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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Deine erotischen Fantasien – was machst du damit?

Fantasien, Tagträume, getragen werden auf Wolken der Lust ...
Fantasien entstehen aus vielen Gründen, aber einer der wichtigsten besteht darin, sich etwas vorzustellen, was nicht erreichbar ist. Jedenfalls nicht hier und auf keinen Fall jetzt.

Erotische Fantasien kommen in drei Varianten

Dabei gibt es drei Varianten, die sich deutlich voneinander unterscheiden:

1. In der ersten erinnern wir uns an eine bestimmte Situation, die wir schon einmal erlebt haben. Wir nehmen das Schöne und Erregende heraus und führen die Fantasie in unserem Gehirn fort. Das heißt: Die positiven, erregenden Lusterlebnisse, an die wir uns erinnern, mischen sich mit der Fantasie. Wir tauchen gewissermaßen in eine Wolke der Lust ein.
2. Die zweite Art der Fantasien führt uns in erotische Bereiche, die wir nie erfahren haben oder die nach „Lage der Dinge“ für uns unerreichbar sind. Je intensiver wir uns vorstellen, was geschehen könnte, umso mehr Details werden in das fantastische Geschehen eingebunden. Diese Fantasien sind oft ungleich heftiger, weil wir dabei eine Hürde überwinden müssen.
3. Der dritte Teil bestehst aus Fantasien über Situationen, die wir in der Realität weder erleben können noch wollen. Bei dieser Art von Fantasien spielt die Gefahr eine besondere Rolle.

Vielleicht wisst ihr, dass realistische erotische Fantasien in den Vorstellungen der Menschen ganz oben stehen. Demnach ist „Oralverkehr“ (Cunnilingus oder Fellatio) die am häufigsten genannt erotische Fantasie, gefolgt von Seitensprüngen und verschiedenen Formen und gegenseitiger Masturbation. Zur zweiten Gruppe gehören populäre Fantasien wie Rollenspiele, Dreier und Gruppen. Die eher in den Bereich der nicht wirklich ausgeführten, aber andererseits sehr intensiven Empfindungen fallen. Zur dritten Gruppe gehören dann die Wünsche nach gleichgeschlechtlichen Beziehungen, „harten“ SM-Träumen und vor allem der geheime Wunsch nach Unterwerfung und Domination.

Das Tor zur Fantasiewelt – Prinzessinnen und Drachen

Falls du überhaupt in deine Fantasiewelt eintauchen willst, ist eine Entscheidung fällig. In der Fantasiewelt wohnen sowohl Hexen und Drachen wie auch Prinzessinnen und hilfreiche Gnome. Weniger blumig ausgedrückt: Es ist einerseits möglich, dass du dich in deinen Fantasien über dich selbst erschrickst. Andererseits ist es aber auch möglich, dass sich dich sanft davontragen.

Sobald du dich entschlossen hast, das Tor deiner sinnlichen Fantasien zu öffnen, werden Geschichten daraus.

Autorinnen gehen jeden Tag mit Fantasien um

Vielleicht hilft dir, wie Autorinnen mit ihren Fantasien umgehen. Als Rita Mae Brown gefragt wurde, inwieweit ihr Buch „Rubyfruit Jungle“ persönlichen Erlebnissen geprägt wurde, sagte sie:

Ich weiß es nicht. Wenn ich schreibe, tauchen Dinge einfach auf. Ich gehe davon aus, dass jeder Autor bis zu einem gewissen Grad auf Erfahrung und Beobachtung zurückgreift, aber dass er die Verstrickungen nicht entwirren kann.

Dieser Satz kann sehr beruhigend auf all jene wirken, die sich vor ihren Fantasien fürchten. Denn Autorinnen und Autoren schicken ihre Figuren gerne auf die Reise in die erotische Fantasie. Diese Figuren erleben als „Stellvertreter(innen) “ all das, was weder ihr Schöpfer(innen) noch die Leser(innen) jemals selbst getan haben.

Hürden und Abgründe in Fantasie und Realität

Vielleicht hattest du schon erotische Erlebnisse, bei denen du am Rand deiner Möglichkeiten gewandert bist, aber dann doch eben nicht vom „Weg abgekommen“ bist. In der Realität gibt es eine Fülle von Hürden, und ein Teil davon würde dich stolpern lassen. Du überwindest sie nicht, um dich selbst zu schützen – und das ist meist sehr vernünftig. Aber in der Fantasie kannst du sein, wer du willst und dich einlassen, auf was du willst.

Die Menschen, die man nach ihren erotischen Fantasien befragt hat, betonten nahezu alle, dass sie „die Träume der Lust“ niemals in die Realität umsetzen würden. Und dies unabhängig davon, ob sie darin die aktive oder passive Rolle eingenommen hatten.

Das Fazit

Niemand muss sich schämen, Fantasien zu haben. Autorinnen und Autoren leben davon, andere sehen darin kleine Fluchten vor dem Alltag. Es gibt vereinzelt Situationen, in denen sich Fantasie und Realität kreuzen, aber sie sind recht selten.

Zitat aus einem Interview, hier die Quelle. Das Buch heißt auf Deutsch "Rubinroter Dschungel" und erschien zuerst 1973.
Daten und Fakten über Fantasien aus der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?"
Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada; Philippe-Pinel, Institute of Montreal, Montreal, Québec, Canada.
Benutzt wurden auch Teile aus "Fühlen ist ein wundersames Gefühl" vom Autor dieses Artikels

Und dann entblößte sie sich unvermittelt …

Drei Frauen mit starker erotischer Wirkung - aber sind sie exhibitionistisch?
"Und dann entblößte sie sich unvermittelt" ist eine Betrachtung dazu, ob es angebracht ist, Männer körperlich zu verlocken - und nicht nur sie.

Der Begriff „Exhibitionismus“ ist, ähnlich wie der Begriff „Voyeurismus“, „klinisch“ definiert. Das heißt, wer sie benutzt, denkt in wissenschaftlichen, psychiatrischen oder auch küchenpsychologischen Kategorien.

Sich "zufällig" zu zeigen - ist das wirklich ein Problem?

Mit der Realität, Lust sehen zu wollen (was Voyeure/Voyeurinnen tun) oder um die Lust, sich ganz oder teilweise zu entkleiden, hat beides nicht viel zu tun.

Und so heißt es in einem Bericht über „weiblichen Exhibitionismus“ (1):

Wenn von weiblichen Exhibitionisten die Rede ist, sind zumeist Frauen gemeint, die Aufmerksamkeit erregen wollen oder die sich aus kommerziellen Gründen nackt zeigen – es ist nicht im klinischen Sinne gemeint.

Sich selbst sinnlich fühlen beim Entkleiden - ist das schon "neurotisch"?

Die Grenze ist freilich nicht eindeutig festgelegt. „Ein erotisches Vergnügen“ daraus zu ziehen, sich teilweise zu entkleiden, wird im selben Artikel bereits als „Abweichung“ angesehen. Als Beispiel wird eine Frau genannt, die ein sinnliches Vergnügen dabei empfindet, wenn ein Knopf ihrer Bluse „wie zufällig“ aufspringt.

Es scheint, als hätten die Autoren (in diesem Fall eine Autorin) niemals eine Frau gesehen, die im Sommerkleid einen flüchtigen Blick auf ihre Brüste zulässt. Sich in einem weit ausgeschnittenen Kleid vorzubeugen, wenn es „wie zufällig“ aussieht, ist gleichfalls eine beliebte Geste. Und was ist mit fallenden Trägern oder Röcken mit Schlitzen, die plötzlich die Oberschenkel zeigen?. Das alles ist zwar ein bisschen altmodisch – aber die jungen Frauen kennen andere Wege, Brüste, Po und Oberschenkel zu präsentieren.

Nichts als ein spielerischer Umgang mit dem Körper?

Ist dies alles nun „noch normal“? Ist es „fetischistisch“? Sind Frauen dieser Art zu verachten, weil sie mit der Aufmerksamkeit spielerisch umgehen?

Kaum jemand tut es. Selbst, wenn Frauen etwas mehr zeigen, als das, was allgemein als „schicklich“ gilt, interessiert dies kaum jemanden. Selbst Flirtgesten, die ganz offenkundig sexuell motiviert sind, werden nur dann geächtet, wenn sie zu offensiv gezeigt werden.

Recht direkt geht Dr. Susan Bock, eine Sexualtherapeutin damit um. Sie sagte in einem Interview (2):

Frauen haben mehr von dem, was man erotisches Kapital nennt. Wir Frauen können unsere exhibitionistischen Neigungen verkaufen, und das tun wir sehr oft.

Entblößen - nicht was du tust - wie du es tust ist entscheidend

Wie so oft, scheint es nicht darauf anzukommend, was jemand tut – sondern wie es die Person tut. „Sich zu zeigen“ ist keinesfalls abwegig. Jeder und jede zeigt sich auf der Bühne des Lebens, und niemand wir bezweifeln, dass der Körper dazu gehört. Wie sich jemand allerdings präsentiert – das ergibt den Unterschied.

Nachdem dies gesagt ist, machen wir noch einen Ausflug in die Welt der modernen Medien, und lesen diese Aussage (3):

In den meisten Frauen schlummert eine Exhibitionistin, die darauf wartet, auszubrechen.

Nüchtern betrachtet - Deine Erscheinung und die Natur

Wem das zu hart ist, der könnte natürlich auch sagen, dass in den meisten Frauen ein Schauspiel- und Verkleidungswunsch schlummert, und schon wird kaum jemand widersprechen.

All dies lässt sich noch weitaus nüchterner sehen: Bei Begegnungen zwischen Menschen zählt die „Erscheinung“ zuerst, und die drückt sich auf die Entfernung eben nur im Körper aus. Die schönen Attribute aus sozialem Verhalten, Emotionen und Geist gelten nur, wenn eine längere Beziehung oder Freundschaft angedacht ist.

Nicht nur die Dasrtellung des Körpers, auch Gesten dienen dazu, Aufmerksamkeit zu erregen

Sich unvermittelt ein wenig zu entblößen ist nie Zufall, sondern eine kleine Geste, in etwa so, wie sich durchs Haar zu streichen oder den Zeigefinger zum Mund zu bewegen. Und sie entspricht ganz den Vorgaben der Natur, die uns sagt, dass die Bereitschaft, sich zu paaren, vom weiblichen Teil der Säugetierwelt ausgeht.

Quellen: (1) mic.com, übersetzt und in etwas verständlicheres Deutsch gebracht.
(2) ebenda, aus dem Englischen wörtlich übersetzt.
(3) Aus Men's Health

Der neugierige Blick auf das lustvolle Geschehen

Der neugierige Blick auf das lustvolle Geschehen ist ein Beitrag über männliche und weibliche „virtuelle“ Voyeure
So freizügig zeigte sich die Frau nur "unter Damen" (ca. 1906)

Falls ich euch noch einmal mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert konfrontieren darf: Damals war die feine Dame von „oben bis unten“ bekleidet. Und dies buchstäblich von der Halskrause bis zu den Zehenspitzen. Entsprechend war die Literatur voll von jungen Männern, die versuchten, nackte weiblich Haut zu erspähen – und es musste durchaus nicht die nackten Brüste sein. Schon eine nackte Schulter oder ein nacktes Bein konnte den Impuls für erotische Fantasien auslösen. Nackte Brüste waren so stark tabuisiert, dass jede Fotografie davon einen Sturm der Entrüstung auslöste – und in natura gab es sie nur im Bordell zu besichtigen.

Der männliche Voyeur im Fokus

Seither hat sich in den Köpfen der Menschen etwas festgesetzt: Der „männliche Blick“ ist daraus fokussiert, Frauen mit den Augen abzutasten, auszuziehen und somit auf ihren Körper zu reduzieren.

Darüber hinaus zeigt uns die zeitgenössische Literatur, wie Männer versuchten, einen Blick auf die Körper der weiblichen Bediensteten zu erfassen, die weniger Hemmungen hatten als die feinen Damen. Und dann und wann begegnet uns ein Autor, der seine männliche Figur zusehen lässt, wie das Dienstmädchen masturbiert.

Wobei ich noch nicht einmal erwähnt haben, dass die Krönung des Zuschauens darin bestand, Menschen beim Geschlechtsakt zu beobachten. Schon kurz nach der Erfindung der Fotografie gingen solche Bilder von Hand zu Hand, und sie bildeten schon in der Anfangsphase viele Variationen des Moments an, indem die Hose heruntergezogen wurde.

Die angeblich erotisch "uninteressierte" Frau

Frauen galten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als völlig uninteressiert an solchen Schilderungen oder Darstellungen. Diese „Veredelungstendenz“ stammt ursprünglich aus der Welt der heterosexuellen, patriarchalisch eingestellten Männer. Eine „anständige Frau“ (1) war demnach eine Frau, die keine eigenen sexuellen Gelüste kannte und keine Neugierde auf den Sexualakt hatte. Aus diesem Grund musste sie auch keine entkleideten männlichen Körper bewundern.

Entsprach dies den Tatsachen?

Auf keinen Fall – die gebildeten Frauen, von den „höheren Töchtern“ angefangen bis zu den Besucherinnen gewöhnlicher Gymnasien, Lyzeen oder Internaten, waren sehr wohl neugierig. Wie ein Mann „beschaffen“ war, wie „es“ ging und wie die Lust mit dem Finger erzeugt werden konnte, wurde von Mund zu Mund weitergegeben und von geschickten Zeichnerinnen sogar bildlich dargestellt. Und der Nachbarsjunge oder (bei Koedukation) der Schulkamerad konnte schnell überredet werden, sich mal „zu zeigen“.

Mich wundert nicht im Geringsten, dass dies alles unter den Teppich gekehrt wurde. Die jungen Frauen jener Zeit hatten „den Schein zu wahren“. Bis weit in die 1970er-Jahre wurde „Jungfräulichkeit“ noch als „hohes Gut“ angesehen, doch noch mehr achteten Töchter und Mütter auf die „Reinheit der Gedanken“.

Späte Erkenntnisse - was Frauen erotisiert

Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts haben die ersten Wissenschaftlerinnen festgestellt, dass Frauen körperlich von fast jeder sexuellen Schilderung, besonders aber von entsprechenden Filmen sexuell erregt wurden. Dabei wurde auch deutlich, dass die verbale Aussage „ich wurde nicht erregt“ und die gemessene Erregung im krassen Widerspruch zueinanderstanden. Diese Forschungen wurden von Meredith Chivers durchgeführt. Obgleich sie wissenschaftlich exakt belegt wurden, gelten die Ergebnisse, die mithilfe von Photoplethysmografie erhoben wurden, bis heute als „umstritten“. Da Fazit über Frauen war (2):

Sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Frauen erlebten eine starke genitale Erregung durch männliche und weibliche sexuelle Reize.

Der Hauptunterschied zu Männern war dabei, dass Männer vor allem vom anderen Geschlecht angeregt werden, wenn sie sich als heterosexuell bezeichneten, während Männer, die als Orientierung „Homosexuell“ angaben, hauptsächlich von Männern erregt wurden. (2,3)

Obgleich die biologisch-technischen Studien von Frau Chivers viel genauer sind als einschlägige Umfragen, ergab auch die bekannte kanadische Studie (4) zu sexuellen Fantasien ein ähnliches Bild.

Darin äußerten über 80 Prozent der Männer, sie träumten davon, Voyeure bei sexuellen Begegnungen unter Frauen sei. Aber immerhin über 40 Prozent der Frauen fanden diese Konstellation ähnlich erregend.

Interessant wäre auch, wie viele Frauen und Männer davon träumen, in der anderen Rolle zu sein – also gefilmt, fotografiert oder sonst wie beobachtet zu werden – wohlgemerkt, wieder nur in der Fantasie. Doch davon will ich später mehr schreiben.

Fazit: Der neugierig-lustvolle Blick ist Frauen und Männern eigen

Als Fazit hinterlasse ich: Ja, Frauen und Männer werden durch unterschiedliche erotische Eindrücke erregt. Aber fest steht auch, dass sie relativ leicht von erotischen Szenen erregt werden, auch wenn die meisten Frauen in diesem Fall nicht von „Erregung“ sprechen würden.

(1) Nach Krafft-Ebing.
(2) Die Kurzfassung der Ergebnisse hier.
(3) Anschaulicher in: "What Do Women Want" von Daniel Berger, deutsch "Die versteckte Lust der Frauen", München 2014 (4) Prozentzahlen aus der kanadischen studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?"
Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada; Philippe-Pinel, Institute of Montreal, Montreal, Québec, Canada.

Sex - muss "er" wirklich drin sein?

Wie ist Sex wirklich erfüllend?
Es gibt viele Arten von Geschlechtsverkehr. Der Begriff begegnet uns im Gesetzbuch, aber auch in der Alltagssprache, und die meisten Menschen meinen wirklich, „Geschlechtsverkehr“ sei die Sache, wenn der Penis in die Vagina eindringt.

Ein Schweizer Webportal bringt die Sache auf einen einfachen Nenner:

Wenn wir auf der Lilli Geschlechtsverkehr sagen, meinen wir, dass ein Mann mit seinem Penis in die Vagina der Frau eindringt und die Frau mit ihrer Vagina den Penis des Mannes aufnimmt. Eigentlich ist das nicht ganz korrekt, und es bedeutet mehr als das. Die fachlich korrektere Bezeichnung für «Penis in Vagina» ist «vaginaler Geschlechtsverkehr» oder Vaginalverkehr.

Das liegt vor allem daran, dass junge Leute am meisten daran interessiert sind, was eigentlich mit ihnen geschieht, wenn sie den ersten Geschlechtsverkehr haben. Sie fragen sich, wie das konkret geht, ob es schmerzt, wann es gefährlich ist und wie man verhüten kann. Auf der anderen Seite wollen sie aber auch erfahren, welche Genüsse sie aus der Sexualität gewinnen können. Dann stellen sie Fragen nach dem Samenerguss und nach dem Orgasmus.

Der Penis in der Vagina - Natur, Sichtweisen und Orgasmen

Beginnen wir mal damit, wie es überhaupt ist, einen Penis im Körper zu spüren – mit oder ohne Kondom, beschnitten oder mit Vorhaut.

Eine der wenigen Tatsachen, die wir darüber wissen, liegt in der Natur: Um den Samenfäden gezielt ihrem einzigen Lebensziel zuzuführen, ist normalerweise vaginaler Geschlechtsverkehr erforderlich. Jedenfalls ist dies der sicherste Weg, schwanger zu werden.

Ein wenig Reibung und Druck

Das ist Fluch und Segen zugleich, wie die meisten jungen Leute schon in der Schule gelernt haben. Denn der „PiV“, wie man auch sagt, dient nur in wenigen Fällen dazu, Kinder zu zeugen. Vielmehr ist es das wundervolle Gefühl, das dabei entsteht. Sowohl der Penis wie auch die Klitoris und sogar die Vagina sind berührungsempfindlich, und die „tollen Gefühle“ Gefühle entstehen durch Reibung und Druck.

Manche Männer sind überrascht, wenn ihnen Frauen sagen: „Ich will einfach, dass du mich ausfüllst“. In der Tat streben viele Frauen nach dem „Gefühl, ausgefüllt zu sein“. Und dies, obgleich sie durch die Stimulation der Klitoris erheblich mehr und heftigere Orgasmen genießen können.

Wie erklärt sich dies?

Die Einseitigkeit der Wissenschaftler und das tatsächliche Erleben

Vor allem deshalb, weil Wissenschaftler zum einseitigen Denken neigen.

Dazu wäre zu sagen, dass kein Gefühl unmittelbar von einer „Berührung“ ausgelöst wird. Vielmehr wird jede Berührung zuerst ans Gehirn weitergeleitet. Und dort werden Berührungen der Vulva (der Venuslippen), der Klitoris (des Kitzlers) und/oder der Vagina gesammelt. Sodann werden sie mithilfe der Erfahrungen, Erinnerungen und der vorgegebenen biologischen Muster in „Lustbereitschaft“ verwandelt, die sich zur „Geilheit“ steigen kann. Am Ende beschert sie dir dann hoffentlich Orgasmen.

Mythen und das reale Erleben

Das jedenfalls ist die Summe der Erfahrungen und Berichte, die man aus der Evolution, der Gehirnforschung und den authentischen Erfahrungen entnehmen kann.

Dabei gibt es ein paar Punkte, die nicht genügend berücksichtigt werden, wenn einseitig geforscht wird:

1. Der Wunsch nach „PiV“-Geschlechtsverkehr gibt die Natur vor. Es ist keine Frage der Stimulation.
2. Die Wirkung der Fantasien und Gedanken wird regelmäßig unterschätzt – der Mythos, es sei „der Partner allein“, der „ihr“ die Lust bereitet, ist romantisierter Unsinn.
3. Die Klitoris ist nicht so winzig wie viele glauben, sondern ein recht großes Organ. Nur das, was davon zu sehen ist, wirkt „klein“.
4. Die Behauptung, die Stimulation der Klitoris könne zu enormen, auch multiplen Orgasmen führen, stimmt mit den Erfahrungen vieler Frauen überein. Zu berücksichtigen ist aber, dass der schnelle Orgasmus meist auf Vibration oder dem intensiven Fingerspiel bedeutet. Er ist nicht gleichbedeutend mit dem Geschlechtsverkehr.
5. Frauen berichten davon, dass sie sehr wohl etwas spüren, wenn sich die Vagina dehnt, bestimmte Punkt berührt werden oder wenn sie „ausgefüllt sind“.
6. Eine sehr allgemeine Erfahrung besagt, dass sexuelle Erlebnisse zu zweit mit erweiterten Körperkontakten als bedeutsamer eingeschätzt werden als Masturbation oder rasche orale Befriedigung.

„Fülle, Wärme, Geborgenheit und die wundervollen Bewegungen“ sind häufig genannte Argumente für die wiederkehrende Lust auf den Penis. Lassen wie es einfach dabei, dass Frauen am besten wissen, was ihnen guttut. Und ja, jede Frau ist anders, so wie auch jeder Mann anders ist. Fragen zu Länge, Umfang und Durchmesser des Penis haben wir zuletzt im September 2019 behandelt.

Was man sich so erzählt über Po und Brust …

Der scheue Blick ins Badezimmer von Madame ...
Als es noch kein „Neusprech“ gab, welches wir heute „Soziale Korrektheit“ nennen, war eine der Hauptfragen, ob Männer auf „Gesäße“ oder „Busen“ standen. Wahrscheinlich ist euch der Satz geläufiger, wenn ihr das Gesäß mit dem A-Wort und den Busen mit dem T-Wort austauscht.

Wenn ich so überlege, dann waren die Gesäße nie wirklich in Augenhöhe, es sei denn, ich hätte mal im Außenbereich eines Cafés gesessen, und ein solches Gesäß wäre wippend an mir vorübergegangen. Ja, ich weiß, ich habe das Gesäß nun verdinglicht. Es schwebt ja nicht eigenständig am Cafébesucher vorbei, nicht wahr?

Das Internet ist voll von dümmlichen Kommentaren zu einer Studie, die sich um Brüste und Gesäße dreht – bei „stinknormalen“ Männer, versteht sich. Demnach sind Männer mit ausgeprägter Po-Liebe „sehr ehrgeizig“ – und darüber hinaus noch sehr ordentlich. Diejenigen, die eher auf Tit… Pardon, auf Brüste ausgerichtet sind, seien hingegen eher chaotisch … und je doofer sie wären, umso größere Brüste würden sie anglotzen - oder anfassen? Ich weiß es nicht.

Leider kann ich euch auch nicht sagen, welche Persönlichkeitseigenschaften Bauchnabelliebhaber, Zehenliebhaber oder Achselhaarliebhaber haben.

Aber nachdem ich dies alles gründlich überlegt und mehrfach durch die innere Zensur gejagt habe, kam ich zu dem Schluss, heut auf keinen Fall einen Artikel über „Po oder Busen“ zu schreiben. Ihr könntet ja daraus schließen, wie meschugge oder hochnäsig ich bin. So wahr ich Gramse heiße.
Bild: Nach einer Vorlage aus dem 19. Jahrhundert, restauriert udn koloriert.