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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Raunächte und die begehrlichen Geister

Sie fliegen jetzt auf Weiß - die Geister, wer sonst?
Zwischen dem heutigen Tag und mindestens dem Dreikönigstag liegt die Zeit „Zwischen den Jahren“. Wie der Name schon sagt, gehört diese Zeit niemandem, weder den Lebewesen des alten Jahres noch denen des neuen Jahres. Und weil dies nun mal angeblich so sein soll, ziehen die Scharen der Geister und anderer Bösewichte ab heute in die Zwischenwelt ein und treiben hier ihr böses Spiel.

Chancen und Risiken der Raunächte – die wilde Jagd

Die meisten Chancen und Risiken werden jungen Frauen nachgesagt. Beginnen wir mal damit, Unterwäsche auf die Leine zu hängen. Wenn der Wetterbericht die Ankunft der wilden Jagd voraussagt, solltet ihr keine weiße Unterwäsche heraushängen. Es ist das Zeichen für die scharfsichtigen Geister, herniederzufahren und zu gucken, ob es „was zu Naschen gibt“. Dann fliegen sie ins Schlafzimmer ein und bedienen sich dort einfach bei dir.

Warum es sich um „weiße Unterwäsche“, handeln muss, habe ich eine Koryphäe des Okkultismus gefragt. Er meinte, dass die „Wäsche“ früher immer weiß war, weil manche Damen sie sehr oft wuschen. Da Geister schon viele Hundert Jahre unterwegs sind, würden sie zum Beispiel schwarze Spitzennegligés nicht als „Unterwäsche“ erkennen. Wenn es trotzdem auf der Leine fehlen sollte, hat es die Nachbarin gemaust. Fragt sie lieber gar nicht erst.

Noch nicht die Rute bekommen? Der Hausgeist kann helfen

Nun, wer von euch vom Weihnachtsmann, Nikolaus, Ruprecht, Piet oder Krampus nicht genügend Schläge mit der Rute bekommen hat, darf noch hoffen: Es könnte sein, dass jemand in den Raunächten den Hausgeist konsultiert, der sodann für eine nachfällige Bestrafung sorgt. Wenn ihr nicht wisst, wer euer Hausgeist ist, dann habt ihr leider auch die zweite Chance vertan. Tipp: Der schwarze Pudel, der einst den Faustus besucht hat, ist es nicht. Der spielt in der Oberliga.

Der Besuch magischer Orte und die Lover

Warten ist ja bekanntlich ohnehin eine Tugend. Wenn du um Mitternacht an einem magischen Ort gehst, zum Beispiel an einen Bahnübergang (wegen des Andreaskreuzes) oder an einen Kreuzweg (ebenfalls wegen des Kreuzes) gehst, begegnest du vielleicht deinem Lover. Dabei sind feine Tugenden zu beachten: Wenn es eine Vorsehung ist, so siehst du schemenhaft seine Kleider und er zeigt dir einen Moment lang sein Gesicht – dann geht er stumm an dir vorbei. Wichtig: Du kannst seine Schritte nicht hören. Wenn du diesen Mann anquatscht, verschwindet er wieder und er wird nicht dein Ehemann. Und die Geisterwelt ist schrecklich böse mit dir.

Sollte der Mann einen Trench tragen und dich fragen, ob du mal was Schönes sehen willst, ist es kein Geist, sondern ein Unhold. Wenn er Fell hat, ist er ebenfalls nicht ganz echt – die Fellprobe ergibt, ob es sich um einen Werwolf handelt. Denn die sind in den Raunächten auch massenhaft unterwegs.

Wenn die Liebesnächte ausradiert werden

Oh, da wäre noch das Murmeltier. Es passt zwar nicht in den Dezember, aber in die „Zwischenjahre“. Bekanntlich war es so, dass sich niemand am nächsten Tag mehr erinnern konnte, was am Tag zuvor geschehen war – und deshalb taten die Jungs und Deerns immer das Gleiche. Hatte keine Folgen – und am nächsten Tag konnten sie es wieder tun, weil alles gestrichen war. Also: Keine Erinnerung mehr an die Verführung, die gemeinsame verbrachte Nacht und alles andere … nur - ich würde mich nicht drauf verlassen – so wahr ich Gramse heiße.

Für die gesamten Festtage ...

Die Liebe kann euch überall begegnen ...
Solltet ihr über die Festtage dem zufälligen Glück begegnen, dann überseht es nicht ... sondern nehmt es mit ...

Die Woche: Gefühle, Weihnachten und allerlei Unsinn über die Liebe

Diese Woche endet erst mit dem Sonntag, und der heißt hierzulande „Weihnachten“. Immerhin ist morgen so etwas Ähnliches wie Weihnachten, nämlich der „Heilige Abend“ und damit die „Bescherung“. Dies veranlasste mich gestern, etwas über Weihnachten zu schreiben. Ich denke, dass wir uns weder zu den „Guten“ zählen müssen noch zu den „Bösen“ – es reichte mir schon, wenn alle die Menschenrechte einhalten würden.

Hört auf, über die Liebe Unsinn zu verbreiten

Seit vielen Jahren kämpfe ich gegen das einseitige, oft dumme Geschwätz über die Liebe. An ihm sind alle beteiligt – Stammtische, soziale Netzwerke, aber eben auch Wissenschaftler. Populistischer Ramsch wird dann hochstilisiert zur „vorherrschenden Theorie“, und wo immer das Wort Psycho fällt, erstarren die Menschen vor Ehrfurcht, statt ihren Verstand zu nutzen. Und weil ich gerade dabei bin: Nein, es gibt keine sensationelle neue Theorie über unser Gefühlsleben, und auch die Dreieckstheorie der Liebe hat Staub angesetzt.

Die Inflation der Gefühle - und die Unfähigkeit, sie zu beschreiben

Apropos Gefühle: Sie werden umso mehr verfälscht, je häufiger darüber geschrieben wird. Es lohnt sich, Texte im Internet nachzulesen: Die meisten der dort beschriebenen „Gefühle“ sind gar keine, sondern Stimmungen oder Empfindungen. Und oftmals wird ihre Rolle stark überschätzt. Wir haben versucht, einmal zu überprüfen, ob jemand im Internet erklären kann, wie sich „Sex anfühlt“. Zunächst wurde deutlich, wie viele Autoren sich um die Antwort herumdrücken – und dann, wie wenig „plastisch“ die vorhandenen Antworten klangen. Wer mehr über Gefühle nachlesen will und an Fakten interessiert ist - bei sehpferd finden sich klare Gedanken dazu.

Märchenhafte Vorstellungen von Liebe

Manche Autoren werden gar märchenhaft: Sich über Avatare zu begegnen, ist angeblich besser als direkte Kontakte aufzunehmen. Denn dabei entsteht dann die bevorzugte „digitale Intimität“. Sonst noch Fragen? Wundert sich jemand darüber, dass Fake News oder die Falschmünzer der Querdenker-Szene so viel Erfolg haben?

Auch die Zukunft der Liebe wird im Licht der Presse märchenhaft: Da werden Trends für 2023 vorhergesagt, die die Psycho-Branche schon seit Monaten herauströtet. Alles wird tiefer, inniger, nachhaltiger und neuerdings auch „ganzheitlicher“. Der „ganzheitliche Ansatz“ – erweist sich am Ende als ein esoterischer Eintopf.

Versöhnlich mit jenen, die guten Willens sind - und Weihnachtswünsche

Könnte ich nicht zu Weihnachten etwas versöhnlicher sein? Ich bin es schon, wirklich. Aber nur mit jenen, die guten Willens sind. Und so viel kann ich euch sagen: Wer an sich selbst glaubt und mit Vernunft und Tatkraft auf die Suche nach Liebe geht, der findet sie auch.

Ich wünsche jedem von euch, Weihnachten ohne Tränen zu überstehen. Und jenen, die in glücklicher Zweisamkeit leben, wünsche ich, dass dieses Glück bis ins neue Jahr anhält – und möglichst darüber hinaus.

Ein paar Worte über Weihnachten

An Liebe sollte es nicht mangeln ...
Vielleicht – sollte ich jetzt mal anfangen, über Weihnachten zu reden. Das Fest der Liebe mag ich ja noch aussprechen, das Fest des Friedens nicht mehr.

In der Vergangenheit habe ich mich oft über die Erotik des Weihnachtsfestes geäußert, was nicht jedem gefallen hat. Aber Weihnachten ist nie nur Weihnachten. Es ist auch Jul, Chanukka und Sonnenwendzeit. Die Welt wartete auf Erleuchtung und das Licht, das wieder Wärme spendet. Und nach Weihnachten beginnen die Raunächte – die Zeit des Volksaberglaubens.

Etliche Damen in England und den USA haben sich gerade gefragt, ob sie auf der Liste der „guten Frauen“ oder der „bösen Frauen“ erscheinen sollten (Good Girl List – Bad Girl List). Ich hörte heute gerade, dass es ungleich interessanter ist, die Rolle der „unartigen“ Frauen zu spielen als die der „artigen“. Und das hat nicht nur etwas mit dem Weihnachtsmann (m/f/d) zu tun, oder wie dessen/deren „Bescherung“ ausfällt.

Nein, diesmal keine Ruten bei der Liebeszeitung

Vielmehr ist es so, dass die „verruchte“ Frau wesentlich interessanter ist als die „brave“, deren Aktionen berechenbar sind.

Unsere Redaktion hat sogar über die „Ruten“ recherchiert, als sie noch „Ruthen“ hießen – doch dabei fielen hauptsächlich Angelruten und die Ruten der Hunde an. Doch was als kleine Aufheiterung geplant war, erwies sich bald als Spielwiese sektiererischer Fanatiker – absolut abscheulich. Was wieder mal heißt, dass Religion nicht immer etwas Gutes bewirkt – auch die „christliche“ nicht.

Der Sack des Weihnachtsmannes war auch dieses Jahr wieder „zugebunden bis obenhin“, also kann ich nichts dazu sagen, was drin sein könnte. Kitschige Dessous? Oder gar andere Frivolitäten?

Mit Äpfeln, Nüss‘ und Mandelkern kann man schließlich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Aber mit was denn nun eigentlich?

Schenkt Liebe - was sonst?

Ich denke: Das Geschenk, das wirklich rar, wirklich individuell und tatsächlich sehr intim ist, heißt Liebe. Es mag ja grade nicht so „in“ sein, Liebe freizügig zu schenken – bei all dem Gerede über Nachhaltigkeit. Ja, wenn alles „nachhaltig“ sein müsste, dann bräuchten wir ja keine Feste, weil jeder Tag ein Festtag wäre. Also überlegt es euch noch mal, denn die Zeit mag vergehen, aber die schönen Erinnerungen bleiben.

Und egal, was ihr jetzt warum feiert - ich wünsche euch frohe Festtage. Ihr habt sie euch verdient.

Sex-Trends im Anmarsch ...

Ganzheitlich? Da denkt man schon mal nach, oder?
Für den Begriff „Sexshop“ wurde gerade ein neuer Name erfunden: Sexualwellness-Unternehmen. Und ich las in der „Welt“ (Iconist), dass ein solches Unternehmen die „Sex-Trends“ für 2023“ festgestellt haben will „mithilfe von Sex-Experten“.

Diese „Experten“ haben offensichtlich in ihren eigenen Stellungnahmen aus den Jahren 2021 oder 2022 gegraben: Achtsamkeit, Konzentration auf den Partner oder die Partnerin - und zum Schluss fällt auch noch das Psycho-Modewort „ganzheitliche Erfahrung.“

Der ganzheitliche erfahrene Sex

Na denn - 2023 wird also die „ganzheitliche Erfahrung“ beim Sex vorausgesagt. Hoffentlich haben die Menschen dann auch jemanden, der diesen Wunsch erfüllt. Ich habe mal versucht, in einer Suchmaschine den Begriff „ganzheitliche sexuelle Erfahrung“ einzugeben - und landete bei der Kraft der Sterne. Die „ganzheitliche erotische Erfahrung“ führte mich auf eine Seite, die von einer Escort-Frau betrieben wird. Klar, dass ich dahin nicht verlinken werde.

Na denn, Deerns und Kerle - egal, welche sinnlichen Erfahrungen ihr sucht - der Weg dorthin sollte möglichst über einen anderen, liebevollen Menschen führen. Und den wünsche ich euch - so wahr ich Gramse heiße.

Bild: Anonym, Liebesverlag-Archv ohne Datum.