Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wo sind all die Gefühle hin, wo sind sie geblieben?

Ich will der Friedensbewegung nicht zu nahe treten, die das Lied „Where are all the Flowers gone?“ gewissermaßen als Hymne okkupiert hat. Aber das Lied hatte ursprünglich nur drei Strophen, aber es war einstmals ein trauriges Lied von der Vergänglichkeit der Liebe. Die Blumen sind gepflückt, die jungen Mädchen in Ehebetten verschwundene, die Männer sind die Ferne gegangen.

Warum Männer nicht "schwanzgesteuert" sind

Große Reize oder sinnliches Szenario?
Wer ein Mann ist und dabei sensibel, wird die Veränderungen in seinem Begehren schnell bemerken: Manchmal schon ab 30 oder 40, spätestens aber ab 50, sinkt die Lust, fällt die Begierde. Stärkere Reize werden nötig, um die Lust neu zu entfachen. Aufreizende Brüste, lecker dargeboten, verlieren ihre Reize, das „Atmosphärische“ wird wichtiger, und in der Ehe oder einer langjährigen Beziehung fehlen die Auslöser. „Männer sind schwanzgesteuert“, behaupten die jungen Frauen, die es nicht besser wissen, weil Männer schnell einem Reizcocktail erliegen, der geschickt dargeboten wird. Doch Männer sind genauso „gehirngesteuert“ wie alle anderen Lebewesen. Sie sehen die Inszenierung des Weiblichen, vergleichen es mit den Informationen, die sei als „erotisch erregend“ gespeichert haben – und werden erst dann aktiv. Das kann in die Hose gehen, weil die Frau nun mal absolut andere Vorstellungen von dem Verlauf der nächsten Minuten oder Stunden hat. Das ist eben so, und Männer können damit normalerweise umgehen. Frauen übrigens auch.

Die "Inszenierung des Weiblichen" lockt

Diese „Inszenierungen des Weiblichen“ bleiben aber nicht auf dem Niveau des 18-Jährigen, den noch jede freigelegte Brust und jeder wackelnde Frauenhintern „anmacht“. Je nach Lebensalter und wachsender Erfahrung will der Mann in mittleren Jahren, dass es ihm Frauen „schön“ machen, was von Frauen nun wieder recht wenig goutiert wir, weil sie sich sagen: „Solle er mir’s doch schön machen, dann sehen wir mal weiter.“ Der Mann lebt damit, versucht, sich zu arrangieren. Ist er kein unermüdlicher Jäger und Kämpfer oder hat er einfach wenig Geduld und Verständnis, so weiß er, dass dich der Honig auch anderwärts holen lässt – dort, wo man es ihm unter Garantie „schön“ macht.

Wenn man Pillen und Verführung koordinieren muss - die Zeit ab 60

Was verführt am Mann? Der Apfel?
Noch 20 Jahre später tritt eine „Entschleunigung“ des sexuellen Verlangens ein. Der heutige 60-jährige Mann ist idealerweise noch jung, modern, sportlich und dynamisch – aber er spürt nicht mehr ständig den Drang, Frauen „haben zu müssen“. Wenn wir jetzt einmal nicht von „blauen Pillen“ reden, dann sinkt auch seine Manneskraft. Was aber sind denn diese Pillen? Man kann nachlesen, dass sie ohne weibliche Verführung nicht die gewünschte Wirkung entfalten, also muss man Pilleneinnahme und Verführung aufeinander abstimmen – nicht unbedingt eine Kombination, die einem sensiblen Mann gefällt.

Es gibt ein Zeichen, dass für Männer recht untrüglich ist: Da war doch dieses wissenschaftlich noch nicht ganz geklärte Phänomen der „morgendlichen Gliedversteifung“, auch „Morgenlatte“ genannt. Früher glaubte man, es sein nur eine Fehlfunktion: Der morgendliche Drang, zu urinieren, wirke sich irgendwie auf Penis oder Prostata aus. Inzwischen nimmt man sicher an, dass währen bestimmter Schlafphasen REM-Phasen) so viel Blut in den Unterleib gepumpt wird, dass Erektionen als Folge davon auftreten. Unklar ist lediglich, warum dieser Effekt nicht auch tagsüber eintritt, wenn der Puls steigt.

Wikipedia will darüber wissen:

Die Morgenerektion ist lediglich die letzte Schlaferektion der Nacht. Die Häufigkeit und Dauer der REM-Phasen nehmen bis in die Morgenstunden zu, die Tiefschlafphasen werden kürzer.


Die meisten Männer beobachten an sich selbst, dass die morgendliche Erektion sich mit den Jahren immer seltener einstellt. Dies beunruhigt Männer zumeist – denn wenn die morgendliche Show nicht mit einem „Hey da bist du ja, gut zu wissen, dass es dich noch in dieser Form gibt“ beginnt, dann fehlt irgend etwas. Es ist ein Effekt, den wir benötigen, um uns klar zu sein: Hey, du bist ein Mann, und du kannst heute losgehen und eine Frau haben, wenn du willst.

Morgendlich Erektionen - selten aktiv genutzt

Natürlich kann man das Phänomen auch nutzen und die Liebe zur schönsten Frau der Welt, die neben einem liegt, auf diese Weise demonstrieren. Meist ist es nötig, die Sache noch ein wenig aufzupolieren, damit die Kraft anhält, aber möglich ist es allemal. Und sicher – für den Junggesellen gibt es noch andere Methoden, damit umzugehen. Aber das ist nicht der Punkt. Es ist einfach beruhigend, dass der Mann ganz Mann ist, wenn er wenigsten eine morgendliche Erektion hat. „Ich werde noch steif, also bin ich“? Zu einfach gedacht? Zu steinzeitlich?

Was den Mann zum Mann macht - nur seine Erektion?

Schön, „man“ müsste neu überdenken, was einen Mann ausmacht, außer der Erektion, worüber sich manche weibliche Exemplare des Homo sapiens wohl freuen würden. Doch auch Frauengehirne steuern nicht ausschließlich den Geist, sondern auch den Körper. Also werden sich einige Frauen wohl fragen müssen, was besser für sie ist: Ein „Steinzeitmann“, der „nicht lange fackelt, bis das Sofa wackelt“ und dem weitgehend gleichgültig ist, welche innerpsychischen oder kreislaufspezifischen Vorgänge seine Potenz beeinflussen? Oder ein sensibler Mann, der darüber nachdenkt, was es wohl bedeuten mag, wenn seien Lust verfällt. Ganz sicher bin ich mir nicht, nur merke ich, dass ich weniger morgendliche Erektionen habe.

Bilder (oben, Verführerin) ohne bekanntes © Farben aufgehellt. Unten Adam, Afrika, Teil eines Ensembles aus Adam, Eva, Schlange und Teufel, Republik Südafrika, Künstler unbekannt, Foto © 2013 by Liebesverlag.de
In diesen Artikel sind Gedanken von Amit Wehle eingeflossen, wie in "How About We" veröffentlicht.

Sex gegen eine Einladung zum Kerzenschein-Dinner?

denkt er nur an "das eine" - oder sie auch?

Nehmen wir mal eine dieser dickbackigen, pompös vorgetragenen Formulierungen von Möchtegern-Feministinnen:

Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mit dir ins Bett gehe, nur, weil du ein großes Dinner bezahlst?


Gegenfrage:

Warum lässt du dich eigentlich zu einem großen Dinner einladen, wenn du ganz genau weißt, dass die Kerle mit dir anschließend ins Bett hüpfen wollen? Hätte nicht auch eine Tasse Kaffee oder ein Snack im Bistro genügt, um euch mal ein bisschen zu beschnüffeln?


Natürlich hätte das genügt. Aber dann wärst du nicht Prinzessin Hops von de Frogs gewesen, nicht wahr, sondern nur eine Frau, die mit einem Mann mal abgeklärt, ob mehr drin ist als ein kleiner Flirt.

So und nun mach mal halblang: Wenn dein Kerl für ein Dinner 120 Euro (100 GBP)(3) ausgibst, dann ist das kein Dinner mehr, sondern eine Einladung zu einem Abend mit „Zusatznutzen“. Das weiß auch die Dame, die sich dann meistens schon ein bisschen vorbereitet hat und vermutet, dass es nach dem kulinarischen Dessert noch noch ein fleischliches geben könnte. Um es mal gleich vorwegzunehmen: Die meisten sind mittlerweile darauf vorbereitet.

Frauen enthaaren sich, Männer kaufen neue Bettwäsche

Ach ja: Männer geben im Schnitt so gegen 47 GBP aus (3), bevor sie die Dame, vor der sie mehr als nur „Dinner“ erwarten, zu demselben ausführen: Das Geld geht für Unterwäsche (ja, da staunt ihr, was?) und neue Bettwäsche drauf (3). Frauen, die partout ins Bett mit einem Kerl wollen, kaufen angeblich neue Dessous und investieren in Epilierung – „der Beine“, wie da etwas dürftig formuliert wird (3). Echt, Frauen, wer guckt schon darauf, ob eure Beine gewachst sind? Da war doch noch etwas anderes, auf das wir viel stärker achten?

Sex mit einem Dinner erkaufen?

Na ja, da war eine gute Nachricht: Nur 20 Prozent der Männer glauben, euch mit einem Dinner einkaufen zu können. Der Rest lädt auch gar nicht erst zu so etwas ein – wird sind doch nicht so blöd, mal schnell 120 Euro abzudrücken, nur weil ihr euch mal einen Abend lang als Prinzessin fühlen wollt, oder?

Geht die Frau nun für ein Dinner ins Bett? Nein, aber ...

So, und nun?

Da wären noch ein paar Aussagen:

- Was soll ich mit einem Kerl anfangen, der es gar nicht erst versucht? (Journalistin; Ende 20). (1)
- Mir ist egal, wie viel jemand ausgibt. Wenn er nett ist, dann gehe ich auch mit ihm ins Bett. (Gymnasiallehrerin, Ende 30). (1)
- Das ist doch eine nette Art, „Dankeschön“ zu sagen, finde ich (Friseurin, 26). (1)
- Wenn ein Mann das Feuer bei einem Dinner anzündet, dann soll er es auch löschen. (Dozentin, 40).
- „Ein bisschen gut berechnetes Liebesgeflüster … hin und wieder ein Abendessen … das empfanden junge, lebenshungrige Frauen schon als adäquaten Lohn für die ihnen gewährte Gunst.“ (2)
- Sieben Prozent der Frauen fühlen sich verpflichtet, wenn der Mann so generös ist. (3)
- Männer erwarten, mit einer neuen Partnerin nach dem dritten Date zu schlafen. (3)
- Frauen warten normalerweise bis zu fünf Dates ab, bevor sie mit einem Mann schlafen. (3)


Was gut und richtig ist? Woher soll ich das wissen? Als Mann weißt du nie, woran du bist. Die wagemutigen Frauen sagen sagen bei einem Blind Date: „Entscheide dich jetzt mal, ob du nur mit mir reden willst oder ob du was vorzuschlagen hast.“ Die sinnlich Wartenden sagen die Monate später vielleicht einmal: „Schade, dass du nicht gefragt hast, ich wäre schon interessiert gewesen“. Manche sagen niemals etwas, weil sie einfach dem Vorschlag des Mannes folgen, andere empören sich mit dem bereits gefallenen Satz: „Du glaubst doch nicht etwa …“, und wieder andere stehen empört auf oder nennen dich einen Scheißkerl.

Was du machen sollst? Schau ihr beim Dessert in die Augen, wenn du sie zum großen Abendessen eingeladen hast. Wenn du da diesen merkwürdigen Schimmer erkennst, dann kannst du sie fragen – aber nicht so direkt, wenn es geht.


(1) Gesammelte Aussagen im Laufe eines Männerlebens - alle Aussagen sind authentisch.
(2) Zitat aus: („Das Zeitalter des Dr. Artur Schnitzler“, Aussage vom Beginn des 20.Jahrhunderts, Wien.)
(3) Angebliche Ergebnisse von MSN.com

Muss man der unterwürfige Typ für die Unterwerfung sein?

sieht ganz hübsch aus - aber macht es auch freude?


Die Lust an der Unterwerfung befällt in den letzten Monaten nicht mehr ausschließlich die „üblichen Verdächtigen“, die uns irgendwie „merkwürdig“ erscheinen und die vielleicht sogar als „paraphil“ gelten.

Nein, wir können Hausfrauen und Mütter in mittleren Jahren beobachten, die das verschlingen, was man früher wohl als „billige Pornografie“ abgetan hätte: Liebesromane mit einem Schuss „Perversion“. Sie entwickeln dabei auch gelegentlich heimliche Sehnsüchte – schließlich will die Leserin ja „irgendwie nachfühlen“, wie es der lustvoll gepeinigten Protagonistin geht.

Ja, und wie geht es denen? Inzwischen hat jede Etepete-Journalistin schon mal einen Blick in die einschlägige Literatur zum Thema SM geworfen und dabei ein bisschen was gelernt. Man merkt förmlich, wie befremdet die Damen in Wahrheit sind, wenn sie in die Welt der sinnlichen Schläge und der schicken Unterwerfung eintauchen.

Fehlannahme: Unterwürfige Menschen sind gut in Unterwerfung

„Echt“ unterwürfige Menschen, die suchtartig nach „strenger Erziehung“, schlechter Behandlung, Schmerzen, Entbehrungen und letztendlich nach Versklavung gieren, sind psychisch hochgradig gefährdet. Für eine wirklich lustvolle Unterwerfung benötigt man aber ein gesundes Selbstbewusstsein, das man freiwillig für eine begrenzte Zeit aufgibt. Es scheint zumindest so, als würden skrupellose Sadisten und Sadistinnen oft solche Menschen mit schwacher Psyche ansprechen. Sie sind die Opfer, die obskure „Slavenverträge“ unterschreiben und sich Kleidung, Nahrung und Freizeitbetätigung vorschreiben lassen und dies (nach Meinung ihrer Sklavenhalter) auch noch aus Liebe tun.

Gut in der Rolle: selbstbewusste Rollenspieler(innen)

Gut in der Rolle des Unterworfenen sind also nicht schwache und labile Menschen, sondern solche, die wissen, was die Ausübung von Macht bedeutet. Sie können sozusagen „die andere Seite der Medaille“ in sich spüren und wollen sie „auf Biegen und Brechen“ durchsetzen. Dies alles zeigt schon, wie Paradox die Rolle des Submissiven ist. So unternehmen Frauen, die in diese Rolle schlüpfen wollen, erhebliche Anstrengungen, um einen „Meister“ zu finden, bei dem sie sich wohlfühlen. Es dürfte überflüssig sein, darauf hinzuweisen, dass dieser „Meister“ (teils auch diese dominante Frau) ebenfalls ein Mensch sein muss, der sich der Paradoxie der Rollen bewusst ist.

Männer in Machtpositionen lösen ihr Problem der Suche nach einer dominanten Frau zumeist, indem sie ihre Gelüste mithilfe von Dienstleisterinnen durchsetzen und „zahlen und schweigen“. Denn als Ehefrau oder Verlobte brauchen sie andere Frauen – sie sollen ja vor allem den Alltag verschönen.

Die „Szene“ verliert ihre Definitionsmacht bei SM-Spielen

Seit einigen Jahren schon hat sich das Potenzial der süßen Unterwerfung und der köstlichen Schläge vom „Harten Kern“ der sadomasochistischen Szene in private Schlafzimmer verlagert. Die Szene selbst ist seither gespalten und besteht aus Traditionalisten, die insbesondere auf Freiwilligkeit, Drogenfreiheit und übereinstimmenden Zielen der Spiele achten, und Extremisten, die sich und andere in Abenteuer stürzen, deren Vollzug mit einem hohen Gefahrenpotenzial belegt ist. Bei ihnen besteht der Verdacht, dass grundlegende Menschenrechte nicht mehr beachtet werden. Durch diese Umstände, aber auch dadurch, dass Rollenspiele in den erotischen „Mainstream“ abgewandert sind, hat die einstmals nächtige und aufklärerisch tätige „Szene“ an Bedeutung eingebüßt.

Rollenspiele in Beziehungen und bei Dienstleisterinnen

Im privaten Bereich experimentierten bislang vor allem junge Paare mit den traditionellen Mitteln „Fesseln und Züchtigungen“. Sie sind leichter zu verwirklichen als die Variante „Meister(in) und Sklave/Sklavin“, weil sie kaum mentale Vorbereitung verlangt und nur geringe Anforderungen an die Schauspielkunst stellt.

Seit der Welle, die das Buch „50 Shades of Grey“ausgelöst hat, interessieren sich auch Frauen mittlerer Jahre und unterschiedlicher Bildungsschichten für sinnliche Schläge und spielerische Unterwerfungen. Zuvor war dies eher eine Domäne gebildeter Frauen.

Abseits von der sogenannten „Szene“ und fern vom ehelichen Schlafzimmer werden Dienstleisterinnen aktiv, die „professionelle Dominierung“ anbieten. Sie wurden früher nach ihrem Habitus als „Stiefelfrauen“ bezeichnet und heute als „Domina“ (Dominatrix, Dominatrice), auf deutsche etwa „Herrin, wörtlich „Hausherrin“.

Was, wenn DU es willst?

Im Grunde ist es müßig, über das „Für“ und „Wider“ von Rollenspielen zu diskutieren – man muss sie einfach mit einem sicheren Partner auf einer ebenso sicheren Spielwiese erproben. Und nachschauen, ob man sich dabei wohlfühlt.

Wie du es machen kannst, dich wirklich lustvoll, frivol und chic beim Rollenspiel zu amüsieren, haben wir zwar schon mal gebracht – aber „wir machen es noch einmal“ – in Kurzfassung, in einer der nächsten Ausgaben der Liebeszeitung.

Wie funktioniert eigentlich Sex mit und ohne Liebe?

Was passiert eigentlich, wenn sich ein Paar zum Sex entschließt? Was, wenn es sich um eine einseitige Gefälligkeit handelt, was, wenn es sich um Prostitution geht - und wie funktioniert eigentlich die romantische Sex-Beziehung? Die Liebeszeitung untersucht dies mit einer Methode, die selten angewandt wird.

Die Anatomie ist klar - aber wie funktioniert der Prozess der Liebe?


Ernüchternde Realität - der reine Sex funktioniert ohne Liebe

Eigentlich ist ernüchternd, was dann passiert: Das Gehirn beschäftigt sich dann überwiegend damit, wie er seinen Rückkoppelungsprozess schließen kann. Es versucht, das maximal Mögliche aus dem Geschlechtsakt zu schöpfen, indem er den Gedankenfluss und die Gefühle, die sich durch die Nerven kenntlich machen, in eine aufsteigende Spirale versetzt. Das Ziel der Natur ist dabei ja, mit aller Kraft einen heftigen Samenerguss in der Nähe des Muttermundes zu platzieren – obgleich dies „eigentlich“ nicht nötig wäre, weil die Spermien ausgezeichnete Pfadfinder sind. Die nötige Ekstase ohne Unterbrechung kann aber nur dann erreicht werden, wenn der Verstand weitgehend ausgeschaltet wird und die ekstatische Lust so weit angehoben wird, wie dies möglich ist. Am Schluss steht dann der Höhepunkt, der Orgasmus.

Der Partner als "Gleicher", als "Steuermann" und als "Lustobjekt"

Was ist dabei eigentlich die Rolle der Partnerin / des Partners? Ist sie (er) gar nicht vorhanden? Zunächst einmal: Es geht auch, ohne dass der Partner echte Gefühle hat, ja, es geht sogar, ohne dass man den Partner als solchen wahrnimmt. Sowohl Männer wie auch Frauen bauen während des Geschlechtsakts ein Szenario auf, das mit der sie umgebenden Realität nichts zu tun hat. Sie sind also gewissermaßen im erotischen Dialog mit sich selbst. Gut bezahlte weibliche Huren und männliche „Mietrammler“ wissen das und handeln entsprechend. Bürgerliche Frauen wissen es oft nicht, Männer eher selten. Der Wunsch nach einem romantischen, bewusst erlebten gemeinsamen Orgasmus führt nicht selten zu übertriebenen Erwartungen.

Man kann sich dies alles so vorstellen: Bei der einseitigen sexuellen Befriedigung erzeugt der eine die Energie, der andere übernimmt lediglich die Steuerung. Ist es eine Person, die dem anderen die Lust uneigennützig gönnt, so ist es eine Wohltat, die durchaus aus Liebe geschenkt werden kann. Wird die andere Person hingegen mit Geld bezahlt, so ist es Prostitution. Prozesse dieser Art kommen also nicht nur im Kontakt zu Huren und Callboy vor, sondern auch bei ganz alltäglichen Begegnungen, bei denen einer der Beteiligten den Gönner spielt. Im Rausch der Sinne erkennt der Andere nur sehr selten, welche Äußerungen dem natürlichen emotionalen Drang entsprachen und welche „gespielt“ wurden.

Rückkoppelung auf mindestens drei Wegen


Bei der intensiven und wirklich für beide befriedigenden Liebe laufen mindestens drei Rückkoppelungsprozesse ab (in der Praxis sind es noch einige andere):

1. Seiner – Hirn und Genitalien stehen im Dialog, doch auch die Äußerungen der Partnerin (Stöhnen, Hüftbewegungen, Feuchtigkeit) werden wahrgenommen und wirken verstärkend.
2. Ihrer – ähnlich wie bei seiner Rückkoppelung – Veränderungen im Penis (härter, weicher) die Heftigkeit der Bewegungen und verschiedene Laute werden zusätzlich wahrgenommen und tragen zur Rückkoppelung bei.
3. Beider – die Partner hängen ja nicht nur mit den Genitalien zusammen, sondern reizen einander auch dadurch, dass sie ihn stimulieren. Wie bereits erwähnt, kann sich dies in Anspannung und Entspannung, Feuchtigkeit und Trockenheit, geräuschvolles Stöhnen oder stille äußeren. – und selbstverständlich in vielen hier nicht erwähnten Komponenten.

Üblicherweise verstehen die Partner unter einer „schönen“ Liebesnacht den gelb angedeuteten Vorgang: Einer heizt den andren erotisch auf, und diese Hitze kommt dann wieder zurück, schaukelt sich erneut auf bis der Körper sich in einem heftigen Orgasmus von der Spannung befreit. Neben diesem Prozess des „gegenseitigen Beglückens“ finden aber dennoch auch die rot eingezeichneten Prozesse statt. Dies ist sehr realistisch, da man sich beim Sex ja nicht ausschließlich an der anderen Person erfreut, sondern auch an der eigenen Lust. (Wieiter nach dem Schaubild).


sex - ganz schematisch


Anhand des Bildes wird deutlich: Je nachdem, wie intensiv der gelb angedeutete Prozess empfunden wird, umso eher werden beide die Liebesnacht romantisieren und sie mit Glücksgefühlen in Verbindung bringen. Je mehr der rot angedeutete Prozess von der zweiten Person künstlich gesteuert wird, handelt es sich um eine Art „Gefälligkeitssex“ oder um Prostitution. Ist die zweite Person hingegen so gut wie unbeteiligt, und findet auch keine künstlich initiierte Rückkoppelung („vortäuschen“) zwischen den Partner statt, handelt es sich zumeist darum, den anderen „zu benutzen“, beispielsweise, was leider oft vorkommt, in übernächtigten oder betrunkenen Zustand.

In der Praxis haben wir vielleicht nicht alles bewusst erlebt, können uns aber zumeist doch erinnern, dass es in einzelnen Liebesnächten einer starken Fantasie bedurfte, um zu einem schönen Orgasmus zu kommen. In anderen wurden wir begünstigt, weil uns jemand aus Gefallen Sex schenken wollte, und wir nahmen diese Situationen so wahr, als sei es eine wunderschöne Liebesnacht gewesen. Die wirklich schönen Nächte zu zweit, an die man sich gerne erinnert, haben also etwas damit zu tun, nicht nur die Lust im anderen zu wecken und sie zu steuern, sondern selbst auch voller Lust zu sein und dabei im Liebesrausch zu versinken.

Lesen Sie nächste Woche: Sie flirtet – und er reagiert.

Reflexion über den Dreier

Wie gut, dass Gummibächen geschlechstlos sind


In der Fantasie ist alles erlaubt, und Frauen scheinen besonders begabt darin zu sein, dich in Fantasien hineinzuträumen, ohne sie jemals zu verwirklichen. Eine Stimme aus dem Off:

Es ist den sexuellen Fantasien ja sozusagen imminent, dass wir darin unsere Bedürfnisse hemmungslos ausleben können - ohne Rücksicht auf die Realität, unsere Ängste oder das, was die Gesellschaft so von uns erwartet.


Das klingt gut und erläutert beispielsweise, warum Frauen Unmengen von Sozialkitsch-Literatur verschlingen, inklusive des modernen Cinderella-SM-Märchens „50 Shades of Grey“.

Fantasie-Dreier und echte Dreier - der Sprung über den Zaun

Doch zwischen der Fantasie ein der tatsächlich ausgeführten Handlung steht bekanntlich ein emotionaler Weidenzaun, der für die Eine leicht durch darüber hopsen überwindbar ist, für die Andere aber mannshoch und mit Stacheldraht gespickt ist.

Das Phänomen ist nicht neu. Selbstverständlich stehen nun nicht alle Frauen vor Weidenzäumen und versuchen, über den Zaun auf das fremde Territorium zu hüpfen – das hatten wir alle auch nicht erwartet.

Aber – wie kamen sie dann auf der „anderen Seite“ an?

Neugierde, Rückzug und Verführung beim Dreier

Der erste Grund ist die Neugierde ohne Netz und doppelten Boden, also der Sprung über den Zaun ohne Rücksicht auf Hemmnisse. Der Zweite ist die Möglichkeit sich nicht völlig einzubringen, sondern sich den Rücksprung jederzeit offen zu halten. Der Dritte ist bekannt als „Verführung“ – man stellt ein Treppchen an den Zaun und sagt „hier, schau doch, ist ja gar nicht schwer“.

Eins und eins macht zwei - und beim Dritten?

Nun gibt es einen großen Unterschied, der auch deutlich gemacht werden muss: Eins und eins macht zwei, aber was in der Liebe eins und eins und eins ergibt, ist schwieriger, denn es gibt insgesamt acht Möglichkeiten mit mehreren Varianten. Kurz gesagt kommt es darauf an, wer sucht und wer gesucht wird.

In aller Kürze:

Ein Dreier kann aus drei Frauen, drei Männern, einer Frau und zwei Männern und einem Mann und zwei Frauen bestehen. Dabei kann die Initiative von einem Paar oder von einer Einzelperson ausgehen, was durchaus zu unterschiedlichen Situationen führen kann. Hinzu kommt im weitgehend heterosexuellen Bereich, ob die jeweiligen Partner bi-neugierig sind oder nicht.

Was Männer und Frauen wünschen - die Hetero-Version

Wenn dies soweit klar ist, kann ohne Weiteres gesagt werden:

- Die meisten Männer wünsche sich ein Dreier, bei dem die Frauen ruhig bi-neugierig sein können, solange der Mann durch und durch zufrieden mit den Diensten ist, die beide Frauen an ihm verrichten.
- Die meisten Frauen wünschen sich hingegen einen Dreier, bei dem sie selbst Regie führen, und bei dem die Männer ausschließlich für sie da sind und nicht füreinander.

Zumeist sind also alle Konstellationen unerwünscht, in denen „zwei zu eins“ gespielt wird, in denen also ein Paar die dritte Person dominiert. Dies ist allerdings oftmals der Fall bei der Suche nach solche einem Partner.

Von Frauen gehen selten Dreier-Aktivitäten aus


Nach einer (zugegebenermaßen angejahrten) Erhebung suchen die meisten Hetero-Paare Frauen (37 Prozent der Dreier-Suchenden) , während kaum eine Frau Paare sucht (unter ein Prozent). Die Paare, die explizit einen Mann suchten, stehen an dritter Stelle mit 27 Prozent, und stoßen dabei auf ein reges Interesse beiden paarsuchenden Männern (35 Prozent). Obgleich die Zahlen nicht aktuell sind, ist die Tendenz noch heute ähnlich.

Oder vielleicht doch lieber: Dreier mit ein bisschen Bi-Lust?

Nicht ganz schlüssig ist hingegen die Annahme, was Frauen und Männer „tun würden“ und „was sie niemals tun würden“. Hier wird immer wieder behauptet, dass Frauen kaum Interesse an bisexuellen Erfahrungen während der „Dreier“ hätten, und dass Männer daran gar kein Interesse hätten. Man begibt sich selbstverständlich auf dünnes Eis, wenn man hier gegenteilige Behauptungen aufstellt, doch kann man vielleicht dies sagen:

Die Nähe, die bei Dreiern zwangsläufig entsteht, lässt zahllose Berührungen zu, die sonst nicht üblich sind. Es wäre möglich, dass diese Berührungen nicht als so unangenehm empfunden werden, wie dies im sozialen Alltag der Fall ist. Daraus könnte sich wieder ergeben, dass unter Frauen wie unter Männern eine erotische Intimität entsteht, die ihnen zuvor befremdlich vorkam. Einen Beweis dafür liefen die Untersuchungen an Erotikdarstellern, die sich offen zu bisexuellen Kontakten bekennen. Hierzu haben wir weitere Zahlen und Hintergründe.

Frauen im Sexfilmgeschäft: Zwei Drittel sind bisexuell


Um es deutlich zu sagen: Dreier können Beziehungen ruinieren, Emotionen verwirren und Weltbilder zum Einsturz bringen. Sie sind wahrlich nichts für diejenigen, die nur den Zucker lecken wollen, aber niemals das Salz spüren. Der beste Tipp: Setzen Sie keine Freundschaften wegen einer kleinen privaten Triole aufs Spiel – und wenn Sie weiblich sind – es ist allerhöchste Vorsicht geboten bei Männern, die darauf aus sind, einmal eine Frau gemeinsam „zu nehmen“. Es ist ja schon schwer, mit einem einzigen fremden Partner umzugehen – aber mit zweiten? Da ist die Frage, wer welches Spiel betreibt.

Auch Männer sollten sich nicht allzu sicher fühlen: Ein Dreier mit zwei Frauen kann – je nach der kriminellen Energie der Frauen – leicht bös enden.

Datenquelle: "Nur ernstgemeinte Zuschriften erbeten", Düsseldorf 1982 - Bild © 2013 by liebesverlag.de