor allem Märchen- und Sagengestalten auf, die über besondere Fähigkeiten verfügen, etwa Liebreiz, Charme oder Zauberkräfte. Scheherezade konnte es mithilfe von Erzählungen, während Circe oder Aschenputtel Zauberkräfte bemühten. Moderne Frauen nutzen das ungezügelte männliche Verlangen, um es zu ihren Gunsten auszunutzen – eine Art Dressur.

Bei der Circe kuscht der Tiger

Der Gedanke an die Dressur des wilden männlichen Tieres hat schon viele Autorinnen und Autoren bewegt, ebenso Maler und Grafiker. Manchmal besiegt die Frau dem Mann unmittelbar, dann wieder muss eine Dompteurin her, die es spielerisch mit Mann, Panther, Tiger oder Löwe probiert.

Dürsten nach dem Ungewöhnlichen - warum Personen sich "zähmen lassen"
Pulp-Literatur - Dompteurin, Lover, Panther

Das Thema fasziniert auch außerhalb des Kunstbetriebs viele Frauen und Männer. Sie entsprechen dem Klischee von der „schwachen Frau“, die geheimen oder ungewöhnlichen Methoden einsetzen muss, um ihre Ziele durchzusetzen. Ursprünglich waren die Verhältnisse klar: Einer schwachen Frau gelingt es, einen starken Mann abhängig von ihr zu machen und ihn auf diese Weise zu zähmen. Inzwischen wissen wir, dass die „Opfer“ der nach Dominanz gierenden Frauen auch andere Frauen sein können, was nicht verwundern sollte. Der Trick funktioniert überall, wo ein Mensch nach etwas dürstet, was „sozial korrekt“ nur schwer zu bekommen ist.

Die Gefahr, sich zu verlieren und abzustürzen

Und auf diese Weise ergeben sich dann die Storys, Episoden, Realitäten und nicht zuletzt die Spiele. Ist die Sache „eher ernst“, so weiß die „dressierte“ Person, dass ihr nur so lange dann und wann „Leckerli“ serviert werden, solange sie fügsam ist. Steigt sie aus diesem Drama aus, so muss sie auch auf die wenigen Momente des Wohlbefindens verzichten. Dann gilt es, falls sie überhaupt noch über die Mittel verfügt, ein neues Leben zu beginnen, denn viele Abhängigkeiten werden auf den sozialen und/oder finanziellen Bereich ausgeweitet. Dabei streifen wir schon die Grauzone erheblicher krimineller Energien. Und Frauen sind davon ebenso betroffen wie Männer.

Das Spiel mit der Macht

Oftmals reicht ein Symbol, um die Absicht zu demonstrieren

Kein Wunder, dass es oft beim bloßen Spiel mit der Macht bleibt. Denn der Wunsch, sich einer schönen, selbstbewussten und etwas herrischen Frau zu unterwerfen, beseelt viele Personen. Und das Spiel hat auch gewisse Reize, denn in ihm „geht“ vieles, was sonst „gar nicht geht“.

Zu Spielen gehört freilich, dem anderen auf keinen Fall einen Schaden zuzufügen. Solange dies sicher ist, werden die „Dompteusen“ ihre männlichen und weiblichen Raubtiere zähmen und beide Vergnügen dabei empfinden – glauben wir jedenfalls.

Bilder: Oben: Auszug aus einem Werbeplakat des "Cirque d'Hivier.
Mitte: Circe - Wright Barker (1864–1941).
Darunter: "Sex Circus" -Pulp Magazin, Tilelblatt.
Unten: Japanische Zeichung, ca. 1950.

Warum sich Männer besser nicht verändern sollten

Studien „über Männer“ sind bisweilen so widersprüchlich, dass ich am Sinngehalt zweifele. So sagt eine der neuesten Studien beispielsweise aus, 88 Prozent der Männer seien mit ihrem „Männerbild“ im Reinen.

Ich kann nur hoffen, dass sie mit ihrem Menschenbild im Reinen sind – und dass sie auf Frauen treffen, die mit ihrem Frauenbild im Reinen sind.

Was ich da schreibe, kann gegebenenfalls bereits untermauern, wie absurd Befragungen zu Geschlechter- und Genderfragen sind. Die Forscher, die in dieser Weise voreingenommen sind, wollen offenbar nicht wissen, wie zufrieden Menschen mit sich selbst sind – sie verweisen auf das „Männerbild“.

Ich habe dennoch weitergelesen:

Zugleich empfinden 95 Prozent der befragten Männer Veränderungsdruck.

"Veränderungen" - ein heikles Thema

Da wäre natürlich interessant zu wissen, von wem dieser Druck ausgeht und worauf er abzielt. Schließlich ist es nicht sinnvoll, sich „irgendwie“ zu verändern. Denn dies sollten auch Forscher wissen: „Veränderungen“ an der Persönlichkeit sind ein komplizierter, oft langwieriger Prozess. Da muss ein begehbarer Weg sein und ein lohnendes Ziel. Einen „Veränderungsdruck zu spüren“ ist im Grunde Larifari.

Auch der nächste Satz kling absurd:

54 Prozent der Befragten sind bereit, sich aufgrund des Drucks weiterzuentwickeln.

Was sind eigentlich "Weiterentwicklungen" bei Frauen / Männern?

In diesem Zusammenhang wäre natürlich vor allem interessant, wie sich diese Männer eine „Weiterentwicklung“ vorstellen und was sie davon erwarten. Wohin sollte sich jemand entwickeln wollen, wenn er keinen Gewinn draus ziehen kann? Und worin soll der Gewinn (sozial, geistig und emotional) für die Person selbst bestehen?

„Veränderungen auf Druck“ sind mithin kaum eine sinnvolle positive Entwicklung. Wer seine Persönlichkeit verändern will, sollte dies aus der Einsicht heraus tun, dass es für ihn nötig und sinnvoll ist. Dann können Veränderungen einen Sinn haben.

Herkunft der Ergebnisse

Die Zahlen stammen aus einer Befragung von Plan International, einer Organisation, die sich mit Gender- und Gleichberechtigungsfragen beschäftigt. Ob sein einem wissenschaftlichen Sinn haltbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Sie weist aber deutliche Verwerfungen auf, weil der Begriff der „Veränderung“ über allen Maßen schwammig formuliert ist.

Eine merkwürdige Mischung von Aussagen - nützt uns das?

Die Studie mag in einzelnen Punkten zutreffen. Sie manifestiert aber andererseits die Spaltung der Geschlechter aus akademischer Sicht. Und ich frage mich, wie ich diesen Satz aus logischer Sicht interpretieren soll:

77 Prozent der befragten Frauen haben deutlich höhere Ansprüche an Männer als diese selbst.

Es könnte gar nichts bedeuten. Oder dass diese „77 Prozent“ zumindest zum Teil eine übertriebene Anspruchshaltung haben. Oder einfach: Wenn man das Zusammenleben auf Anspruchshaltungen reduziert, dann können wir uns von einem glücklichen Zusammenleben verabschieden.

Das Fazit: „Männer“ als soziales wie als natürliches Geschlecht können sich so wenig verändern wie Frauen. Verändern können sich nur Personen, Frauen wie Männer. Und wer sich verändern will, tut gut daran, sein Ziel zu kennen und nicht einfach loszurennen, um andren zu gefallen. Am Ende steht dann möglicherweise der Abgrund.

Zitate und weitere Informationen zur angeführten Studie bei plan.de
Hinweis: Die Studie, auf die seriöse und weniger seriöse Zeitungen Bezug nehmen, steht inzwischen unter heftiger Kritik. Ob sie strengen wissenschaftlichen Standards standhält, ist nicht sicher.