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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Briten sind unbeholfen im Bett … oder doch nicht?

Heute habe ich mich köstlich amüsiert – und zwar über die Meinung eines Autors aus Deutschland. Deutsche sind ja eigentlich nicht amüsant, wie ich meine. Aber dieser Mann schon.

Also: „Briten sind … unfähig zu flirten, unbeholfen im Bett und einfallslos, wenn es darum geht, sich gegenseitig Lust zu schenken.“ Oh, Mr. Autor, da haben Sie aber ein wenig daneben gegriffen. Waren Sie mal im Vereinigten Königreich? Haben sie dort mal junge Frauen beobachtet, die man allgemein als „Hennen“ bezeichnet? Oder vielleicht einmal hinter die Kulissen von Junggesellen- und insbesondere von Junggesellinnen-Abschieden geguckt? Schon mal die Juchzer gehört, die britische Damen beim Anblick von männlichen Strippern ausstoßen? Nie einen Klub in Soho besucht oder auf dem Camdenmarkt nach Peitschen Ausschau gehalten? Nie etwas von englischer Erziehung gehört oder von heftiger lesbischer Internatsliteratur?

Nein? Sorry, man. Ja, Sie müssen lange Zeit geschlafen haben, denke ich – das Wissen über die britischen Inseln stammt, wie es scheint, aus den 1950er Jahren. Und ja, natürlich kennen wir hier Mr. George Mikes, der eigentlich Ungar war (Mikes György) und wirklich schrieb „Continental people have sex lives; the English have hot-water bottles.“ Allerdings sagte er dies 1946. Sie sehen – Wissen ist macht, nichts wissen macht nichts.

Oh, by the way … what about the Germans in (let us say) 1950? Do you think they had a glorious sex life when “Old Conny” was Chancellor? May we remind you to look after your own business, Germans?

Christliche Anti-1968er Propaganda mit sexueller Gewalt

Die Kampagnen der christlichen Szenerie gegen die 1968er Generation und ihre Reformen reißen nicht ab. Gerade nahm das christliche Schweizer Magazin die 1968er Bewegung wieder einmal in die Verantwortung für den ihrer Meinung nach „Exzessiven Missbrauch“ von Jugendlichen, der aus christlicher Sicht nun offenbar auf die viel beschimpfte „Odenwaldschule“ abgeschoben werden muss: Christen sind ja bekanntlich rein von dem Vorwurf der Knabenschändung, nicht wahr?

Das liest sich dann so im Magazin FACTUM:

Die Freiheit des Menschen und seine Würde gründet, aus christlicher Sicht, in seiner Gottesebenbildlichkeit. Aus Sicht der 68er erlangt der Mensch seine Würde hingegen dadurch, dass er seine Wünsche und Emotionen, Triebe und Begierde bejaht.


Als Kronzeugin der Wahrhaftigkeit dient den Autoren dort eine Studie der BZgA, die an sich ein freundliches Jugendbild zeichnet. Ohne Nennung der BZgA wird zitiert:

In einer aktuellen Umfrage gaben dreizehn Prozent der befragten 13- bis 17-Jährigen an, bereits mit sexueller Gewalt konfrontiert gewesen zu sein.


Wer über die Studie der BZgA verfügt, weiß, dass diese Werte anders einzuschätzen sind, als sie die christlichen Autoren lesen wollen – und wenn Sie nachlesen wollen, dann dürfen Sie das gerne: Die Studie kann man kostenlos bei der BZgA beziehen. Unter anderem wird dort ersichtlich, wie die „sexuelle Gewalt“ entstand, wie weit sie abgewehrt werden konnte und ob es zu einer vorausgegangen Studie eine Steigerung gab. Man muss auch genau darauf achten, wie in der Studie „sexuelle Gewalt“ definiert wurde, denn dazu gehörten auch „geraubte Küsse“ und andere Jugendtorheiten. Lediglich bei den sexuell erfahrenen Mädchen kam es in 25 Prozent der berichteten Fälle zu Geschlechtsverkehr unter Anwendung von Gewalt – und in 0 Prozent der Fälle bei den Mädchen, die sexuell noch nicht erfahren waren.

Hinzu kommt noch, dass bei Befragungen oft nicht klar ist, von welchem Gewaltbegriff ausgegangen wird – und ich denke, es ist einem 13-jährigen Mädchen auch noch nicht zuzumuten, darüber in klarer Offenheit einen Konsens zwischen Befrager und Befragten herzustellen. Die Zahlen könnten also noch erheblich niedriger sein.

Verkuppeln – geht das?

früher waren kuppler ausschließlich vermittler(innen) von huren - heute bezeichnet man auch ehestifter als kuppler



So manche Frau hat schon gesagt: „Wenn das so weitergeht, verdiene ich mir noch einen Kuppelpelz“, weil sie ein „Händchen“ dafür hatte, ob Hans und Grete vielleicht zusammenpassen könnten. Das Händchen in Ehren – aber dazu bedarf es einer gestandenen Persönlichkeit, die ihr eigenes Empfinden für eine Person von dem Empfinden anderer Menschen für dieselbe Person abtrennen kann.

Nehmen wir mal an, Du wärest eine Frau und würdest deine Freundin Jasmin gerne mögen. Euch beide verbindet eine tiefe, innige Freundschaft seit der Grundschule. Sie hat diejenige flirrende Persönlichkeit, die du nicht hast: Etwas leichtfertiger, sinnlicher und schicker ist sie, aber einen Mann findet sie deswegen leider nicht – höchstes Männer, aber eben keinen Mann fürs Leben. Nun – der Sache kann abgeholfen werden, denkst du, dann du kennst da ja Jacob. Dieser Jacob wäre auch für dich der richtige Ehemann gewesen, aber du hast ja schon seit Jahren den tüchtigen Clemens. Jacob ist ehrlich, treu, hilfsbereit, tüchtig und außerdem auf der Suche nach „seinem“ Weib fürs Leben. Nun ja, manchmal hast du schon gedacht: Wenn Clemens nur immer so treu wäre“, denn da bist du dir mittlerweile nicht mehr immer ganz sicher.

So, und nun bringst du Jasmin und Jacob zusammen, und sie sehen sich und denken: „Ja, hat denn unsere Freundin einen an der Klatsche?“ Jasmin sieht sogleich den beamtenhaft wirkenden Jacob, der ein bisschen aussieht wie ein zu groß gewordenes Bübchen, und Jacob sieht in Jasmin ein flatterhaftes Bienchen, das immer auf Honigsuche ist und denkt schon and das viele Geld, das Jasmin alleine für Kleidung ausgibt – von Schuhen und Handtaschen einmal ganz abgesehen. Da reicht es nie zum Sparen aufs Eigenheim.

Das Spiel ist also schief gegangen: Du siehst sowohl Jasmin wie auch Jacob als Ergänzung deines Lebens, aber Jacob kann Jasmin nicht als Ergänzung seines Lebens akzeptieren – und umgekehrt sowieso nicht.

Ist verkuppeln also unmöglich?

Verkuppeln ist möglich. Freilich muss man darauf achten, dass man nicht die eigenen Bedürfnisse als Maßstab nimmt, sondern die Bedürfnisse des Anderen – und vor allem ist dies wichtig: Man darf, man sollte und man kann völlig unbedenklich Singles einander vorstellen. Im modernen gesellschaftlichen Leben, insbesondere auf größeren Veranstaltungen, ist eine unverbindliche Vorstellung das beste Mittel, um Menschen ins Gespräch zu bringen – auch potenzielle Paare. Entgegen den Meinungen der meisten Psychologen bilden sich Paare auch bei Gegensätzen, also etwas bei Jasmin und Jacob, weil Jacob ja auch von der Flatterhaftigkeit der Jasmin fasziniert werden könnte und Jasmin möglicherweise entdeckt, dass Jacob auch einen festen, männlichen Körper hat, der sich vielleicht ganz gut vernaschen ließe. Das ist kein Widerspruch, sondern eine Erfahrungstatsache: Solange Jasmin und Jacob glauben, man will sie zu einem Ehepaar zusammenschweißen, werden beide immer abwinken. Wenn sie aber in einer Situation sind, in der Parfüm, Körpernähe, Bereitschaft und Gelegenheit für den gewissen Bettgeruch sorgen, dann schlafen sie vielleicht ein paar Monate miteinander. Immerhin kamen auch Serge Gainsborough und Jane Birkin auf diese Weise zusammen, wie man sich in Schauspielerkreisen erzählt – und ihre Beziehung dauerte immerhin gute 10 Jahre und brachte eine Tochter hervor.

Natürlich sind Kupplerinnen (es gibt wenige Kuppler) immer froh, wenn sie ein Ehepaar auf lange, lange Jahre verkuppelt haben – sie sagen dann, die sei „ihr Werk“ gewesen odre „ohne mich hätten sie sich nie kennengelernt“. Das mag richtig sein oder auch nicht, denn nur so viel ist sicher: Das Vorstellen hat genützt, vielleicht noch ein wenig die stützende Begleitung des einen oder des anderen Partners auf dem Weg zur Verlobung oder Heirat. Aber: Die Beziehung mus sich jedes Paar selbst aufbauen, und dazu gehört auch die Entscheidung, dem Kuppelversuch willig zu erliegen oder ihn empört abzulehnen.

Bild: "Die Kupplerin" von Gerrit van Honthorst, Niederländischer Maler, 1625, Originaltitel "De koppelaarster"

Anmerkung zum Bild: Der Begriff "Kupplerin" (koppelaarster) ist mehrdeutig. Die Übersetzung "Heiratsvermittlerin" dürfte allerdings falsch sein. Heiraten wurden nicht in Wirtshäusern mit Laute spielenden Mädchen vermittelt. Es handelt sich in Wahrheit um eine Bordellszene.
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Erfolg in der Liebe? Ja, bitte!

erfolg in der liebe kann man sehen wie man will - aber auch lernen


Wer wünscht sich den Erfolg in der Liebe nicht? Männer lechzen danach, und Frauen sehnen ihn herbei. Für alle gäbe es im Prinzip Wege, zum Erfolg zu kommen: wunderschöne Liebeserlebnisse, lange, sinnliche Beziehungen und vielleicht sogar ein erfülltes Leben in der Ehe.

Ich bilde ungerne Sätze mit „Leider“. Aber diesmal muss es sein, denn leider ist dies den Menschen in Deutschland nicht genug. Wenn sie auf Partnersuche sind, ignorieren sie beispielsweise schöne Liebeserlebnisse, weil diese gerade nicht ins Beuteschema passen. Wenn Frauen einen wundervollen Partner bekommen könnten, der brav und zuverlässig ist, nehmen sie oft lieber den, der wild und charmant, aber leider ein Filou ist. Männern geht es da gar nicht anders: Sie sind ständig auf der Jagd nach der bestaussehenden Frau, die außerdem gut im Bett ist. Sie vergessen dabei, dass sie vermutlich nur eine Frau bekommen können, die durchschnittlich aussieht, im Bett noch lernfähig ist, aber dafür alle Mängel dieses Mannes akzeptiert.

Was ist Erfolg in der Liebe? In der Woche zwei Kerben in der Bettkante? Wohl eher nicht, obgleich man nach Lektüre der wie verbreiteten Schundliteratur zum Thema auf die Idee kommen könnte.

Die Schlüssel zum Erfolg sind:

1. Sich selbst gut kennen.
2. Sich selbst lieben.
3. Fähig sein, zu lernen.
4. Die Möglichkeit, aus dem Erlernten Einsichten zu gewinnen.
5. Die Konsequenz, die alles auch zu verwirklichen.

In der Liebe ist dies gar nicht anders. Manchmal scheint es mir, als ob wir künstliche Mauern zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg und dem Liebeserfolg hochziehen: Zum persönlichen Liebesglück gehört aber wahrhaftig alles, was ich hier aufgeführt hab – und weil ich gerade das Glück erwähne: Natürlich gehört es auch dazu, aber es ist der einzige Faktor, den man selbst nicht völlig in der Hand hat. Beim Glück wäre noch zu erwähnen, dass man es nicht liegen lassen sollte, weil man noch auf größeres Glück hofft. „At the end of a rainbow, you will find a pot of gold“ heißt es zwar im Schlager-Evergreen, aber nicht im Leben – oder habt ihr schon einmal das „Ende des Regenbogens“ anfassen können?

An der Märchenwelt scheitert jede Erfolgsstrategie

Unsere Gesellschaftsordnung hätte gerne, dass auf der einen Seite der Gemütsmauer das Streben nach Gewinn steht, und auf der anderen Seite die romantische Liebe: der deutsche Traum aus der Märchenwelt, die wir vergeblich in die Realität hineinzuziehen versuchen und dabei nur scheitern können.

Sicher – die Liebe ist eine starke Kraft, vielleicht die stärkste, die uns Menschen überhaupt bewegen kann. Aber sie ist auch eine Kraft, die ihre ganze Stärke erst dann entfalten kann, wenn sie nicht verpufft: Die Erzeugung von Dampf ergibt noch keine Dampfmaschine und damit keine sinnreiche Energiegewinnung.

Kann man Liebe überhaupt lenken? Manche können es, andere können es nicht. Wer es kann, sollte es sinnreich tun, und wer es nicht schafft, ist zur Vorsicht aufgerufen: Liebe birgt Suchtgefahren. Aber eines sollten alle lernen: die Liebe, dort, wo sie uns begegnet, aus vollem Herzen zu genießen – und wenn selbst dies nicht möglich sein sollte, dann wenigstens mit jeder Nervenzelle des eigenen Körpers.

Wer erfolgreich sein will, muss den Erfolg auch genießen können, und wer einen Zungenkuss oder auch eine einzelne, lustvolle Liebesnacht nicht genießen kann - wie bitte schön, soll er dann ein ganzes Leben mit einem anderen Menschen genießen?

Foto © 2008 by team carnaval.com

Apple: Albernes Getue um angebliches „Sexting“-Filter

sich zeigen wie eine stripperin ist gefährlicher als jede sex-textnachricht


Apple macht derzeit in Moral: Mit dem Patent 7814163 will Apple angeblich Jugendschutz betreiben. Laut „Südkurier“ behauptet Apple, der Zweck der Erfindung sei,

« „anstößige“ Sprache zu unterbinden und so zu verhindern, dass die Nutzer – absichtlich oder nicht – SMS-Nachrichten mit eindeutig sexuellem Bezug senden oder erhalten. »


Damit wollen Apples Spin-Doctors einem überwiegend naiven Publikum nahelegen, dass man mit dem Programm das Senden und Empfangen von „Sexting“ verhindern kann. Apple nennt es ein „Anti-Sexting-Device“, in deutschen Zeitungen wird es oft als „Anti-Sexting-Patent“ bezeichnet.

Dies ist gleich in dreifacher Hinsicht eine Farce:

1. Man kann niemals verhindern, dass Nachrichten verschlüsselt übermittelt werden, selbst dann nicht, wenn man den heutigen Jugendjargon mit einfiltert. Statt dessen kann es vorkommen, dass auch „normale“ Texte nicht mehr gelesen werden können. Die Jugend kann sich schnell neue Begriffe suchen, die gar nicht gefiltert werden können, zum Beispiel die Bindung von Sexwünschen an Farben.
2. Die eigentlich gefährlichen Nachrichten sind gar keine Textnachrichten mehr, sondern Bilder – vor allem Aktfotos. Wenn Eltern sich Sorgen machen müssten, dann deswegen.
3. Was angeblich gegen Sexting wirkt, wirkt auch als Applikation zur Zensur von Nachrichten in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit nicht gesichert ist. Dies sind attraktive Märkte für Apple.

Das Magazin Gawker veröffentlichte den Originaltext nach dem Lesen von Techcrunch mit einem durch die Zeilen schimmernden Kopfschütteln. Tacheles redet hingegen bereits John C. Dvorak vom PC-Magazine (USA) , der das Patent sehr genau untersuchte und schrieb über das angebliche Anti-Sexting-Tool:

„Bei diesem Patent geht es nicht um Sexting, sondern um politische Meinungsäußerung. Apple will seine Telefone auch im Iran, China, Saudi Arabien und anderen Teilen der Welt (verkaufen), wo politische Nichtübereinstimmung (mit dem Regime) ein Verbrechen ist.“


Apple dürfte diese Meinung – wie eigentlich so gut wie immer – gleichgültig sein, und möglicherweise glauben einige US-Eltern ja tatsächlich, dass es sich bei dem neuen Patent um ein Anti-Sexting-Programm handelt.

Allerdings Herr Dvorak ist nicht irgendwer, sondern einer der meinungsbildenden Stimmen der PC-Presse, und so wundert dann doch, wieso einige Pressorgane den Unfug, der über das neue Patent verbreitet wird, völlig kritiklos übernehmen.

Originaltext Dvorak (Englisch):

“This patent is not about sexting it's about political speech. Apple wants its phone in Iran, China, Saudi Arabia, and other parts of the world where political dissent is a crime.”


Das genaue angebliche Anti-Sexting Patent finden Sie hier.

Titelbild © 2010 by liebesverlag.de