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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie frau Mistkerle einfängt - und wieder loswird

Sollte Frau (aber auch Mann) der Liebe verfallen oder lernen, die Liebe zu beherrschen? Unser Autor glaubt, dass Frauen sich selbst als Lockfallen für Mistkerle anbieten. Ja, er stellt sogar die Frage, warum Frauen eigentlich über diese "charmenten Mistkerle" schimpfen - sie haben ihnen doch immerhin außer dem Trennungsschmerz auch zahnlose problemlose Tage und Nächte verschafft.

charmante lover bringen freude ins leben


Männer mache sich wenig Gedanken darüber, ob sie einer Frau verfallen könnten oder ob sie sich soweit beherrschen können, dass Vernunftargumente noch zählen. Die meisten Männer glauben, geborene Anführer zu sein, und wenn es ihnen schon nicht gelingt, eine Gruppe oder Abteilung zu beherrschen, so doch wenigsten eine Frau. Dies ist schon manchem Mann zum Verhängnis geworden, denn Frauen beginnen ihre Herrschaft über Körper, Geist und Seele des Mannes schleichend. Freilich sollte ich erwähnen, dass auch manchem Mann schon das positive Gegenteil wiederfahren ist. Ich kannte einmal einen selbstherrlichen Macho, der durch den Einfluss einer wundervollen Frau tatsächlich wieder auf ein erträgliches Maß schrumpfte.

Frauen hingegen scheinen immer der Gefahr ausgesetzt zu sein, der Liebe zu verfallen, jedenfalls, wenn man aktuelle Schilderungen liest. Der charmante Mistkerl, der liebevolle Schuft, der wundervolle Liebhaber, der aber leider bereits Ehemann ist – das sind nur drei der recht „typischen“ Frauenhelden. Viele von ihnen führen Drehtürbeziehungen, mal mit dem gleichen Mann, mal mit immer neuen Figuren in ihrem Leben, die sich von den bisherigen nur durch das Aussehen unterscheiden, vom Charakter aber offenbar ähnlich sind.

Fragen wir uns doch mal, ob das sein muss?

Ihr werdet über meine Meinung überrascht sein: Ja, es muss nicjt nur sein, es ist sogar selbstverständlich. Der Wunsch, in Illusionen der Liebe zu leben, in denen es nichts gibt als den wundervollen Mann, der allzeit charmant ist, jederzeit pflegeleicht Launen hinnimmt, kaum eigene Wünsche hat und stets ein perfekter, leidenschaftlicher Liebhaber ist, führt zu jenen Beziehungen, über die Frauen hernach bitterlich weinen.

Glaubt nun bitte nicht, das ginge nicht auch umgekehrt: Männer, die in Illusionen leben, werden in ähnlicher Wiese ausgebeutet wie Frauen, nur dass dieser Ausbeutung zumeist andere Muster unterliegen – nun ja, und noch etwas ist anders: Diese Männer lamentieren nicht in Männerzeitschriften und sie schreiben keine Bücher.

Fragen wir uns nun, ob sich das auch ändern ließe.

Die Frage, die nun folgt, wird euch wieder überraschen: „Warum wollt ihr denn daran etwas ändern?“ Ist es nicht toll, wirklich wundervolle Liebhaber zu haben? Haben sie euch nicht unendliche viel Freude und Lust gebracht? Nun? Und das wollt ihr wirklich aufgeben gegen ein leben mit Alltagsproblemen, herumliegenden Socken, Bartstoppeln und vielleicht gar Seitensprüngen eures „festen“ Partners?

Seht mal, nur, wenn ihr diese Frage vorbehaltlos mit „ja, ich will es aufgeben“ beantwortet, dann habt ihr überhaupt eine Chance – und sonst gar nicht. Der Liebe zu verfallen, dies will ich ergänzen, kann eine Weile eine durchaus interessante Lebensform sein, die man nicht verachten sollte – nur muss man wissen, dass man dann im offenen Meer schwimmt und nicht am Strand entlang.

Nun gut, ihr wollt die Liebe wirklich beherrschen? Dann hilft es nichts – ihr müsst euer Gesicht der schnöden Realität zuwenden: Alter, Bildungsgrad, Schönheit, beziehungsrelevante Persönlichkeitseigenschaften, Beruf, emotionale, soziale, praktische und nicht zuletzt erotische Fähigkeiten (im Geben, nicht im Nehmen)? Wenn ihr das habt: Wie sieht die Bilanz aus?

Nun? Wenn ihr jetzt sagen könnt, dass ihr eine Persönlichkeit seid, die den Stürmen des Alltags gewachsen ist, dann geht doch einfach den Weg, euch einen Kandidaten zu suchen, der familiengeeignet ist, aber noch nicht verheiratet. Das ist viel einfacher als gedacht: Alle Traummänner streichen, alle Illusionen aufgeben, das Wunschdenken extrem einschränken und schlicht und einfach wieder „ganz normale Männer“ treffen. Wenn es euch langweilig wird: Der Weg zurück zu den „charmanten Mistkerlen“ ist in fast jedem Lebensalter möglich. Aber dann: Bitte nicht weinen und keine Bücher schreiben.

Habt ihr auch den ersten Teil gelesen? "Der Spagat zwischen Mistkerlen und braven Jungs"?

Bild © 2007 by Legendary Classic (Edward Lund)