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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie stillen Frauen eigentlich ihren Durst nach Liebe?

spiel mit dir selbst
das lustvolle spiel mit sich selbst


Männer lechzen ja dauernd – nach Bewunderern, Liebe, Leidenschaft, Erotik, Sex und vor allem natürlich nach den wenigen Sekunden, in denen sie dann ihre Erfüllung in die stille Mondnacht schreien – zwar meist nur einmal, aber dafür umso animalischer.

Aber Frauen? Wonach lechzen sie? Haben sie „nur“ sinnliche Gedanken oder legen sie dabei auch „Hand an“? Und was geschieht, wenn die Single-Frau monatelang keinen Lover ins Bett locken kann – dürstet es sie dann nicht, mal einen Brunnen aufzusuchen und ihn nach Herzenslust auszusaufen? Wie erfüllen sie sich ihre Sinnlichkeit, ihre Liebe, ihre Lust? Ja, natürlich meinen wir: außer durch Shopping, Prosecco und Sahnetörtchen.

Frauen – so urteilten die wenigen Damen, die dazu Auskunft geben wollten (ich kenne keine Frauen unter 30, wie ich zu meiner Schande gestehen muss) – suchen vor allem nach Sinnlichkeit. Sie haben sinnliche Träume, verführen sich selbst auf sinnliche Weise und wünschen sich sinnliche männliche Liebhaber – und wenn sie die nicht finden, dann gieren sie eher nach Frauenkörpern als nach den Typen, die ausschließlich auf die Befriedigung der eigenen Lust aus sind. So ganz genau beschreiben ist dies alles nicht, also lasse ich mal eine unserer Gewährsfrauen zu Wort kommen: „Im Grunde will ich alles: Wildheit und Zärtlichkeit, Dominanz und Demut und vor allem will ich alles, aber auch alles vergessen, was um mich herum passiert“. Sie weiß, wovon sie redet: Romantik ist eigentlich für sie ein Fremdwort – der Job ist hart, und sie muss nicht nur mit Zahlen umgehen, sondern auch welche vorweisen. Doch Kerzen, ein Gläschen Sekt, ein sinnliches, sanftes Spielzeug für den Anfang und dann dazu das Kopfkino – das geht eigentlich immer.

Die kleinen Helfer trösten seit fast hundert Jahren

Nirgendwo wird so viel verschwiegen wie über die einsamen Nächte, in denen die Lüste sanft daherkommen. Man hat da dies oder jenes im Nachtschränkchen, und man kauft bei seinem Lieblingsversandhändler auch dann und wann ein Teilchen dazu. Frauen tun dies seit 100 Jahren. Damals wurde für die kleinen Helfer sogar in Hausfrauenmagazinen geworben – heute dürfen wir nicht einmal mehr hier dafür werben, ohne Ärger mit einem Werbeanbieter zu bekommen.

„Ich fühle mich gerne unbeobachtet, und ich will nicht, dass mir jemand übel nachreden kann“, sagt unsere Gewährsfrau noch. Sie kann sich nicht leisten, als Flittchen oder Schlampe geoutet zu werden – und erst recht nicht als Bi-Frau. Was da bleibt? Wenig. Mal eine Begegnung auf einer Konferenz, mal ein Besuch in einer Hotelbar unter falscher Identität –eigentlich nicht sonderlich lohnend, sagt sie.

Männer: Räubern, locken, kaufen?

Der größte Irrtum, so sagt uns die attraktive Anja, sei ja, dass es genug gute Männer gäbe – gibt es aber nicht, jedenfalls keine guten Lover. Sie muss vor allem verschwiegen sein, denn sie räubert in Beziehungen. Sie lächelt, wenn sie erzählt, dass manche Ehefrauen ihre Männer als Liebhaber loben. „Wer ein guter Lover für die Ehefrau ist, ist erst recht ein guter Lover für eine fremde Frau“, sagt sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie ist unter 40 und hat noch die freie Wahl – doch an den Partnermarkt will sie nicht, weil sie ledige Männer nicht besonders mag: Viel zu kompliziert sei es mit denen.

Andere Frauen in Anjas Alter locken mit ihren Liebesqualitäten: Machst du es mir schön, mach ich es dir schön. Der Deal läuft so schlecht und Recht, aber man müsse schon zusehen, dass man auch wirklich seinen Anteil bekäme – Männer seien eben Sexegoisten. Sinnlichkeit, Liebe und Leidenschaft gäbe es aber schon, sagt eine Frau über 40, die es wissen muss: Sie hat einen jüngeren Lover, der noch ein bisschen lernfähig ist. Doch das „Anlocken“ lohne sich – und ihre Fallen würde sie im Internet auslegen, will uns aber nicht sagen, wo. Last not Least: Callboys, männliche Escorts, Loverboys? Wir fanden für unsere kurte Befragung niemanden, der zugab, sich Männer zu kaufen. Doch auch hier wurden wir verschämt auf gewisse Seiten des Internets verwiesen, auf denen Frauen sich einen Liebhaber für ein paar Tage anlachen können – Casual Dating heißt so etwas.

Frauen: geheime Geliebte statt männlicher Lover?

Die Faszination ist groß, und in der Fantasie stehen sie der Lusterfüllung oft zur Seite, die eleganten Verführerinnen oder mädchenhaften Geliebten. Alleine – die Praxis gibt sie nicht her. Wer nicht selbst zur Verführerin taugt, sei aufgeschmissen, sagt eine Freundin, die sich ein bisschen in der Szene auskennt – aber da geht es schon los: Wer will denn schon eine Szenenfrau, wenn es um eine lesbische Romanze geht?

Das Fazit einer durchfragten Sommernacht: Es wäre schön, zu zweit zu sein, und alles wäre wesentlich erregender, wenn sich fremde Haut an der eigenen Haut riebe. Doch letztlich gilt: Die Single-Frauen wären ja alle gern sinnlich und wären gern froh – nur die Verhältnisse, die sind eben nicht so.

Foto © 2006 by "TheAlieness GiselaGiardino²³" - Gisela Giardino