Zeit der Besinnlichkeit - übertreiben wir das nicht?
Über die Adventszeit zu schreiben, fällt mir einerseits leicht, weil Kindheitserinnerungen wach werden, andererseits schwer, weil mir dazu viel zu viel einfällt, vom Kinderlied bis zum Schlagertext. Und ich bin in einer Familie aufgewachsen, in deren Traditionen es zwar Weihnachtsmänner gab, aber weder Christkinder noch Christuskinder.
Märchenhafte Engelein
Nein, ich habe sie nicht vermisst. Die Engelein samt Chor waren für mich Märchengestalten, und der Stall mit Ochs‘ und Esel eine Art romantische Geschichte, wie sie die Leute ebenso erzählten. Wenn überhaupt, habe ich mich für die in bunte Gewänder gekleideten Gestalten aus dem „Morgenland“ interessiert oder die Kamele ... und das blieb so bis zum heutigen Tag.
Wie war das nun mit der Besinnlichkeit? „Besinnen“ wir uns nicht seit spätesten März dieses Jahres pausenlos? Vergeht eine Woche ohne Appelle und neue messianisch auftretende Figuren am Fernsehschirm?
Weihnachten, Baum und Mann
Na gut, wenigstens der Weihnachtsmann ist der alte geblieben. Lieb, gut und mit Kasperköpfen und der obligatorischen Rute zieht er wenigstens noch durch das Internet. Dieses Jahr gab es mindestens keine Diskussionen, ob „der Baum“, wie Norddeutsche vereinfachend sagen, nun „Weihnachtsbaum“, „Christbaum“ oder Lichterbaum heißen soll. Das Wort „Christbaum“ erinnere ich nur in dem Satz, dass dieser oder jener „nicht alle auf dem Christbaum“ hätte. Auch daran hats sich nichts geändert.
Besinnen und Sinnlichkeit
Oh ja, ich kenne den Spruch
„Wiehnachten obend dor geiht dat no boben
dor klingelt de Glocken dor danz de Poppen
dor piep de Müs in Großvadder sien Hüs.“
(Rudolf Kinau, niederdeutscher Dichter).
Und ich weiß auch, dass Großvater gar kein Haus hatte, sondern dass der Dichter die „Gedankens“ meinte, die da nach oben kamen. Und die Mäuse piepten darüber, was damals gesagt wurde, zum Beispiel: „Mach einen schönen Diener, bevor du dein Weihnachtsgedicht aufsagst.“ Ja, das war wirklich zum Mäusepiepen. Aber da waren ja auch noch „Peng-Bang“ die mächtigen Glocken, die so hässlich in den Ohren nachdröhnten. Und ich denke, das ist nicht „von ungefähr“ die Rede von den Puppen war, die alles andere als heilige Lüste erzeugten.
Ja - ich versteh die Bisinnlichkeit - aber nun ist mal Schluss
Ja, ich verstehe jeden, der Weihnachten zur Besinnung nutzte - im letzten Jahr. Aber in diesem Jahr? Zu viele Fernsehgesichter haben uns bei Weitem zu intensiv zur Einkehr und zum „Wesentlichen“ ermahnt.
Wissen wir nicht selber viel besser, was das „Wesentlich“ für uns ist (oder war?) Müssen wir uns wirklich nun auch noch Weihnachten damit quälen, „Einkehr zu üben“ und uns zu besinnen?
Ich meine: Nein, das müssen wir nicht. Egal, was ihr wann oder wie feiert: In jedem Fall feiert euch selbst, eure Familien, eure Liebsten.
Und die innere Einkehr? Die könnt ihr in diesem Jahr wirklich an der Garderobe ablegen. Bereitet euch auf die Zukunft vor - sie klopft bald wieder an eure Türen.
Märchenhafte Engelein
Nein, ich habe sie nicht vermisst. Die Engelein samt Chor waren für mich Märchengestalten, und der Stall mit Ochs‘ und Esel eine Art romantische Geschichte, wie sie die Leute ebenso erzählten. Wenn überhaupt, habe ich mich für die in bunte Gewänder gekleideten Gestalten aus dem „Morgenland“ interessiert oder die Kamele ... und das blieb so bis zum heutigen Tag.
Wie war das nun mit der Besinnlichkeit? „Besinnen“ wir uns nicht seit spätesten März dieses Jahres pausenlos? Vergeht eine Woche ohne Appelle und neue messianisch auftretende Figuren am Fernsehschirm?
Weihnachten, Baum und Mann
Na gut, wenigstens der Weihnachtsmann ist der alte geblieben. Lieb, gut und mit Kasperköpfen und der obligatorischen Rute zieht er wenigstens noch durch das Internet. Dieses Jahr gab es mindestens keine Diskussionen, ob „der Baum“, wie Norddeutsche vereinfachend sagen, nun „Weihnachtsbaum“, „Christbaum“ oder Lichterbaum heißen soll. Das Wort „Christbaum“ erinnere ich nur in dem Satz, dass dieser oder jener „nicht alle auf dem Christbaum“ hätte. Auch daran hats sich nichts geändert.
Besinnen und Sinnlichkeit
Oh ja, ich kenne den Spruch
„Wiehnachten obend dor geiht dat no boben
dor klingelt de Glocken dor danz de Poppen
dor piep de Müs in Großvadder sien Hüs.“
(Rudolf Kinau, niederdeutscher Dichter).
Und ich weiß auch, dass Großvater gar kein Haus hatte, sondern dass der Dichter die „Gedankens“ meinte, die da nach oben kamen. Und die Mäuse piepten darüber, was damals gesagt wurde, zum Beispiel: „Mach einen schönen Diener, bevor du dein Weihnachtsgedicht aufsagst.“ Ja, das war wirklich zum Mäusepiepen. Aber da waren ja auch noch „Peng-Bang“ die mächtigen Glocken, die so hässlich in den Ohren nachdröhnten. Und ich denke, das ist nicht „von ungefähr“ die Rede von den Puppen war, die alles andere als heilige Lüste erzeugten.
Ja - ich versteh die Bisinnlichkeit - aber nun ist mal Schluss
Ja, ich verstehe jeden, der Weihnachten zur Besinnung nutzte - im letzten Jahr. Aber in diesem Jahr? Zu viele Fernsehgesichter haben uns bei Weitem zu intensiv zur Einkehr und zum „Wesentlichen“ ermahnt.
Wissen wir nicht selber viel besser, was das „Wesentlich“ für uns ist (oder war?) Müssen wir uns wirklich nun auch noch Weihnachten damit quälen, „Einkehr zu üben“ und uns zu besinnen?
Ich meine: Nein, das müssen wir nicht. Egal, was ihr wann oder wie feiert: In jedem Fall feiert euch selbst, eure Familien, eure Liebsten.
Und die innere Einkehr? Die könnt ihr in diesem Jahr wirklich an der Garderobe ablegen. Bereitet euch auf die Zukunft vor - sie klopft bald wieder an eure Türen.