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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Zoe Saldaña – wie plötzlich das Wort „lesbisch“ fiel

Man muss wirklich keine Namen von Schauspielerinnen kennen – das gehört nicht zu dem, was ich als „Bildung“ bezeichne. Und so kann ich auch nur raten, möglichst schnell den Namen Zoe Yadira Saldaña Nazario zu vergessen. Angeblich sagte sie dies im Wortlaut:

(Ich bin) … Androgyn. Ich könnte auch eines Tages mit einer Frau meine Kinder großziehen … so androgyn bin ich. Und ja, ich bin so offen und tolerant aufgewachsen.


(siehe auch Anmerkung 1)

Die Presse machte daraus sofort „bisexuell“ und „lesbisch“.

Hier wird mal Klartext geredet, Klatschspaltenvollmüller: Wenn sich jemand androgyn fühlt, dann fühlt er sich androgyn. Wenn es jemand von sich selbst sagt, bedeutet dies: nicht geschlechtsbezogen im Denken, Handeln und Fühlen. Wenn es andere von jemandem sagen, kann es auch bedeuten: Ich sehe ihren/seinen Körper nicht bewusst als weiblich oder männlich. Nun, das kann man von der schönen Zoe nun wirklich nicht behaupten. Woher ich das weiß? Sie posierte gerade splitternackt (nur mit einem Armreif bekleidet) für Allure. Hier ist sie noch einmal in Jeans, wobei sie ihre hübschen Brüste etwas verdeckt.

Ich habe immer den Verdacht, dass dieser Dummklatsch auf die Bedürfnisse junger Mädchen zugeschnitten ist, die sich für „lesbisch“ als Begriff ja immer wieder interessieren. Das war einst schon bei der inzwischen weitgehend von der Bildfläche verschwundenen Tila Tequila so. Es scheint, wann immer von einer jungen Frau behauptet wird, sie sie lesbisch, stiegt ihre Popularität bei den Teenies.

(1) Im Original angeblich:

[I might] end up with a woman raising my children. . . . That's how androgynous I am

Brave Frauen und ausgekaute Kaugummis

Eines Tages wird mein Prinz kommen ....

Wenn wir die Menschen über 55 fragen, dann werden sich viel noch daran erinnern, dass es in ihrer Jugend „gute“ und „schlechte“ Mädchen gab. Die Unterscheidung war einfach: Die Schlechten taten „es“ ziemlich häufig und bleiben auch nicht bei einem Partner. Die Guten taten es sehr selten, und wenn überhaupt, dann nur nach einer vorausgegangenen Verlobung.

Dabei war nun ganz klar: Die jungen Männer brauchten beide – die „Schlechten“, um zu lernen, wie „es geht“, die „Guten“, um sie später zu heiraten. Gerade habe ich wieder eines dieser Gleichnisse gehört, die man Jugendlichen früher wohl um die Ohren gehauen hat. (Sinngemäß zitiert)

Sex mit jemandem zu haben ist, wie ein Kaugummi zu kauen. Möchtest du ein Kaugummi in den Mund nehmen, das schon mal jemand durchgekaut hat?


Obgleich klar ist, dass es keine „guten Mädchen“ gibt, suchen Männer angeblich immer noch nach ihnen – und Frauen stellen sich gerne als solche dar. „Möglichst wenig durchgekaut“ sollen sie also sein, diese Frauen, um im Bild zu bleiben. Deswegen erzählen uns Frauen immer wieder, dass sie höchstens drei bis fünf Sexpartner hatten, dass sie auf keinen Fall beim Blind Date Sex wollten … und so weiter. Die meisten wollen, dass wir denken, sie seien „doch noch ziemlich unverbraucht“.

Es ist ein Spiel, und wir spielen es zumeist mit. Uns reizt die Unschuld, obgleich wir eigentlich wenig mit ihr „anfangen“ können. Eine wirklich „noch ziemlich jungfräuliche“ Frau? Eine Frau, die sich ziert? Eine Frau, die nichts tun will, was über den normalen Geschlechtsverkehr hinausgeht? Am Ende reizt uns Männer eine solche Frau nicht wirklich.

Was empfehlen wir also Frauen aus der Sicht von uns Männern? Sehr einfach: Ein bisschen unschuldig zu wirken, aber Experimentierfreudigkeit signalisieren – und wenn es geht, im Bett zum erotischen Vulkan zu mutieren. Wir Männer sind ja so blöd, zu glauben, dass es uns liegt, wenn die Frau leidenschaftlich wird.

Fromms Act – Kondome im Visier der Nazis und Christen

Schild an einem historischen Frisiersalon (Museum)

Fromms Transparent – aus edelstem Rohmaterial hergestellt und heissvulkanisiert. (Heute: heiß vulkanisiert) stand einst auf den Kondomen des Hauses Fromm, und auch, dass ihre Haltbarkeit fünf Jahre garantiert wurde. Das Unternehmen gibt es noch immer – aber davon soll hier nicht die Rede sein, sondern vom Kampf der rechtsnationalen, konservativen, christlichen und nationalsozialistischen Kreise gegen Kondome.

Ob nun Fromms Transparent oder Fromms Act – die Geschichte des Hauses Fromm ist ebenso genial wie tragisch. Denn Israel (später Julius) Fromm war einer der erfolgreichsten Unternehmer Deutschlands. Die bürgerlichen Spießer erkannten ihn nicht einmal als dies an. Bis heute gilt er nicht als Vorbild deutschen Unternehmertums - und er war zweifellos ein Vorbild. Der einzige Grund für die Verachtung: Fromm stellte Kondome her. Deshalb haben ihn die Bürger verachtet, und so fanden auch die Nazis ein zusätzliches Argument, sich Fromms Vermögen unter den Nagel zu schieben. Die Kommunisten waren um keinen Deut besser: Fromm wurde als Kapitalist diffamiert und so gelang es, auch noch die Reste der ursprünglichen Unternehmenssubstanz zu zerstören. Aufbereitet wurde dies öffentlich nie, einzig ein Buch zeugt davon, wie man mit Fromm umging: Zuerst verbündeten sich die Christen mit den Nazis, weil Kondome „pfui Teufel waren“, dann machten die Nazis selbst Tabula rasa. Fromm selbst konnte sich retten, doch der grüßte Teil seines Vermögens schwand dahin. Nutznießer war übrigens niemand anders als Herrmann Göring persönlich.

Als Christen und Nazis gemeinsame Sache gegen Kondome machten

Dass Christen und Nazis im Fall der Kondome mit Elan gemeinsame Sache machen, ist verbürgt. Die Netzzeitung schreibt:

Aktivisten der so genannten Reichsschundkampfstelle der evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands unterstützten die Nazis bei der Bücherverbrennung in Berlin … führender Protagonist der Bewegung war Kurt Gerstein. Er griff die «jüdisch-galizischen Schweinefirmen Fromms Act und Primeros» an, die die deutsche Jugend angeblich mit Gratiskondomen verführten.
Über Kurt Gerstein lohnt es sich, bei Wikipedia nachzulesen.


Das Buch in den "Hausfarben" vom Fromms Act
Dennoch war Fromms Act das bekannteste deutsche Markenkondom. Die Grün-Lila Verpackung war das untrügliche Zeichen für den Herrn, dass er einen verlässlichen „Gummischutz“ besaß. Sie war so bekannt, dass sie sogar als Buchtitel herhalten musste: Für Hubert Fichtes „Interviews aus dem Palais d’amour erc.“ (1972 erschienen).

Der rote Faden: Kondome bestenfalls als Gesundheitsschutz, aber nicht zur Verhütung

Kondome zur Verhütung? Die durfte es nicht geben. Wie ein roter Faden zieht sich der Kampf des konservativ, nationalen und christlichen Bürgertums gegen Kondome vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die Nazis bis hin zur jungen Bundesrepublik Deutschland. Der Kaiser sorgte sich 1912 um „den bevorstehende Kindermangel“, das Bürgertum verhinderte die Aufstellung von Kondomautomaten (erste Aufstellung: 1928) und die Nazis? Sie erließen 1934 ein Verbot des Vertriebs von Kondomen, das noch in die neue Nachkriegs-Republik nachwirkte. Auch in der Adenauerära zogen Christen und Bürgerliche wieder an einem Strang, was Kondome betraf.

Trotz aller staatlichen und kirchlichen Eingriffe setzte das Kondom als sicheres Verhütungsmittel allerdings seinen Siegeszug fort, wenngleich unter einem neuen Namen: Nach 1934 ließ Fromm an Friseure eine neue Werbung ausliefern, in der nur noch von „Gummischwämmen“ die Rede war, also nicht mehr von Gummischutz. Auf alten Reklameschildern existiert der Begriff heute noch, wie ein Blick in einen weitgehend erhaltenen historischen Frisiersalon zeigt.

Kondome - Verhütung wird auch weiterhin wenig beworben

Die aktuelle Kondomwerbung verdankt ihre Popularität vor allem dem Argument, dem sich selbst die bürgerlich-konservativen Kreise nicht ganz verschließen wollten: dem Gesundheitsschutz, namentlich der Angst vor Aids. Dass sie immer noch der Verhütung dienen, wird mit Rücksicht auf die nach wie vor mächtigen und einflussreichen kirchlichen Kreise nicht öffentlich verkündet – und nach wie vor gibt es regelmäßig Elternproteste, wenn im Sexualkundeunterricht in Europa zu sehr auf die Verwendung von Kondomen hingewiesen wird.

Hinweis: Der Buchtitel: Fromms: Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel
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