Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen über 40: Wunsch und Wirklichkeit – einmal eine Frau lieben

„Jugendsünden“, sagen viele Frauen, wenn man sie nach ihren lesbischen oder bisexuellen Erfahrungen fragt, und sie erröten fast immer dabei. „Nicht ganz so“, wenden manche jungen Frauen ein, die „es“ wissen wollten, als sie im „Erfahrungsschatzalter“ zwischen 20 und 25 waren. Denn was im Teeniealter noch verkichert wird, ist im frühen Erwachsenenalter schon von Wollust durchsetzt, und dann heißt es: „Es war eine tolle Erfahrung.“

Was, wenn man die Sehnsucht nach der Lust am eigenen Geschlecht bis in die Mitte des Lebens mitnimmt, ohne sie jemals ausgelebt zu haben? Es gibt viele Szenarien:

1. Du fantasierst darüber (beim Einsatz von Toys ist dies besonders leicht möglich) und „kommst“ bei dem Gedanken an eine Frau-Frau Beziehung.
2. Du erinnerst dich daran, dass du damals ganz schön aktiv warst, und versuchst jetzt, eine noch unerfahrene Frau zu verführen. Es könnte Rückschläge geben – sei tapfer, wenn es nicht gleich gelingt.
3. Du gehst an einen Ort, an dem eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass dich eine Frau anspricht. In jeder Großstadt gibt es solche Orte, aber sie "firmieren" nicht als Lesben-Treffpunkte. Suche nach feministische Cafés, Buchläden, Workshops udn dergleichen. Versuche, dich möglichst naiv zu geben.
4. Du nutzt einen Online-Dienst, bei dem du gezielt in die Sie-sucht-Sie-Kategorie gehst. Meist werden dabei ONS gesucht.
5. Du suchst dir einen Service, der Damen für Damen gegen Honorar vermittelt. Noch ein bisschen ungewöhnlich, aber durchaus möglich.

Die Furcht davon, in Lokalen oder Online-Diensten schrecklich Monstren anzutreffen, die weiblichen Schlächtern ähneln, ist weitgehend unbegründet. Die „alte“ Szenerie („Butch – Femme“) besteht zwar weiterhin, aber es gibt eben auch immer mehr sinnliche, feminine Frauen, die nichts als Lust mit dir erleben wollen.

Lass dir nicht von Szenenfrauen erzählen, dass Frauen entweder lesbisch oder hetero oder verlogen wären. Du hast ein Recht dazu, dir deine Liebhaber oder deine Geliebte wechselweise zu wählen und beide zu genießen, wie es dir gefällt.

Von der Moralistin zur Genießerin – Lust über 40

Genuss statt Scham: Frau über 40
Manche Fragen muss man sich ständig neu stellen. Zum Beispiel, warum man sich schämt. In diesem dritten Teil einer Artikelserie zum "Dilemma der züchtigen 40-Jährigen" stellt unser Autorenteam dar, wie Sie Ihre Angst vor sich selbst ein wenig beiseite schieben können - indem sie Ihr Moralkorsett immer dann ablegen, wenn Sie es nicht gebrauchen können. Später können Sie sich dann immer wieder darin einschnüren, falls Sie noch mögen. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Wissenschaftler arbeiten - und warum sie sich damit selbst disqualifizieren.

Korsetts des Körpers und Korsetts der Moral

In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen die einfachste, effektivste und emotional unbedenklichste Methode, sich vom Korsett einer falsch verstandenen Moral zu befreien. Wir meinen dies ziemlich wortwörtlich, denn wir beginnen Ende des 19. Jahrhunderts.

Damals gab es eine neue Bewegung, die den jugendlichen, naturgeformten Körper idealisierte. Frauen in aller Welt warfen das Korsett, das sie bisher eng umschlossen hatte, einfach weg. Daraus entstand ein anderes Erleben des Körpers, das sich beispielsweise im Sport oder in der Wandervogelbewegung Raum verschaffte.

Mit dem Korsett fiel auch die starre Seelenhaltung

Was war geschehen? Ganz einfach. Die Frauen jener Zeit hatten das Korsett gewissermaßen „an der Garderobe abgegeben“ und fühlten sich nun in vieler Hinsicht freier. Man kann sich heute nur noch scher die Belastung durch das Korsett und die Erfahrung der Entlastung durch leichte, luftige Kleidung vorstellen. Die körperliche Einzwängung fiel weg, und mit ihr der seelische Zwang. „Haltung“ konnte nun nicht mehr durch Fischgrätformstäbchen hergestellt werden. Sie musste von innen kommen.

Das Seelenkorsett an der Garderobe abgeben

Warum reden wir hier über Mode? Wir wollen Ihnen damit sagen, dass sie ihr kompliziertes, einengendes moralisches Seelenkostüm für eine begrenzte Zeit an der Garderobe abgeben können. Sie kleiden sich aus, wissen, wo sie ihr Seelenkorsett hinhängen, und Sie können es bei Bedarf jederzeit wieder zurückholen. Die Vorteile sind offensichtlich:

1. Sie müssen sich nicht „von Grund auf verändern“.
2. Sie behalten alle Ihre moralischen Vorstellungen – nichts kommt abhanden.
3. Sie nehmen sich einfach eine „Auszeit“ von der Moral.


Was habe ich an, wenn ich nackt bin?

Wie die Frauen damals werden Sie sich ohne Seelenkorsett manchmal ein bisschen nackt vorkommen. Das Korsett engte nicht nur ein, es schützte auch. Nun, dass Sie es ausgezogen haben, befürchten Sie möglicherweise, dass Ihre Seele verwundbar ist. Dagegen hilft, sich Situationen zu stellen, in denen Sie überprüfen können, wie nackt und schutzlos Ihre Seele wirklich ist. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie sofort das Ruder auf einen neuen Kurs legen und mit voller Kraft ein neues Ziel ansteuern. Aber Sie könnten einen Flirt beginnen und abspüren, wie wohl Sie sich fühlen, wenn das Gespräch einen frivolen Zug annimmt. Sie könnten Männer treffen und einfach nicht mehr „pikiert“ reagieren, wenn es darum geht, die Nacht miteinander zu verbringen, sondern „nein, heute nicht, es ist mir zu früh“ zu sagen. Sie können sich in verfängliche, aber nicht endgültige erotische Spielchen einlassen, die noch nicht zum Geschlechtsverkehr führen, aber lustvolle Gefühle erzeugen.

An diesem speziellen Punkt wird immer eine Frage auftauchen: Nach der Auffassung vieler Frauen über 40 gibt es für sie keinen „Sex ohne Liebe“. Dazu gäbe es viel zu sagen, aber der Haupteinwand ist dieser:

Wenn Sie sich selbst befriedigen, dann ieben Sie doch auch einen Menschen – sich selbst. Was sollte sie daran hindern, sich selbst zu lieben und dabei mit einem Mann „Sex zu haben“?

Es gibt übrigens keinen einzigen Beweis, dass Sex für Frauen nur möglich ist, wenn zuvor Liebe aufkeimt. Dabei wird, wie so oft, „das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.“ Der Internet- und Küchenpsychologiebegriff „Sex ohne Liebe“ hat nichts mit dem zu tun, was tatsächlich passiert.

Was geschieht also wirklich?

Je größer die Vorstellungskraft einer Frau ist, und je häufiger sie mit gedanklicher Unterstützung masturbiert, umso schneller kann sie sich ein Szenario versetzen, in dem der Körper in ein „Verliebtsein“ hineinstimuliert wird. In Wahrheit ist es also: „Vorstufe des Verliebtseins im Schnellgang erzeugen – dann Sex haben.“ Wichtig ist für viele Frauen auch die Umgebung: Eine typisch „romantische“, entspannte Atmosphäre ist dann ein deutlicher Lustbeschleuniger.

Wissenschaftsunsinn: Ideale werden als Tatsachen unters Volk gebracht

Man sollte sich hüten, darüber angebliche "wissenschaftliche“ Artikel zu lesen. Die meisten der angeblichen Studien treffen nicht den Punkt, und zudem ist der größte Teil restlos veraltet. Hauptkritikpunkte an solchen Studien sind vor allem die Befragungen mit „wie hätten Sie’s denn gerne gehabt?“ statt „Wie war es, als Sie es selbst erlebten?“ Wer so dümmlich fragt, bekommt mit Sicherheit eine idealisierte Antwort. Etwa diese: „Ich wünsche mir für eine sexuelle Beziehung eine große Liebe, möglichst in einer festen Partnerschaft.“ Bei so viel idealistischer Manipulation wird natürlich die Aussage: „Ich wünsche mir Sex beim Date, mit Zuneigung, aber ohne Liebe“ abgewertet, weil sie nicht dem Idealfall entspricht. Aus dieser angeblichen „Studie“ aus dem Jahr 1993 wird aber gerne zitiert. Wenn man nun die offenkundige Manipulation, das Alter der Studie, die Art der Probanden (Studenten) und zusätzlich noch die US-amerikanische Prüderie berücksichtigt, verwundert das Ergebnis nicht. Demnach identifiziert sich angeblich nur ein Prozent der befragten Frauen mit „Sex ohne Liebe, aber bei Zuneigung“. Mit anderen Worten: Das Ideal schlug sämtliche Alternativen, die in der Praxis wahrscheinlicher waren.

Forscher produzieren Rohrkrepierer bei Fragen zum Sex

Studien dieser Art sind im Grundsatz „Rohrkrepierer“. Sie sollen zeigen, wie sich Menschen einschätzten, wenn sie in einer Situation wären, in der sie nicht sind – und das noch mit verschwommenen Begriffen. Die Studien sagen also unabhängig vom Alter nichts darüber aus, wie sich eine erfahrene Frau in der tatsächlichen Situation und unter Berücksichtigung vielfältiger Emotionen tatsächlich verhalten hätte.

Sind Sex und Liebe Gegensätze?

Zudem sind Begriffe wie „Sex versus Liebe“ gar nicht zulässig, wenn Beziehungen angesprochen werden. Eine klare und eindeutige Trennungslinie zwischen „Sex und Liebe“ ist nirgendwo erkennbar. Tatsache ist lediglich, dass die Natur über einen Trick verfügt, vor dem Sex einen Zustand der rauschhaften Verliebtheit herzustellen, in den sowohl Frau wie auch Mann verfallen sollen, um den Geschlechtsverkehr auszuüben. Vergessen wir bitte nicht, dass Mutter Natur nicht im Sinn hatte, Primatenpaare nachhaltig zu verbinden, sondern sie durch einen kleinen Trick dazu zu bewegen, rauschhaft miteinander zu kopulieren. Keine Kultur dieser Erde konnte dem Homo sapiens dieses Verlangen jemals austreiben.

Bi-neugierig werden mit über 40?

Zweifelnde_Sappho fragt:

Ich bin vor Kurzem 40 geworden und war immer mit Männern zusammen, mal länger und mal kürzer. Letzte Woche hatte ich aber ein merkwürdiges Erlebnis: Da hat mich eine Frau in einem Nobelwarenhaus so eigenartig angesehen, und bevor ich genau wusste, was ich tat, saßen wir im Café und sprachen über alles möglich, auch über die Liebe. Dabei sah sie mich zärtlich an und streichelte meine Hand. Ich hab nicht mal protestiert, sondern fand es wunderschön. Jetzt hat sie mich eingeladen, ein Wochenende mit ihr zu verbringen. Ich hab gerade keinen Freund und würde niemanden mit ihr „betrügen“, aber ich habe doch Angst davor. Was soll ich jetzt tun? Ich bin ja immerhin schon über 40 und kein Teenager mehr, und das Treffen ist schon nächste Woche.

Ina antwortet:

Wenn jemand zweifelt, kann es bedeuten: Tu es endlich oder tu es besser niemals. Du kannst es aber nicht tun und gleichzeitig nicht tun, und deswegen stelle ich dir mal eine anderr Frage: „Was kann denn schlimmstenfalls passieren?“ Dass du dich von einer Frau verwöhnen lässt? Oder dass du dich verliebst? Nimm es als Erlebnis, aus dem du später deine Lehren ziehst: Entweder du bis bist „bi“ oder nicht. Dass du kein Teenager mehr bist, ist nicht wichtig. Das erste Mal ist immer das erste Mal, egal, wie alt du bist. Du musst damit rechnen, verführt zu werden, und wenn du das willst, dann beruhige dich erst einmal. Dann ist ja alles so, wie du es dir wünscht, oder?
Kategorien: archive | 0 Kommentare
Tags für diesen Artikel:
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 1826 Klicks

Scham oder Angst? Was Frauen über 40 an der Lust hindert

Im ersten Beitrag zum Thema beschäftigten wir uns mit Frauen über 40, die aus „moralischen“ Gründen keine neuen erotischen Erfahrungen machen wollen. Heute geht es darum, welche Risiken tatsächlich auftreten können – und wo die Ängste im Verborgenen lauern. Zuletzt stellten wir uns die Frage: „Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn ich mich auf ein erotisches Abenteuer einlasse?“

Sie werden schnell erkennen, dass Ihre Antwort mit über 40 anders ausfällt als die Antwort, die Sie mit 16 in Ihrer Peergroup gegeben hätten. Damals hätten Sie vielleicht gesagt: „Dass ich als Schlampe angesehen werde.“ Und heute? Die Gefahren sind schnell genannt, und ebenso schnell finden Sie eine Lösung, um gefahrlos sexuell freizügiger zu werden.

1. Schwangerschaft - eher unwahrscheinlich, aber bestehen Sie auf GV mit Kondom.
2. „Geschlechtskrankheiten“ (STDs) – ein weiterer Grund, um auf Kondome zu bestehen.
3. „Schämen vor sich selbst“ - die häufigste und sinnloseste Form, sich zu schämen. Psychiater sagen, man schäme sich vor sich selbst, wenn man den eigenen, verinnerlichten Bildern von Eltern und Erziehern nicht mehr folgen würde. Diese Scham lässt sich abbauen.
4. Angst – die böse Schwester der Scham ist die Angst, gegenüber den eigenen hohen Maßstäben zu versagen. Anders als die Scham, die ja immer auch ein Korrektiv in der Lust hat, ist die Angst eine gefährliche Komponente, die uns hemmt, uns am Leben zu erfreuen. Gegen Ängste gibt es zahllose sinnvolle Therapien.
5. Ambivalenz. Der Hauptgrund für die zögerliche Haltung bei neuen erotischen Erlebnissen ist Ambivalenz. Dabei sind mehrere Gefühle („Tu es in jedem Fall – es wird dich bereichern“ und „Tu es auf keinen Fall, es könnte dir schaden“ im Widerstreit. Das Nebeneinander widersprüchlicher Gefühle ist keinesfalls „krankhaft“, sondern ein normaler Lebensimpuls, der ein enormes kreatives Potenzial hat. Wer psychisch stabil ist, bewältigt solche Gefühle, indem er wie auf einer Wippe eines der beiden Gefühle loslässt.


Nehmen wir nun eine Person, vielleicht Sie, die sich als „untadelig moralisch“ fühlt, wenn sie keine neuen erotischen Experimente eingeht. Was spricht für sie, was gegen sie?

Psychologisch spricht vieles gegen zögerliche Mesnchen

Rein psychologisch betrachtet, erwartet man vom Erwachsenen, nicht mehr den Anforderungen von Eltern und Erziehern zu folgen, sondern sich ein eigenes Erwachsenen-Weltbild erarbeitet zu haben. Sollte der Fall eintreten, dass Sie ein Opfer Ihres „Über-Ichs“ sind, oder des „Eltern-Ichs“, dann sollten Sie einen Kurs belegen, der Ihnen neue Wege des Verhaltens zeigt. Ist Ihr Anspruch, „untadelig moralisch“ zu sein, dann spricht vieles dafür, dass sie mit einem Therapeuten darüber reden sollten.

Warum Ihnen ihre feste Moral nichts nützt

Die Gefahr für die Beziehung wird deutlich, wenn Sie sich vergegenwärtigen, dass Sie voraussichtlich einen anderen Menschen mit ähnlich unbeweglichen Moralvorstellungen suchen. Treffen sich aber zwei Menschen, die beide vom Eltern-Ich (laut Freud: Über-Ich) geprägt sind, so sind Konflikte an der Tagesordnung. Der Grund liegt darin, dass es nicht eine einzige, verbindliche „untadelig moralische“ Wertvorstellung gibt, sondern dass jeder davon eine andere Vorstellung hat. Zudem wird der Kontakt „auf der Augenhöhe der Erwachsenen“ damit verfälscht.

Wenn Sie dennoch eine selbstbewusste Person sein sollten

Ob Sie selbstbewusst oder von einem inneren Fremdsystem bestimmt sind, erfahren Sie, wenn Sie mit anderen über Ihre moralischen Vorstellungen auf Augenhöhe in Selbstverantwortung sprechen können. Typisch dafür ist, dass Sie beispielsweise keine Frau verachten, die einen anderen Weg gegangen ist. Wenn Sie beispielsweise nie einen ONS hatten und eine andere Frau hatte deren 20, dann kann jeder Weg für sich genommen gut sein.

Nutzen der moralischen Integrität

Lust und Scham über 40
Moral ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, sich selbst anzuleiten und damit auch auf die Gesellschaftsordnung einzuwirken. Das Problem liegt in der Kybernetik des Verhaltens: Ihr Verhalten wirkt zwar auf andere, aber das Verhalten anderer wirkt auch auf Sie zurück. Selbst eine reine, nicht zwanghafte Moral kann deshalb falsch sein: Wenn die Gesellschaftsordnung Ihre Moral nicht (mehr) mittragen will, dann mag es nach Ihrer Meinung um die Gesellschaftsordnung schlecht stehen. Es könnte aber auch sein, dass es um Sie selbst schlecht steht, weil sie nicht mehr Fuß fassen können. Dann müssen Si9e sich entscheiden: Gehen Sie mit dem Mainstream, dem sie sich bisher verweigert habe, suchen Sie sich eine Nische, in der wenig Kompromisse nötig sind oder – bleiben Sie auf Dauer allein.

Erotik, Sex und Liebe über 40 – wer leitet mich?

Leider haben wir mit einer Tatsache zu kämpfen: Eigentlich sollte es im Leben des modernen Menschen aber nur eine einzige Autorität geben, der Sie vollends in persönlichen Belangen vertrauen: ihr gewachsenes Selbstbewusstsein. Das Wort „eigentlich“ mag Ihnen zeigen: Es ist nicht so. Nur wenige Menschen über 40 haben gelernt, sich ausschließlich selbst zu leiten. Der Rest braucht Glaube und Aberglaube, Volkes Meinung und Freundesmeinung, aber leider auch Selbstbetrug und Verführung. Mit anderen Worten: Der Rest von Ihnen (und möglicherweise gehören Sie dazu) wird von einem störanfälligen, unzutreffenden und höchst labilen Pseudo-Ich geleitet.

Was dagegen hilft? Allerlei. Zum Beispiel diese beiden Sätze:

„Warum eigentlich nicht?“
„Was könnte schlimmstenfalls passieren?“

Was also könnte Ihnen passieren, wenn Sie jetzt „durch viele Männerhände gehen“? (Ich nehme nicht an, dass es bei „Händen“ bleibt)? Nun, Sie könnten beispielsweise viele Erfahrungen machen. Sie könnten erfahren, dass es manchmal besser ist, an einer guten Sache zu zehn Prozent beteiligt zu sein, als an einer schlechten zu 100. Oder Sie erfahren, dass es ausgesprochen liebevolle, einfühlsame Männer gibt, die Ihnen wunderschöne Nächte bereiten können, die am Tag aber zu gar nichts taugen. Möglicherweise machen sie völlig neue, sehr sinnliche Erfahrungen, die Sie niemals für möglich gehalten hätten. Vielleicht entdecken Sie die Sinnlichkeit von Körper, Geist und Seele auf völlig neue Weise. Voraussetzung ist nur, dass Sie einem Grundsatz folgen, den ich Ihnen jetzt noch einmal in einem Satz von Konfuzius nahelegen möchte: „Der Weg hinaus ist durch die Tür“. Drücken Sie einfach die Klinke, öffnen Sie die Tür und saugen Sie intensiv den frischen Duft neuer Erfahrungen ein. Es lohnt sich.

Im nächsten Teil verraten wir Ihnen, wie Sie sich sanft und vorsichtig auf neue Erfahrungen einstellen können.

Das Dilemma der züchtigen 40-Jährigen

Manche Fragen muss man sich ständig neu stellen. Zum Beispiel, warum man sich schämt. Am Beispiel des "Dilemmas der züchtigen 40-Jährigen" stellt unser Autor dar, wie wir Angst als Moral tarnen, und warum wir uns schämen, begierig zu sein.

Lust über 40
Ich habe immer auf mich gehalten und war anständig und moralisch untadelig“, sagt die 42-jährige, „und wissen Sie, was mir immer passiert?“ Sie machte eine Pause, schaute mich an, als wolle sie mich fragen: „Kann ich Ihnen dies wirklich anvertrauen?“, doch dann sprach sie leise weiter:

Ich werde immer wieder angesprochen, ich meine bei Dates, ob ich nicht … also, Sie wissen schon.“ Sie musste sich offenbar einen Ruck geben, um sich meinem nachfragenden Blick zu beugen: „ich meine, mit einem Mann ins Bett zu gehen – einfach nur ins Bett, spontan, ohne Beziehung, nur einfach so …

Sie hatte jahrelang ausschließlich mit ihrem Ehemann geschlafen, war dann geschieden worden. Glaubte, mit der neuen Freiheit und ihrem Aussehen die Königin der Lebensmitte zu werden – begehrt, sinnlich und äußerst attraktiv.

Nichts dergleichen. Sie hätte sich so „durchvögeln“ können, mal mit dem Ehemann einer Freundin, mal mit einem verheirateten Kollegen. Wollte sie aber nicht, und so gab es über sechs lange Jahre keinen Sex mehr. Sie sah mich unsicher an. „Was meinen Sie?“, fragte sie schließlich.

Dilemma Schamgefühl -drei simple Fragen locken die Bedürfnisse hervor

Nun habe ich nichts zu „meinen“, sondern zu beraten, und der erste Rat ist immer dieser:

Stellen Sie sich nur drei simple Fragen. Die erste lautet: Welche Wünsche bewegen dich? Welche davon kannst du dir sofort erfüllen und welche können warten? Was könntest du jetzt und hier preisgeben (im Sinne von „loslassen“), um diese Wünsche erfüllt zu bekommen?

Zwiespalt: Die Angst vor der Seelenpein macht Frauen zu Zimperliesen

Im Grunde ist die Sache nämlich so: Die meisten 40-Plus-Frauen sind auf der einen Seite gehemmt, auf der anderen Seite sehr an Sinnlichkeit interessiert. Sie wollen Erotik, Lust und Sex – aber nur dann, wenn er in den von ihnen gewohnten, meist ausgetretenen Pfaden abläuft. Hinzu kommt oft die Angst, das fein gewobene Netzwerk der Seele zu zerstören, also der „Preis“, den die neu gewonnene erotische Erfahrung kosten könnte.

Lassen Sie mich bitte auf diesen Punkt kommen. Viele Menschen haben Angst, dass durch ein neues Erlebnis das angebliche Feingeflecht ihres Seelenlebens gestört werden könnte. Ob dies berechtigt ist? Ich will es Ihnen einmal so interpretieren: Bis zum 25. Lebensjahr, so sagt man (und so will es die Gehirnforschung wissen), ist das Seelenleben noch allerlei Anfechtungen ausgesetzt. Danach, so glauben Laien wie Fachleute, sei es schwerer, das Hirn (wo das Seelenleben letztlich seinen Sitz hat) noch namhaft zu stören.

Argumente pro und kontra "Spontane Lust über 40"

Aus dieser Sicht: freie Fahrt für das Dampfschiff „Lusterlebnis“ bei den über 40-järigen Frauen.

Es gibt noch ein anderes Argument, das dafür spricht, die Leinen loszumachen ab 40: Nach Meinung vieler Erwachsener steigt die Souveränität bei Entscheidungen mit etwa 40 oder 45 noch einmal erheblich. Das gewisse „Na und?“-Empfinden oder „Was-soll’s-Empfinden“ wird normalerweise stärker.

Dagegen spricht ein einziges Argument, das zwar ernst zu nehmen ist, aber nicht unbedingt zutreffen muss: Kommt eine erhebliche seelische Irritation mit 20, so sollte man sie gegen 22 wieder völlig losgeworden sein. Kommt sie hingegen mit über 40, so muss man eventuell mit vielen Jahren rechnen, bis sich die Seele wieder im Lot befindet.

Fragen wir uns, um welche Probleme es sich dabei handelt, so bekommen wir regelmäßig die Antwort: „Wenn jemand aus dem Gleis geworfen wird.“, oder um es mit einem Fachaufsatz zu formulieren:

Grundsätzlich werden als psychische Störung alle Erkrankungen bezeichnet, die erhebliche Abweichungen vom Erleben oder Verhalten psychisch (seelisch) gesunder Menschen zeigen und sich auf das Denken, das Fühlen und das Handeln auswirken kann.


Riskieren Sie etwas - oder doch lieber nicht?

Was riskieren Frauen über 40 bei erotischen Abenteuern?

Beantworten Sie einfach die Frage: „Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn ich mich auf ein erotisches Abenteuer einlasse?

Sie werden schnell erkennen, dass Ihre Antwort mit über 40 anders ausfällt als die Antwort, die Sie mit 16 in Ihrer Peergroup gegeben hätten. Damals hätten Sie vielleicht gesagt: „Dass ich als Schlampe angesehen werde.“ Und heute? Die Gefahren sind schnell genannt, und ebenso schnell finden Sie eine Lösung, um gefahrlos sexuell freizügiger zu werden.

(Die Punkte, wie Sie das schaffen können, lesen Sie im nächsten Beitrag der Liebeszeitungs-Redaktion).