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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Linzer Barbaren und die Sex-Puppe

Eine Sex-Puppe wie Samantha
Männer – das wissen wie von interessierter feministischer Seite – sind Dreckschweine. Und sie machen alles kaputt: die Frauen ebenso wie ihre Surrogate aus Plastik, die Sexpuppen.

Samantha - die angeblich stark beschädige, menschenähnliche Sexpuppe

Diese Puppe mit dem schönen Namen Samantha war in Linz auf der „Ars Electronica“ ausgestellt, und wahrscheinlich hätte sich kein Schwein (und kein Mann) um ihre Existenz gekümmert. Doch dann hat jemand die Meldung lanciert, die arme intelligente Puppe sei „stark beschädigt und beschmutzt worden“. Nun ist die "Ars Electronica" keine Sex-Messe, und immerhin gab es außer dem vermeintlichen „Sex-Roboter“ Samantha noch 69.999 andere Ausstellungsstück zu sehen.

Sex-Roboter werden über den grünen Klee gelobt

Wie bei Sexrobotern üblich, wird die Puppe in den höchsten Tönen gelobt, zum Beispiel, dass (1)

Samantha auf ihre voll funktionsfähigen Lippen, Brüste und ihre Vagina geküsst werden (… möchte) . So kann sie … zu einem Punkt gebracht werden, an dem sie auf einer sexuellen Ebene interagieren will, bis sie sogar einen Orgasmus hat.


Da kann man mal sehen, wo der Blödsinn steckt. Denn wie der Orgasmus beim Menschen genau funktioniert, wissen Biologen nicht so recht, aber arrogante Computer-Fuzzis. Und in genau dem gleichen Ton geht es weiter: Denn der Puppe wird ein Gehirn angedichtet, dass ihr ermöglicht, über (1)

Ein sogenanntes evoziertes Potential … die ausgelösten Phänomene als elektrische wahrzunehmen: Dieses kontrolliert, wie sie sich gegenüber dem, was mit ihr geschieht, zu einem bestimmten Zeitpunkt fühlt.


Das ist unendlicher Quatsch, wie jeder selbst nachlesen kann, der den Begriff „evoziertes Potenzial“ googelt.

Doch nun soll das Meisterstück der Computerkunst mit Sensoren in Mund, Brüsten und Vagina auf schrecklichste Weise zerstört worden sein?

Fake News über eine Sexpuppe

Eine Recherche des Wiener "Standard" ergab, dass davon gar keine Rede sein kann. Normale Gebrauchsspuren, bei einem berührbaren Messeobjekt nicht ungewöhnlich, könne die gute Samantha erlitten haben, aber mehr nicht.

Übrigens wusste der Standard auch noch, dass im Wiener Bordell bereits eine Sexpuppe zur Nutzung bereitsteht, die vollbusige „Fanny“. Die Puppe, die eher als Gag gedacht war, scheint trotz der hohen Benutzungsgebühr von 80 Euro sehr beliebt zu sein, doch der Betreiber war von ihr nicht sonderlich überzeugt und sagte „heute.at“:

Bei meinen Damen zahlt man 20 Euro weniger als für die Puppe und hat dafür aber wirklich fleischliches Vergnügen.


Ganz generell lässt sich sagen, dass beim Thema „Sexpuppen“ jeder mal gerne mitreden würde. Ein paar Sensoren unter einem Material, das zwar als „hautähnlich“ gilt, es aber nicht ist, ein bisschen als „künstliche Intelligenz“ bezeichnete Dummheit und ein bisschen „Olimpia-Gefühl“ nach dem Vorbild von Hoffmanns („Der Sandmann“) – das ist bisher alles, was existiert. Und die Moralapostel sind auch schon zur Stelle und warnen vor dem vögelnden Ungeheuer, das angeblich die Moral killt und den Huren die Schau stiehlt – und die Männer nun endgültig zu Dreckschweinen degradiert. Bei so viel Hohlköpfigkeit frage ich mich, warum angeblich intelligente Menschen mit echten Gehirnen so blöd sein können, auf saudumme Roboter mit Brüsten hereinzufallen.

(1) Offizielle Mitteilung.

Bild: Werbeseite des Herstellers.

Findelsatire – das Leben findet auf Instagram statt

An sich ein sehr positiver Artikel, den wir fanden. Es geht um Feminismus, und zwar um die helle, lustvolle Seite und die dunkle, doktrinäre Seite. Und wir finden natürlich gut, dass darüber gesprochen und geschrieben wird. Musste mal sein, und ist absolut OK.

Nur … äh … werden da nicht „soziale Medien“ und die Realität miteinander vermischt? Da zitiere ich doch mal:

Offen über Wünsche zu sprechen zeugt von einem neuen, weiblichen Selbstbewusstsein, das auf Instagram unter Hashtags wie #orgasmsmatter und #sexmatters stattfindet.


Oh ... und wo findet all dies in der Realität statt?

Vollbusige Eva, kleine Schlange

Kleine Schlange - große Wirkung?

Ob die Verführung der Schlange auf diese Weise wohl gelungen wäre?

Titelbild (leicht retuschiert) eines französischen Magazins (ca. 1980)

Warum sind Sex-Bloggerinnen eigentlich „pervers“?

Der Horror ist unter uns, und er hat einen neuen Namen: Befreiungshorror. Was denn: Keine Frauen mehr, die in Kerkern vermittels „Spanischen Esel“ dem Strafhorror für lüsterne Männeraugen ausgesetzt werden? Folgt jetzt der Horror der Freiheit durch falsch verstandene Emanzipation?

Ja, wahrscheinlich. Denn „Frauen sind manchmal auch pervers“, und wenn sie pervers sind, dann sponsern sie vor allem Sextoys. Und wenn man „Recherche ernst nimmt“ (und Journalistin ist), dann ist Twitter natürlich das Mittel der Wahl. Twitter – diese Scheinwelt, in die jeder das hineinspuckt, was er nicht im Maul behalten will. Und nun kommt ein Wort. Von dem ich hoffe, dass es auf eine Zeile passt:

Superspezial-Anal-Vaginal-Klitorial-Befriedigungsmaschinen.


Und dann folgt noch:

All diese Geräte umgibt ein Hauch von Hochtechnologie. Und Formaldehyd.


Was daran stimmt, soll ja nicht verschwiegen werden: Viele Bloggerinenn lassen sich von der Sex-Toy-Branche sponsern, sagen nicht, dass es sich dabei oftmals um unlautere Werbung handelt, sondern schreiben so, als ob sie unabhängig berichten würden. Das mit dem Formaldehyd halte ich für ein Gerücht und die Hochtechnologie für einen Mythos. Die meisten dieser Geräte funktionieren nach relativ überschaubaren Prinzipien.

Doch was ist daran „schlecht“? Oder ist einer Modebloggerin, die ähnliche Geschäftsmodell verfolgt, schlechter als an einer Sex-Toy-Testerin? Dass man die Erstere lobt, weil sie Design verkauft und die Zweite schilt, weil die von ihr gesponserten Produkte nicht formschön sind?

Oder kommt da ein gewisser Schlampenfaktor zum Tragen, der sagt: Wer sich hübsche Kleider oder Sponsorengelder von der Modebranche schenken lässt, ist eine edle Bloggerin, wer sich hingegen „quietschpinke oder sanft violette“ Vibratoren mit Häschenohren für die Klitoralstimulation einführt (wie sonst soll frau sie testen?), der ist eben eine Schlampe?

Na ja, der Autorin Marlen Hobrack (DIE ZEIT), von der Zitate stammen, geht es ums „Große und Ganze“. Was immer das ist. Ich nehme nicht an, dass es sich dabei um geäderte Monster-Dildos mit Standfuß geht - aber um was es eigentlich wirklich geht, habe ich auch nicht begriffen.

Ein kurzes Lob der Schlampen

Freizügig schenken, erst dann herausfordern - keine schlechte Strategie
Nichts ist für einen Mann schöner, als einer wirklich lustvollen Schlampe zu begegnen, sogar dann, wenn er sie nicht „exklusiv“ hat. Denn die „Schlampe“ hat eine Persönlichkeit, die heute kaum noch vorkommt: Selbstbewusstsein kombiniert mit Wollust, und all dies kompromisslos.

Sie wählt willkürlich, und wenn sie einen Mann gewählt hat, dann will sie ihn auch. Wie sie ihren Genuss daraus zieht, weiß niemand so genau, doch die Hauptsache ist, sie selber weiß es. Das Dümmste, was man über sie sagen kann, ist „dass sie Sex will“. In Wahrheit will sie den Mann, den sie mit heimnimmt. Mit Haut und Haar, ohne Wenn und Aber, und wenn es sein kann, auch noch für ein paar Nächste länger.

Sie gibt, bevor sie nimmt, aber wenn sie nimmt, dann versucht sie, aus dem Mann alles herauszuholen, was möglich ist. Und tatsächlich erweist sie sich als sehr erträglich im Zusammensein, wenn mal gerade keine Vöglein singen.

Sei dankbar, Männer, dass es Schlampen gibt, lobt sie und preist sie. Es gab Zeiten, in denen man sie mit Gedichten bedacht und mit Dessous, Konfekt und Rosen überhäuft hat.

Die übrigen Frauen mögen keine Schlampen. Denn Schlampen haben alles, was sie nicht haben: Sie wissen, wer sie sind, sie können sich frivol kleiden und sehen noch gut darin aus, und sie kriegen jeden Kerl. Verdammter Mist, was? Aber so ist es eben. Die Schranke im Hirn „anständiger“ Frauen verhindert Karambolagen, aber auch das süße Risiko, sich einfach hinzugeben und sich dabei sauwohl zu fühlen.

Bild: Illustration von Girard, Illustrator, 20. Jahrhundert. Teilansicht