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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie weit soll man gehen?

Beim Sex ist es immer so: einer lernt vom anderen. Aber was ist eigentlich, wenn es dich ekelt? Oder wenn dich alleine die Frage schon anekelt?

Tipp von mir: Nie Fragen ablehnen, je, nicht einmal das Gesicht verziehen. Wenn du ihn einmal in den Senkel stellst, weil er dir was vorgeschlagen hat, was du nicht willst, dann fragt er nie wieder was. Ist doch aber besser, zu wissen, was bei den Kerlen so im Kopf herum geht, oder?

Noch’n Tipp: Schläge und Fesslungen können sehr sinnlich sein – weiß man aber erst, wenn man es probiert hat. Also: Probieren geht über studieren.
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Das „Hier und Jetzt“ und die Liebe

Einst haben es uns die Gurus unter den Psychologen von ihren damals noch wohlgepolsterten Nestern heruntergezwitschert: „Lebt im Hier und Jetzt“. Der wohlmeinende Rat freilich war nichts mehr als ein ziemlich hirnrissiger Trend, eine neue „Hype“, wie man wohl hier sagen würde. Aus der Elfenbeinturm-Sprache in die Menschensprache übersetzt, heißt der Rat so viel, wie: „Lebe bitte in der Gegenwart“ - doch hätten man einfach dies gesagt, dann hätten die Menschen dem entgegengehalten: „Tun wir doch, wo sonst“?

Menschlich ist das „Leben im Hier und Jetzt“ nicht – eher schon tierisch. Menschen können, dürfen und sollen zurückschauen. Sie müssen aber gleichwohl auch nach vorne sehen – komme, was da wolle. Wer heute nicht sät, erntet morgen keine Frucht. Wer sich heute nicht um einen Partner bemüht, findet morgen keinen. Das reine Leben im „Hier und Jetzt“ ist vielleicht eine Hippie-Philosophie, aber kein Lebensstil für einen Erwachsenen.

Findet die Liebe denn im „Hier und Jetzt“ statt? Möglich, dass sie im Jetzt stattfindet, also in der Gegenwart – aber die Liebe findet nie im „Hier“ statt. Liebende entschwinden in Sphären, die nur sie selbst kennen, und die bestimmt nichts mit dem „Hier“ zu tun haben.

Anders als die Liebe hat die Partnersuche von vornherein nie etwas mit dem „Hier und Jetzt“ zu tun. Sie ist immer auf die Zukunft ausgerichtet, denn dafür schließen wie sie ja. Machen wir uns also davon frei, nur immer im „Hier und Jetzt“ leben zu wollen und leben wir lieber in der Gegenwart mit dem Fokus auf die Zukunft. Dann leben wir niemals falsch.

Lieben im Netz - geht das überhaupt?


Es gibt eine Richtung der Psychotherapie, die uns gerne auf das „Hier und Jetzt“ zentrieren würde. Die Idee ist durchaus interessant: Diese Psychotherapie, die auch in eine Lebenseinstellung münden soll, will uns dazu hinleiten, nicht im „Dort und dann“ zu leben, also sich nicht mit „den Wünschen von übermorgen“ eine bessere Welt zu erträumen oder gar in Scheinwelten abzutauchen.

Für den Schriftsteller ist diese Lebenshaltung ohnehin nicht möglich – er muss aus dem „Dort und Damals“ über das „Hier und Jetzt“ eine Brücke zum „Dort und Dann“ schlagen – aber kann man in der Zeit der Netzwelten überhaupt noch im „Hier und Jetzt“ leben? Oder anders gefragt: Wenn wir im Netz leben, wo leben wir dann eigentlich? Ist die Liebe im Netz eigentlich möglich? Und wie holen wir uns – salopp ausgedrückt – die virtuelle Person ins Bett?

Die Antwort ist im Grunde sehr einfach: Wir tragen unsere Existenz ins Netz hinein, zusammen mit unseren Wünschen und Sehnsüchten, und holen andere Existenzen aus dem Netz heraus, die auf ebensolche Art dort hineingekommen sind. Wir überwinden also jeden Tag die eigene Schranke von der echten Person zur virtuellen und bemühen uns, andere virtuelle Personen im Netz in echte Personen zu verwandeln.

Feste Verankerung in der Realität ist Voraussetzung für das Leben im Netz

Das gelingt ganz gut, solange beide zumindest eine Verankerung in der Realität haben, die man im Zweifel überprüfen kann. Aber auch dann funktioniert es nur, wenn man beispielsweise als partnersuchende Persönlichkeit auch im realen Leben bereits mit wenig Illusionen lebt.

Um es euch einmal modellhaft zu zeigen: Wir gehen im „wirklichen Leben“ auf andere Menschen zu mit unseren Realitäten und Illusionen und treffen dabei auf andere Menschen, die ebenfalls über beides verfügen: Realitäten und Illusionen. Wenn wir einander näher kommen, verschwinden normalerweise die Illusionen und die Realitäten werden entdeckt.

Illusionen über die Liebe werden im Netz vergrößert - und Realitäten verkleinert

In den Netzwerken des Internets allerdings ist es anders. Die virtuelle Welt wirkt wie ein Vergrößerungsglas für Illusionen und wie ein Verkleinerungsglas für Realitäten. So kommt es uns vor, als sei im Internet alles möglich, was im realen Leben doch als so schwer erscheint: Zum Beispiel, eine wundervolle Liebe zu finden.

Ich kann euch aus großer Erfahrung sagen: Niemand findet seien Liebe im Internet – wir alle haben sie in der Realität gefunden, auch wenn wir sie im Internet kennengelernt haben. Die Liebe hat überhaupt keinen Platz in der virtuellen Welt: Sie kann ausschließlich in der realen Welt gelebt werden.

Virtuelle Illusionen bergen größere Gefahren für die Liebe als solche im realen Leben

Die Illusion hingegen kann virtuell und real gelebt werden – aber virtuell wird die eben viel mächtiger, weil man im Netz eben viel mehr Illusionen erzeugen kann als in der Realität. Zudem haben – die Liebeszeitung schrieb schon davon – Illusionen in der Realität sogar einen Wert. Illusionen im Netz hingegen werden fast immer angelegt, um Menschen zu verlocken, sich auf ein Geschäft einzulassen. Das typische Beispiel ist die lächerliche Werbung der Partnervermittlungen mit dem „Traumpartner“ – aber diese Verführung ist noch harmlos gegenüber den vielen Versuchen, das Geld seiner Mitmenschen direkt anzuzapfen. Das Spektrum der Schelme und Betrüger reicht dabei von der „Moneydomme“, die nach „Zahlschweinen“ sucht, und immer wieder Dumme findet, über die Abzockerei von Partnersuchenden mit Mehrwertdiensten bis hin zu den Jungs aus Ghana, Nigeria und manchen anderen Ländern, die sich als schöne, unvoreingenommene junge Mädchen ausgeben und in Europa und den USA Menschen suchen, die blöd genug sind, auf gefälschte Partnerprofile hereinzufallen.

Für die Liebe in den Wartesaal zum großen Glück oder sofort zugreifen, wenn es real wird?

„Leben im Netz“ heiß die Kommunikation mit anderen auch im Netz zu suchen und sie selbstbewusst in die Realität zu überführen. Gefangen im Netz sein heißt hingegen, die Illusionen ins Netz hinein- und sie auch wieder herauszutragen. Allerdings – nur im „Hier und Jetzt“ kann kein Partnersuchender leben, denn Partnerschaften sind immer auf ein Leben in die Zukunft hinein ausgelegt – und so müssen auch die Menschen in der Realität des Alltags immer wieder entscheiden, ob sie ihren neu gewonnen Partner „hier, jetzt und sofort“ festhalten wollen oder sich noch ein wenig zurückbegeben wollen in den „Wartesaal zum großen Glück“. Mein Tipp: Nicht zu lange im Wartesaal verharren - da sitzen viel zu viele Leute.

Titelbild © 2010 by Juliana Coutinho

Zitate: per Video


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