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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Selber quälen oder quälen lassen?

Schön leiden, schön quälen lassen - ist das der neue Frauenwunsch?


„Sagen Sie, Frau Zimmermann … bei wem, lassen Sie quälen?“ Als die Frage gestellt wurde, war eigentlich klar: „Weil bestimmt Ihr armer Mann eine Peitsche brauchen kann - deshalb frag' ich Sie, Frau Zimmermann“. Das hintergründig-humorige Lied beinhaltet spielerisch mehrere Situationen, in denen man etwas nicht selbst tut, sondern „tun lässt“.

Den eigenen Ehemann erotisch quälen oder lieber fremdquälen lassen?

Den eigenen Ehemann selbst quälen, wenn er die Veranlagung verspürt? Oder ihn besser quälen lassen? Selber die Partitur für eine sinnliche Unterwerfung schreiben oder lieber schreiben lassen? Ergibt sich diese Frage überhaupt, wenn der Mann der Schmerzlust frönt oder die Unterwerfung genießt? Wäre es dann nicht besser sich scheiden zu lassen? Oder sollte die Ehefrau dann doch lieber die Kunst des erotischen Quälens erlernen? Die Frage stellt sich für wenige Frauen, weil die Neigung meist anderweitig und geheim ausgelebt wird. Doch wenn sie sich stellt: Haben Sie eine Antwort darauf?

Schick, sinnlich, romantisch ... und in Handschellen?


Wie werde ich schick gequält, ohne wirklich zu leiden?

Einen Zeitsprung weiter schreiben wir das Jahr 2012. Gerade sind sinnliche Qualen ein Gesprächsthema. „Die Geschichte ist trivial, aber die erotischen Szenen – ach, das hat schon was“, sagte eine vornehme Dame zur anderen im Zug Berlin-Leipzig. Gemeint sind Liebe und Hiebe, so, wie sie in den „Shades of Grey“ beschrieben sind. Im Allgemeinen bedeutet dies: sich mal schick quälen zu lassen, ohne wirklich zu leiden.

Ja, und nun? Nun ist die Frage nicht mehr „wo lassen Sie quälen, foltern und erniedrigen“, sondern eher: „Und Sie, wo lassen Sie sich gepflegt quälen, Madame?“

Der Versuch mit dem eigenen Ehemann? Da füllt mir die Geschichte der Architektin ein, derer Mann in Panik geriet, als sie ihm von ihren Fesselungsgelüsten erzählte. Erst im Baumarkt, beim gemeinsamen Aussuchen der Seile, soll er sich beruhigt haben, woran man einmal wieder sehen kann, wie sinnvoll Baumärkte sind – Kabelbinder finden Sie dort auch, gnädige Frau.

Oder besser doch nicht der Ehemann? Dann wird schnell deutlich – ein Dominus ist nicht leicht zu bekommen, zumal kein zuverlässiger Herr mit Erfahrung, der kein „echter“ Sadist im klinischen Sinne ist. Sicher, eine Domina wäre möglich – aber gibt sie einer Frau den gleichen Kick wie ein Mann?

Frau, ledig und mit Schmerzsehnsucht - geht das?

In ähnlicher Weise müssten ledige Damen darüber nachdenken – denn den Herren Grey und Co. begegnet man nicht auf der Straße. Ob Casual Dating die Situation bereinigt? Wohl kaum – die Herren, die infrage kämen, sind begehrt und haben keine Probleme, neue „Rekrutinnen“ zu bekommen. Die Agenturen sehen das natürlich anders – sie versprechen vor allem Frauen die Erfüllung der wundersamsten erotischen Wünsche „nach deinen eigenen Regeln“. Im Grunde genommen ist dies absurd: Wer etwas erst einmal erproben will, hat keine Konzepte, Choreografien, Drehbücher oder Regeln. Trotz aller Vorgespräche ist die aktuelle Situation ein bisschen wie die erste Französischstunde. Ihr Lehrer kommt herein und spricht französisch – und Sie müssen sich damit abfinden, dass sie eigentlich noch gar nichts verstehen – nicht einmal von sich selbst.

Der örtliche Kreis - schicke erotische Qualen für alle?

Natürlich gibt es sie, die örtlichen Kreise – aber nicht gerade dort, wo man zufälligerweise lebt. Ob sie hilfreich sind, hängt davon ab, wie sie sich selbst verstehen – und ob der weibliche Neuling dazu passt. Zu diesen Kreisen zu gehören, ist mal leicht, mal schwierig – je nachdem, wie elitär der Kreis aufgebaut ist. Doch sind diese Kreise wirklich hilfreich? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Alles ist abhängig davon, wie viel „Privatheit“ man sich wünscht oder wie offen man seine Neigung gegenüber anderen zeigen will.

Jemanden erotisch zu quälen ist nicht sonderlich beliebt

Andere quälen oder sich selber quälen lassen- das bedeutet angeblich, das eine wie das Andere zu wollen. – so will es die wissenschaftliche Literatur, die es „Sadomasochismus“ nennt. Psychiater werfen beides in einen Topf, Freudianer führen es auf frühkindliche Erlebnisse zurück, und für die Menschen, die es ausführen, spielt all dies keine Rolle. Denn der Wunsch nach lustvollem Leiden ist allemal begehrter als die Absicht, dem anderen ein Leid anzutun und es dabei noch wohlgefällig zu dosieren. Im Grunde sind die meisten Herrinnen und Meister im erotischen Bereich Schauspieler, während die Unterworfenen und Gequälten ihre Situation in vollen Zügen nach ihren eigenen Wünschen genießen dürfen. Übrigens ist dies eine Wahrheit, die in einschlägigen, „offiziellen“ Kreisen nicht gerne gehört wird.

Keine eindeutige Empfehlung zur schicken erotischen Qual

Ja, Frau Zimmermann, Frau Mustermann, oder wie Sie so heißen mögen, wo lassen Sie quälen, und wo lassen Sie sich quälen? Der Markt der einschlägigen Dienstleistungen verläuft nicht parallel zum Büchermarkt, auch wenn es heißt, dass seit dem Erscheinen der „Shades of Grey“ immer mehr Damen die Lust am Schmerz beim Casual Dating suchen. Die Nachfrage ist dort stets größer als das Angebot. Die einzige Empfehlung, die wir wirklich geben können: Sprechen sie Männer dezent auf das Thema an, so, als ob Sie das alles kaum interessieren würde. "Ich hätte gerne mal die Meinung eines Mannes gehört, dieses Buch ('Shades of Grey') wird doch hauptsächlich von Frauen gelesen", ist ein guter Einstieg. Wenn Sie beim Mann eine (aktive) Neigung spüren, vertiefen Sie einfach diese Erfahrung durch ein vorsichtig arrangiertes Date.

Zur Frau Zimmermann und dem Lied lesen Sie bitte auch: "Wo lassen Sie lieben?"

Ina hat sich mit aktiver Hilfe von Ubomi entschlossen, eine kleine Serie "Lust wie Anastasia" zu schreiben. Sie beginnt schon übermorgen.

Hier geht es weiter: Wir stellen die Frage, ob sich für dich die Tür zur Lust öffnet.

Wie schreibt man einen erotischen Beststeller?

Naiv, aber neugierig und lernfähig: die erotische Heldin
Wie schreibt man eine erotische Geschichte, und wie macht man sie zum Bestseller? Ziemlich lächerliche Frage, nicht wahr? Aber nachdem „Fifty Shades of Grey“ solche ein Riesenerfolg geworden ist, fragt sich natürlich manche Frau: „Hey, ich konnte doch so niedliche Schulaufsätze schreiben, warum werde ich jetzt nicht reich und berühmt mit einem Buch?“

Die Liebeszeitung erklärt ihnen als einziges kompetentes Internet-Blatt, wie Sie es versuchen können – ohne Garantie, berühmt zu werden. Hier kommen die "Sieben Regeln für einen erfolgreichen erotischen Roman."

1. Es geht nie um Sex, wenn es angeblich um Sex geht
Paradoxerweise geht es in einem erotischen Roman nicht um Sex, sondern um die Entwicklung einer Romanze – oder auch mehrerer Romanzen. Wichtig ist allein, alles auf einer Liebesgeschichte aufzubauen. Die Story in „Shades of Grey“ ist eine Cinderellageschichte. So etwas gefällt vielen Frauen, die ihre Lebenszeile nicht ganz erreichen konnten.

2. Eine Story ist mehr als ein paar aneinandergereihte Ereignisse
Man kann Romane aus Short Storys zusammensetzen – das ist aber nicht der Sinn eines romantischen Frauenromans. Das muss eine Frau beschrieben werden und ein Mann, möglicherweise auch ein Konflikt einer Frau bei der Wahl zwischen zwei Männern, oder eine Dreiecksgeschichte. Vor allem aber muss die Beziehung Höhen und Tiefen haben. („Kriegen sie sich oder nicht?“)

3. Wenn schon sexuell, dann präzis
Selbst Leser von Krimis und Kitschromanen sind empfindlich gegen alles, was falsch klingt: Es muss einfach stimmen, bei der Frau und beim Mann. Wenn schon SM-Roman, dann bitte mit den Empfindungen, die jemand tatsächlich haben könnte – oder mit der „Marmeladen-Version" davon. Aber auf keinen Fall etwas falsch schildern. Sehen Sie sich einmal an, wie ein Rohrstock auf einen tatsächlichen straffen oder fetten Hintern trifft, bevor sie Blödsinn schreiben.

4. Charaktere – schick, heiß, lustvoll, etwas schräg
Der Mann soll so sein, wie ihn sich Frauen in ihren Träumen wünschen: Ein bisschen arrogant, aber mit viel Gefühl, ziemlich selbstbewusst und möglichst ausgesprochen wohlhabend. Er macht, was er will – auch mit der Heldin, aber tut es mit unendlichem Charme. Die Frau sollte ein klein wenig ängstlich sei, aber neugierig sein und sexuelles Potenzial haben, das sich noch erschließen lässt.

5. Schreiben – ein mieser Job, wenn man nur Schulwissen hat
Mit Schulwissen lässt sich kein Roman schreiben. Nehmen Sie sich irgendwelche Liebesromane zu Hand, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Geschichte aufgebaut werden muss. Schreiben sie viel über die Atmosphäre, in der etwas stattfindet. Schildern Sie die Gefühle, Gelüste und Widerstände der Frau im Roman – nicht die des Mannes, wenn Sie an Frauen verkaufen wollen.

6. Man isst das Gute nicht zweimal hintereinander
Es gibt keine Regel dafür, wie viele Sexszenen in einem Buch vorkommen dürfen, aber eine Regel gibt es: Nicht zweimal das Gleiche oder etwas sehr Ähnliches schildern. Wenn Sie als Autorin bisher nur auf dem Rücken gelegen haben und Ihnen dabei ein Penis eingeführt wurde – dann lesen Sie bitte nach, was andere über Sex und Erotik geschrieben haben. Denken Sie daran: Ihre Leserin will wissen, was noch in ihr steckt – genau das soll stellvertretend die Heldin erleben.

7. Finden Sie eine einheitliche Sprache
Finden Sie Ihre Sprache – das ist gar nicht einfach. Ob Sie ihre Vagina „Möse“ oder „Muschi“ oder „Lustgrotte“ nennen, ist nicht die einzige Frage – der gesamte Bereich erotischer Begriff ist mit Fallstricken durchsetzt. Wenn Sie dauernd schreiben, sie „hatten Sex miteinander“ oder „sie schlafen miteinander“, dann schläft ihre Leserin ein. Beschreiben Sie das, was sie öffnen und was in sie eindringt, mithilfe der Gefühle, die Sie dabei empfinden. Dann klappt die Sache.

Am Ende – da haben Sie dann vermutlich keinen Bestseller geschrieben, aber vielleicht eine schicke, lustvolle erotische Geschichte, nicht wahr? Gründen Sie einen „Klub der erotisch schreibenden Frauen“ und lesen Sie sich gegenseitig ihre neuesten Ergüsse vor. Das hilft Ihnen möglicherweise, besser zu werden.

Was suchen Männer bei einer Hure?

„Was bekommt er von ihr, was ich ihm nicht gebe?“ Das ist eine der am häufigsten gestellten Frauenfragen, wenn ihr Mann eine Hure besucht –aber durchaus auch, wenn er eine Geliebte hat.

Sehen wir mal:

Nach einer aktuellen Studie gehen 84 Prozent der Männer hauptsächlich zur Hure, weil sie sich eine Frau wünschen, die wirklich begeistert von Sex ist. Etwa 71 Prozent wählten als Hauptargument, dass sie eine Frau wollen, die sich geil und ungehemmt im Bett gibt. Nur 35 Prozent sagten, dass sie eine andere Art von Sex erwarteten als den, den sie zuhause bekommen würden.

Wenn Männer mehr als Sex bei Huren suchen

Wie eine richtige Freundin ...
Nun aber wird es wirklich eingenartig: Die befragten Männer suchten nämlich bei der Hure nicht nur nach Sex, sondern wünschten sich, was allgemein als GFE bezeichnet wird. Das ist eine Rotlichtbezeichnung für ein Spezialarrangement: Eine Frau, die ihnen die Illusion gibt, eine wirkliche Freundin wir im richtigen Leben zu sein.

Sie solle, so wünschten es sich 80 Prozent der Befragten, vor allem nicht wie eine Hure agieren, sondern wie eine echte Freundin. An zweiter Stelle und mit annährend gleichen Prozentzahlen kam bereits die Aussage, sie solle liebevoll und zärtlich sein, gefolgt von einem heiteren und fröhlichen Wesen. Erst an vierter Stelle wurde der Sex genannt: Sie solle begeistert unterschiedliche sexuelle Techniken mit dem Kunden erproben.

Was sagt uns das?

Für die reguläre Freundin, Verlobte oder Ehefrau:

Begeisterung für Sex und ungehemmter, wilder Sex sind offenbar nicht in jedem häuslichen Schlafzimmer vorhanden. Es gilt also, wieder begeisterter und mutiger an den Sex heranzugehen, und dabei durchaus einmal eine wirkliche romantische Stimmung zu erzeugen, in der es keine Probleme gibt. Dazu gehört sicherlich manchmal, selbst ein wenig zurückzustecken, um den Partner zu begeistern.

Für die Männer:

Weiß Ihre Frau, was Sie suchen? Und könnte sie Ihnen nicht auch eine ebenso geile wie sinnliche und romantische Liebesnacht bereiten? Möglich wäre es doch, oder etwa nicht?

Quelle der Zahlen: Tandfonline
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Asexualität als Reaktion auf Übersexualisierung?

sex? wieso? ist das wichtig?


Die Tendenz, allem ein permanentes Etikett zu verpassen, macht vor der Liebe bekanntlich nicht halt. Heute „muss“ man sich als homosexuell, bisexuell oder heterosexuell bezeichnen, um dem gesellschaftlichen Druck „gerecht“ zu werden. Es ist ein Wunder, dass man sich nicht auch noch wahlweise als sadomasochistisch oder vanilleerotisch definieren muss, um den Anforderungen des Etikettenwahns zu entsprechen.

Nun reden die Menschen von „asexuell“ – sogar der Spiegel tut es. Ein Zitat entlarvt, dass die Logik oft lahmt, wenn man zu schnell damit ist, Begriffe zu schmieden. (Zitat aus dem SPIEGEL)

Während Bräutigam Edward das erste Mal kaum erwarten kann, verspürt seine Braut Florence bereits bei ihrem ersten Zungenkuss einen überwältigenden Ekel, der jede sexuelle Beziehung unmöglich macht. Für Edward ist ihre Asexualität, zur damaligen Zeit noch kein gängiger Begriff, die größtmögliche Beleidigung.


Das Beispiel mag zeigen, wie unlogisch die Argumentation ist:

Wenn jemand sich vor Zungenküssen ekelt, muss er zwangsläufig asexuell sein – ein entsetzlicher Unfug. Mancher empfindet kaum etwas bei Küssen. eklet sich möglicherweise vor Zungenküssen, und bekommt Panik bei Vaginalküssen. Dies sind alles menschliche Reaktionen, die nichts mit „Asexualität“ zu tun haben, sondern mit unterschiedlichen Einstellungen zum Genuss von Berührungen.

Ekel vor einem Zungenkuss = asexuell?

Doch zurück zum Zungenkuss - ist nicht allein die Tatsache, dass er sich ekelt, ein Anzeichen für intensive Gefühlswallungen, die dabei auftreten? Wenn jemand wirklich asexuell wäre, dann würde er sich vermutlich nicht ekeln, sondern sich fragen: „Warum tue ich eigentlich so etwas, das ganz offensichtlich keine Freude bringt?“ Diese Frage ist übrigens nicht auf Zungenküsse beschränkt – relativ viele Menschen sagen sich: „Na ja, Sex ist ganz nett – aber so toll, dass man ständig den Geschlechtsakt vollziehen müsste, ist er nun auch wieder nicht“. Übrigens kommt ein kulturelles Phänomen dazu: Noch im 19. Jahrhundert galt ein Großteil der Frauen als „sexuell uninteressiert“, und teilweise wurde sogar behauptet, das sexuelle Interesse der Frauen sein krankhaft.

Wenn er darf, definiert sich der Mensch selbst

Wie bei allen Fragen zur Liebe ist eines wichtig: Der Mensch definiert sich über seien Zeit, seine kulturelle und soziale Umgebung und – wenn er darf, über seine höchstpersönlichen Kriterien.

Wenn er darf“ oder „wenn er sich traut, obgleich es verpönt ist“ sind dabei Elemente, die nur in liberalen Demokratien möglichen sind. In totalitären oder über die Religion definierten Staaten ist dies ebenso wenig möglich wie in Gesellschaften, in denen zwar Demokratie, aber Gedankenzensur herrscht. Westliche Gesellschaften neigen zudem dazu, sich überangebliche „wissenschaftliche“ Begriffe (beispielsweise der Psychologie) zu defieren, was ebenso absurd ist.

Asexuell als Etikett?

Bei der Asexualität scheint es so zu sein, wie bei anderen Etiketten auch: Wer sich in diesen Schuhkarton einordnen lässt, der ist bereits abgestempelt. Ähnlich wie in anderen Gruppen, die sich in Schuhkartons einordnen lassen, werden nun aus der eigenen Orientierung schnell Weltanschauungen geschmiedet, was dann so klingt:

Asexualität ist die letzte Provokation in unserer übersexualisierten Gesellschaft.


Lächerlich - Asexualität als Provokation

Als Provokation taugt Asexualität nun allerdings überhaupt nicht – sie ist, wie viele andere Abweichungen, eine für andere relativ unerklärliche, oftmals auch schwierige Neigung, für die es einen Lebensweg zu finden gilt.

Die Organisation der Asexuellen, AVEN, hat eine Orientierungshilfe, aber dankenswerterweise keine feste Definition gefunden, in der sich alle wiederfinden können, die in irgendeiner Weise eine schwach ausgeprägte Sexualität empfinden.

Wenn man zu einer kleinen, schwierigen Gruppe von Menschen gehört, kann man dies hinnehmen und für sich leben, oder darüber austauschen - und sogenannte „Asexuelle“ sind eine kleine Gruppe.

Die Einordnung in Gruppen, wie sie von der AVEN vorgeschlagen wird, ist so problematisch wie jedes andere Etikett auch – das weiß auch die AVEN. Denn wenn jemand nach den Maßgaben eines Etiketts lebt, ist es ihm unmöglich, auch anders zu handeln. Es gibt aber erstaunlich viele Beispiele von Menschen, die emotional oder sexuell zurückhaltend sind, ohne asexuell zu sein – und auch jemand, der sich heute als „asexuell“ definiert, sollte auf der Hut sein, diesen Zustand für immer festzuschreiben.

Etwas vom Pferd erzählt

Pferde, Reiten, Sexualität - was Menschen bewegt


In der Vergangenheit wurden zahlreiche Begriffe des Sexuallebens aus der Reiterei übernommen. Ursache war wohl, dass man es vom Ritter bis zum Kavalleristen überwiegend mit Huren zu tun hatte, die einen rauen Umgangston vertrugen. Über die Soldaten- und Bordellsprache sollen die Begriffe dann in den Volksmund übergegangen sein. Die Begriffe, die ich Ihnen hier zeige, erzähle ich „Ihnen nicht vom Pferd“ („sie sind nicht erlogen“). Übrigens hat das Pferd im englischen die gleiche Doppelbedeutung wie im Deutschen, nur dass uns dieser Begriff merkwürdig vorkommt: Ein „Pferd“ ist in Deutschland ein Sportgerät, in England ein „Bock“. In erotischen Romanen und Schilderungen ist daher oft von einem „Horse“ oder „Spanking Horse“ die Rede – auf Deutsch also von einem Prügelbock.

Erotische Begriffe rund ums Pferd

Pferde stehlen – eine Umschreibung für „heimlich Geschlechtsverkehr haben“.

Sich Pferdchen halten oder Pferdchen am Laufen haben – ein Zuhälter sein

Aufs Pferd schnallen – wenig gebräuchlich im Deutschen, aus dem englischen Begriff „Horse“ für einen Prügelbock.

Stute – Abfälliger Begriff für eine Frau, die sich für den Geschlechtsverkehr "benutzen" lässt.

Hengst – meist eher Verdeckt-anerkennender als abfälliger Begriff für einen sehr potenten Mann, der den Geschlechtsverkehr ausübt.

Wallach – relativ selten gebraucht für einen Mann, der sich anal penetrieren lässt.

Erotische Begriff rund ums Reiten

Reiten – (1) Begriff für den Geschlechtsverkehr allgemein. (2) Der Geschlechtsverkehr einer Frau, die aufrecht auf dem Mann hockt und seinen Penis „reitet“.

Wundreiten – selten gebrauchter Begriff dafür, den Geschlechtsverkehr bis zur physischen Erschöpfung auszuüben.

Reiterstellung – ausgeübt von einer Frau, die meist aufrecht hockend einen Mann „reitet“, häufig ohne ihn dabei zu berühren.

Cowgirl – eine Frau, die auf einem Mann „reitet“ („Reitstellung“, „Reiterstellung“)

Reverse Cowgirl – eine Frau, die die Reiterstellung ausübt, aber ihm dabei den Rücken zuwendet.

Der Ritt – der Geschlechtsverkehr

Einreiten – (1) Teil der Umerziehung eines jungen Mädchen zur Hure durch Zwang. (2) Jugendbegriff für den ersten Geschlechtsverkehr.
Zureiten – ähnlich wie „Einreiten“ für eine junge, unerfahrene Frau, die erst noch „Zugeritten" werden soll.

Erotik und Sattel

Besteigen – auch „in den Sattel steigen“ – den Geschlechtsverkehr mit einer Frau ausüben.

Begehbar – zum Geschlechtsverkehr bereit sein, meist in Kombination mit n-fach begehbar.

Sattel – sowohl das Reiten ohne Sattel wie auch das Reiten mit Sattel hat vielfältige erotische Bedeutungen, die aber eher „zwischen den Zeilen“ gelesen werden können. Dazu gehört unter anderen das „Reiten ohne Höschen“ oder das „Barebacking“, der Geschlechtsverkehr ohne Kondom, der ebenfalls aus der Reiterei abgeleitet wurde. Heute ist der Fahrradsattel oftmals Gegenstand erotischer Fantasien.

Damensattel – ein Begriff aus der Reiterei vergangener Jahrhunderte. Eine Dame konnte im langen Rock schwerlich reiten – und Hosen sollte sie nicht tragen. Also wurden Sättel entwickelt, in denen sich die Dame seitlich aufs Pferd setzen kann. Der Damensattel galt als umstritten, weil sich die Röcke beim heftigen Reiten heben konnten und man ohnehin „zu viel sah“, wenn die Dame auf Pferdehöhe im Damensattel saß.

Die Sporen geben, auch „seinem Pferdchen die Sporen geben“ – zu Höchstleistungen während des Geschlechtsverkehrs anstacheln.

Reit-Kult (Riding Cult) – Die Möglichkeit, Menschen als erotische Reit- oder Zugtiere zu benutzen.

Sie sehen: das Pferd war einmal in aller Munde – auch beim Sex.