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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Was treibt einen Mann eigentlich in die Hörigkeit?

Ob ein junger Mann in seinem Leben einmal an den Rand der sexuellen Abhängigkeit kommt, hängt davon ab, wir groß der Unterschied zwischen seiner Begierde und seinen Erfolgen beim anderen Geschlecht ist: Sobald die Begierde überhandnimmt, die Erfolge aber ausbleiben, kann er zum Opfer werden.

Der Weg in die Abhängigkeit ist eigentlich ganz einfach: Jeder junge Mann wird in irgendeiner Form in seinem Verhalten beobachtet. Gerade in der heutigen Zeit haben nur noch die jungen Männer eine Chance bei Frauen, die sehr selbstbewusst, zukunftssicher und sportgestählt sind, und dabei noch halbwegs passabel aussehen.

Teils eindeutige, teils absurde Motive der Frauen

Von vielen dieser jungen Männer spricht sich herum, wie sehr sie nach der Erfüllung ihrer Lüste lechzen und sehr viel darum geben würden, wenn sie erfüllt würden. Ist diese Konstellation vorhanden, so muss davon nur eine Frau erfahren, deren Verhaltensmuster darauf passt. Das kann die Mittvierzigerin sein, der gerade das jagdbare Wild ausgegangen ist, oder die mit krimineller Energie begabte junge Arbeitslose, die sehen will, wie viel Geld aus dem Jüngling herauszupressen ist oder die Arbeitertochter, die es den schnöseligen Bürgersöhnchen einfach mal zeigen will, wie tief sie sinken können. Allerdings ist die Motivation der Frauen, die sich mal eine Weile ein „Jüngelchen“ halten wollen, oft nicht klar durchschaubar. Es ist zu vermuten, dass diese Frauen als ganz junge Mädchen noch „Hof halten“ konnten, ihnen mit den Jahren aber das Männermaterial dazu ausgegangen ist. Möglich ist auch, dass Frauen einfach bei dem Jungmädchenspiel geblieben sind: „Ich will wissen, wie weit er für mich gehen würde, und je mehr er tut, umso mehr verachte ich ihn.

Die Fangmethoden sind immer ähnlich: Er will vor allem eine Frau kennenlernen, die bereit ist, ihm Lust zu verschaffen. Die Beobachterin erkennt dies und bietet zu Anfang relativ freizügig sexuelle Dienste an. Nach und nach werden diese allerdings von Bedingungen abhängig gemacht – im Fall er Mittvierzigerin beispielweise davon, dass sie den jungen Mann mit ihren Liebeskünste bindet und gleichzeitig immer mehr Zeit für sich fordert. Die kriminelle Frau versucht, dem Jüngling nach und nach Geld oder Geschenke für den Sex abzupressen, während sie ihn immer tiefer in sexuelle Aktivitäten verstrickt, deren er sich öffentlich schämen müsste. Ähnlich geht es dem schnöseligen Bürgersöhnchen, dass die Arbeitertochter unter ihre Knute genommen hat: Es muss erleben, wie es immer mehr in die Abhängigkeit einer sozial im Grunde unzumutbaren Beziehung gerät.

Die meisten dieser Abhängigkeiten gehen heute mit mehr oder weniger „liebevollen Erpressungen“ einher. Wurde früher nur gedroht, einen entsprechenden Schriftverkehr zu veröffentlichen (was meist nicht geschah), so versuchen Liebes-Erpresserinnen heute, mit der Digitalkamera Szenen einzufangen, die dem Jüngling unangenehm sind. Parallel zur sexuellen Abhängigkeit kann eine emotionale, suchtähnliche Bindung oder eine finanzielle Abhängigkeit in die Beziehung eingebaut werden – zum Beispiel im Fall der Mittvierzigerin, die ihren „jungen Mann“ veranlasst, seine Arbeit niederzulegen und ganz zu ihr zu ziehen.

Die daraus entstehende Abhängigkeit beruht dabei:

- Auf einen Unterschied in Alter, Erfahrung und sozialem Stand.
- Drauf, dass die Lust am Sex mögliche Bedenken überwiegt.
- Auf der Energie, die die Verführerin aufwendet.
- Auf eine Disposition des Verführten, sich ausbeuten zu lassen.
- Auf der Erfüllung sexueller Wünsche, die dem Mann peinlich sind.


In den meisten Fällen wird der zur Hörigkeit verführte „schleichend“ in das eigene System eingebaut, was volkstümlich als „Salami-Taktik“ bezeichnet wird.

Die Literatur beschönigt männliche Hörigkeit

In der Literatur sind es zumeist Zöglinge und andere Abhängige, die von einer erwachsenen Frau zur Hörigkeit erzogen wurden. Die Motivation der Frauen bleibt dabei so gut wie immer unerwähnt, während wir manchmal einen Grund in Erfahrung bringen können, warum der Jüngling in der Beziehung bleibt: Er wird einem Wechselbad von Faszination und Unterdrückung, unendlicher Lust und völliger Frustration ausgesetzt, sodass er sowohl von dem Einen wie auch von dem Anderen abhängig wird: „Zum einen Teil aus der Angst vor weiteren Schlägen, zum anderen Teil "aus der Lust der Jugend, mit einer schönen Frau ein Geheimnis zu teilen“, wird der Jüngling gefügig gemacht.

In einer anderen Schilderung heißt es:

„Ihre Liebe zu mir was süß und bitter zugleich … von Anfang an hatte sie es für ausgemacht gehalten, dass ihr Wunsch mir Befehl sei, und ich pflichtete ihr stillschweigend bei“.


Das alles ist – wie bereits erwähnt, der in Literatur verpackte Teil einer meist grausamen Wahrheit: Männer halten die Zuneigung einer Frau auch dann noch für Liebe, wenn sie nicht als ein sorgfältig kalkuliertes Spiel mit der Abhängigkeit ist und sie ertragen weiterhin die Erniedrigungen, wenn langst klar ist, dass sie die Frau nur benutzt, um Macht oder Geld dabei zu gewinnen. So ging es beispielsweise dem Ritter von Sacher-Masoch mit seiner Wanda – jedenfalls in der eigenen Erzählung. Nicht wenige Männer, die nach oder während der Zeit einer langen Abhängigkeit befragt wurden, erklärte ihre Unfähigkeit, sich zu widersetzen, mit einem einzigen Satz: „Aber sie hat doch immer gesagt, dass sie mich liebt“.

Der Weg in die Abhängigkeit kann weiter gehen, als dies hier geschildert werden kann. Die latenten Wünsche der Männer nach Erniedrigung, die in der abhängigen Beziehung zumeist auftreten, können beliebig manipuliert werden, zumal, wenn die Männer ein gewisses Entgegenkommen zeigen. Deshalb werden in fast allen literarischen Werken auch Kapitel eingebaut, in denen die Männer „als Frau“ erniedrigen lassen müssen – manchmal real, manchmal vorgeblich. Ob in der klassischen erotischen Literatur, wo „Männer wie Frauen behandelt“ werden, oder in der modernen, wo der Antiheld am Ende gezwungen oder veranlasst wird, Fellatio an einem Mann zu vollziehen – so gut wie immer werden in heutige literarische „Werke“ und pornografische Geschichten homoerotische Komponenten eingebaut.

Die Realität ist indessen noch kälter, grausamer und gelegentlich ekelhafter als die Fiktion. Männer, die Frauen verfallen, kommen nur sehr schwer wieder von ihnen los, wenn sie sich vollends in ihre Netzwerke haben verstricken lassen, und sie werden häufig wieder rückfällig, wenn die Frauen neue Versprechungen machen. Von Liebe kann dabei nie wirklich die Rede sein. Es ist nichts als die Begierde, um jeden Preis geliebt zu werden, die diese Männer treibt, und es sind Frauen, die sich an dieser Schwäche psychisch und finanziell bereichern.

Lassen Sie mich noch ein Wort zum Abschluss schreiben: natürlich gibt es ebenso viele geschundene, liebessüchtige Frauen, die mit flehenden, verweinten Augen bei Männern ausharren, vor denen sie längst hätten fliehen müssen. Aber sie können auf Verständnis Mitleid hoffen – die meisten Männer hingegen ernten nichts als Hohn und Spott.

Foto oben: © 2009 by broma

Belle de Jour – eine Frau entflammt die Briten



Es ist hier eine feine Dame angekommen, die eine so vornehme Haltung bei so verführerischem Benehmen besitzt, dass man nichts anderes denken kann, als dass in ihr etwas wahrhaft Göttliches liegt”.

Die oben erwähnten Worte schrieb ein Korrespondent an die Markgräfin Isabella d’Este Gonzaga. Gemeint war eine Kurtisane: Tullia d’Aragona. Doch bereits in der damaligen Zeit finden wir Warnungen, es den Kurtisanen nicjht gleich zu tun: Neben dem „Widerwillen, der Sättigung und dem Ekel“ wird vor allem das einsame, in Armut und oft bitterer Not verbrachte Alter.

Belle de Jour und die klassischen Kurtisanen

Tullia d’Aragona
Heute ist wieder eine Kurtisane im Gespräch: "Belle de Jour“, war einst eine Bloggestalt und Romanfigur. Dieser Tage offenbarte sie ihre wahre Identität: Es ist die Medizinerin Dr. Brooke Magnanti, die während ihrer Studienzeit den Beruf einer modernen Kurtisane ausübte, oder, wie man heute sagen würde, einer „Begleiterin“. Aber nicht nur das: Sie schrieb darüber in einem Blog, hatte damit einen riesigen Erfolg, und musste am Ende nicht einmal mehr zahlungskräftigen Männern „zu Willen sein“, sondern wurde eine gefeierte Autorin.

Kann und darf eine Hure glücklich sein?

Allerdings – was nicht sein darf, das kann auch nicht sein. Die britische Presse beschäftigt sich seither in seitenlangen Artikeln in ansonsten durchaus seriösen Zeitungen mit der Frage, ob eine Hure jemals in ihrem Beruf glücklich werden kann – und vor allem mit der dunklen Seite der Prostitution. Dabei wird jede Äußerung der „Belle“ auf die Goldwaage gelegt, zum Beispiel die über ihre jüdische Mutter, die ihr gesagt haben soll, man müsse immer “auf alles vorbereitet“ sein und dass Schulden zu haben ganz schrecklich wäre. Dies hat sogar die jüdische Presse aufgescheucht, und das „Jewish Journal“ zitiert sogar einen Rabbi, der blumig ausführt, dass auch der mosaische Glaube die Prostitution verurteile.

Die Realität - Geld für Illusionen

Bleiben wir lieber auf der Erde, wo bekanntlich nicht alles so ist, wie es der Herrgott manchmal gerne hätte. Frauen wie die „Belle“ gab und gibt es im verborgenen in jeder beliebigen Gesellschaftsordnung, sogar im Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Sie nutzen die Möglichkeit, mit ihrem Körper, geschickt ausgespielten Emotionen und nicht zuletzt einer guten Erziehung viel Geld zu verdienen – ungefähr den 50-fachen Stundenlohn eines Zimmermädchens, wie glaubwürdig versichert wird. Zu Zeiten der klassischen Kurtisanen war es noch wesentlich mehr: Die „besseren Damen“ nahmen damals zwischen 20 und 40 Scudi, was etwa dem drei- bis fünffachen Monatslohn eines damaligen Verwaltungsangestellten in Rom entsprach.

Was selten irgendwo geschrieben wird: Frauen nach Art der „Belle“, verkaufen nicht ihren Körper, sie verkaufen den Traum, mit einer wunderschönen, liebevollen und geistreichen Frau ausgehen zu können, die ihnen letztendlich sogar noch die Illusion gibt, mit einer wirklichen Freundin im Bett gewesen zu sein.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Belle eine gewisse Vorbildfunktion haben könnte, und vermutlich deswegen schlagen die Diskussionswogen gerade so hoch. Die Verlockung angeblich leicht verdienten Geldes könnte junge Frauen dazu veranlassen, es der „Belle“ gleichzutun – befürchten jedenfalls die Briten.

Soziale Fähigkeiten und Ekel - sind andere Frauen "besser"?

Man mag sie beruhigen: Nicht jede Studentin ist so klug und weltgewandt, so schön und charmant, so willensstark und umsichtig, um sich im Beruf einer Begleiterin zu bewähren. Wenn angeblich „social skills“ so viel zählen, dann zählen sie in diesem Beruf erst recht.

Was die Abscheu und den Ekel angeht: Jeder möge selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Ich erlaube mir allerdings die Frage, was moralischer und ekelerregender ist: Eine Frau, die sich an der Bar von einem dahergelaufenen Pick-up-Artist ins Bett labern lässt und hernach weggeworfen wird wie ein gebrauchtes Papiertaschentuch oder eine Frau die in vollem Bewusstsein ihres Tuns mit einem fremden Mann schläft, und dabei den möglicherweise aufkommenden Ekel charmant überspielt.

Quellen:

Informationen über die Kurtisanen sowie Zitat oben: A. Semerau, "Die Kurtisanen der Renaissance". Bild der Tullia d’Aragona: Ebenda.
Zur Kaufkraft des Scudo nach "Die Verwaltung der päpstlichen Staatsschuld in der Frühen Neuzeit" von Moritz Isenmann von Franz Steiner.
Enthüllung der Identität in der "Times"
Diskussion in der Times über "glückliche Huren"
Ein weiterer Standpunkt in der "Times" über die Opferrolle von Huren.
Belle-freundlicher Beitrag bei der BBC.
Bild oben: Ausschnitt aus dem Holzschnitt "Das Liebesgetändel" von Hans Sebald Beham, geboren um 1500.

Die Liebe zur erotischen Abhängigkeit

gefährliche begierde

Gestern hatte die Liebeszeitung behandelt, wie Menschen aus falsch verstandener Liebe in Not kommen können, wie sie, volkstümlich gesprochen, einem anderen Menschen „hörig“ werden können.

Doch nicht jede Abhängigkeit von einer anderen Person ist Hörigkeit. Auch Menschen, die wirklich lieben, begeben sich in die Abhängigkeiten – und manche fühlen sich in ihr wirklich wohl. Um ein wenig zu differenzieren, lassen Sie mich die dunklen wie die hellen Seiten der Abhängigkeit kurz schildern:

Beispiel Hausfrauenehe – der Klassiker

Ein typisches, recht alltägliches Beispiel für die Abhängigkeit ist die Hausfrauenehe. Wenn die Hausfrau nicht über genügend Nadelgeld verfügte, musste sie von ihrem Ehemann alles erbetteln, was sie sich über den gewöhnlichen Alltag hinaus wünschte. Da diese Wünsche leichter vermittelbar waren, wenn sie sich den sexuellen Wünschen ihrer Ehemänner hingaben, versuchten viele Frauen auf diese Weise, sich ein schöneres Leben zu „erkaufen“. Dieses Beispiel war jahrzehntelang so alltäglich, dass es gar nicht als „Abhängigkeit“ angesehen wurde.

Beispiel Gewalt – die Unterdrückung der Schwachen

Weniger alltäglich ist die Abhängigkeit durch eine Mischung von emotionaler, psychischer und gelegentlich auch physischer Machtausübung. Hier sucht sich eine starke Person bewusst eine schwache Persönlichkeit, um sie nach seinen Vorstellungen zu formen. Der noch vorhandene Restwiderstand gegen die totale Abhängigkeit wird nach und nach gebrochen, so lange, bis man die andere Person völlig versklavt hat und all ihre Lebensäußerungen kontrolliert.

Beispiel Liebessucht – mit Volldampf in die Hörigkeit

Wesentlich differenzierter verhält es sich, wenn eine von Liebessucht getriebene Person sich in jeder Hinsicht zu unterwerfen versucht, um die Gunst eines anderen Menschen zu gewinnen. Bei Begegnungen mit anderen Menschen wird diese Veranlagung zumeist schnell deutlich und zumeist zurückgewiesen, weil viele Menschen einen „Riecher“ dafür haben, wann die Liebe krankhaft ist und sie ihre eigenen Gefühle nicht mit denen des anderen vergiften wollen. Andere aber sind entzückt von diesem Verhalten und nutzen es zum eigenen Vorteil. So oder ähnlich werden die meisten Fälle echter Hörigkeit geschildert.

Wenn Liebe und Abhängigkeit Hochzeit halten

Ganz anders verhält es sich nun allerdings bei Menschen, die einander wirklich lieben, und bei denen sich dennoch ein Partner mehr oder weniger restlos dem anderen unterordnet. In den meisten Fällen geschieht dies in einem „geschützten Bereich“, das heißt, dass es für beide ein eingeschränktes öffentliches Leben gibt, während das Privatleben unter dem Vorzeichen der freiwillig gewählten sexuellen Abhängigkeit steht. Frauen sagen in solchen Situationen, sie würden die „vollständige Geborgenheit“ oder die „Freiheit von Verantwortung“ schätzen, die ihnen diese Situation einbringen würde, während Männer behaupten, nur dort „ihre Sexualität wirklich angstfrei ausleben“ oder „sich ganz fallen lassen“ zu können. Partner, die so sprechen, sind in der Regel sowohl über die Liebe wie auch über die Unterwerfung an ihre Partner gebunden. Diese Form der Bindung wird von Psychologen zwar skeptisch beurteilt, weil es schwierig wird, aus ihnen herauszukommen, wenn die Liebe wegfällt, doch sehen die meisten Paare diesen Umstand in einem günstigeren Licht

Kann die Liebe zur erotischen Abhängigkeit denn nun wirklich funktionieren?

Erstaunlicherweise ja, und zwar in Beziehungen, in denen die Liebe einen festen Platz einnimmt und nicht nur eine vorübergehende Täuschung ist. Die meisten Männer und Frauen, die als „unterwürfig“ in eine solche Beziehung hineingehen, sind vor allem froh, hier ohne Angst das ausleben zu können, was im Alltag eher gefährlich ist: der Wunsch, sich völlig ungeniert dem Partner zu überantworten.

In der Regel wird erwartet, dass die Partner zwar schwache Punkte in ihrer Persönlichkeit haben, aber nicht eigentlich „schwache Persönlichkeiten“ sind. Die Bankprokuristin ist in diesen Beziehungen ebenso vertreten wie der leitende Ingenieur, die Oberärztin ebenso wie der Architekt. Man erwartet zudem Beziehungsfähigkeit und nicht eine bloße Bildung an die Umstände, unter denen die Beziehung gelebt wird.

Ein Beispiel: Eine Frau aus der BDSM-Szene beklagt, dass sie dort zwar „willfährige Sklaven“ in Mengen finden würde. Diese Männer hätten jedoch „bereits bein Bild von der Welt eines Sklaven und seiner Herrin“, und erwiesen sich in der Praxis als „nicht beziehungsfähig“. Nimmt man den Begriff „beziehungsfähig“ heraus und ersetzt es durch „nicht in der Lage, wirklich zu lieben“, so wird deutlich, was solchen Beziehungen fehlt. Die Frau hatte dann das Glück, doch noch einen liebesfähige Menschen zu finden, der die Rolle eines Abhängigen annehmen wollte und der vor allem „die Realität des Alltags kennt und in der Lage ist, diese mit einzubeziehen“.

Man kann aus vielen Beobachtungen entnehmen, dass wirkliche Liebe auch wirkliche Beziehungen hervorbringt, und zwar unabhängig davon, wie sie im Alltag ausgestaltet werden.

Wie Randgruppen mit gezinkten Karten spielen

Allerdings wird gerade in gewissen Randgruppen der Gesellschaft mit gezinkten Karten gespielt. Um es deutlicher zu sagen: Wenn der Mann bestimmt, wann die Frau nackt sein muss und welche Kleidung sie wann tragen darf, wenn sie nicht mehr alleine ausgehen darf und selber keine Freundinnen mehr auswählen darf und dazu über keine eigenen finanziellen Mittel mehr verfügt, dann wird das Gerede über „freiwillige Unterwerfung“ zur Farce.

Wollte man ein Fazit ziehen, so könnet man dies sagen: Geht es beiden in einer Beziehung gut und lieben sie einander, so ist das Potenzial an Hörigkeit gering, auch wenn sie einen „alternativen“ Lebensstil bevorzugen. Ist aber stets die Abschreckung vorhanden, „weggeschickt werden zu können“ wie eine Ware, so muss man an der Liebe zweifeln und kann mit Fug und Recht eine suchtähnliche Abhängigkeit vermuten.

Bild oben: © 2009 by Greencandy8888
Bild rechts oben: © 2009 by craig coultier
Bild rechts unten: © 2009 by ladydragonflycc

CFNM – wie erklären wir denn das?

Ab und an erklärt die Liebeszeitung einmal einen Sexbegriff, der uns im Internet aufgefallen ist. Dabei mixen wir Sinnloses und Sinnvolles – Hauptsache ihr amüsiert euch.

Diesmal ist es: CFNM. Es kommt laut Google im Internet 4.320.000 Mal vor, also rund 4,3 Mio. Mal. Was es heißt, ist einfach:

CFNM=Clothed Female, Nude Male

Es bedeutet, dass sich die Männer ausziehen, die Frauen aber angezogen bleiben. Ja, ihr ratet richtig: vor dem Sex, beim Sex und nach dem Sex. Sehr interessant sind dafür natürlich Doktorspiele: Schon so mancher Jüngling ist von einer Mädchengruppe aufgegriffen worden, um ihn dann an einem stillen Ort zu begutachten: Zumeist nicht ganz nackt sondern nur da, wo die Jungs eben interessant werden. Waren die „Mädels“ erheblich älter, dann haben sie auch schon mal den Befehlston draufgehabt: „Los, ausziehen, ganz“. Schließlich weiß ja jedes Jüngelchen, dass man sich der Frau Doktor beim Gesundheitsamt besser nicht wiedersetzt. Na also.

Mal inspizieren, gell? Mal anfassen und gucken, ob so was wirklich hart wird – und überhaupt. Muss man ja mal gesehen haben.

Wenn ihr nun glaubt, dass Mädchen so was nicht tun: Ich weiß es genau, von meiner alten Freundin Helga W. – die hat es nämlich schon 1958 probiert. Nur wurde sie leider dabei erwischt. Die Mädels von Frau von P., drei wundervolle Schwestern mit Blondhaaren, wurden allerdings nie erwischt, genauso wie die Barackenmädchen, die immer Bürgersöhnchen auf den Schulweg eingefangen haben. Weiß ich alles von Helga.

Ob die Jungs deswegen heute noch so gerne CFNM-Filme und Bilder anguckten? Meistens sind es zwei oder drei „Mädchen“, die einen oder auch mal mehrere Jungen mit hängender Banane inspizieren. Ich weiß ja nicht, wer sich so etwas ansieht, ob es Jungs oder Mädchen sind. Aber interessant ist es schon – schließlich sieht man da mal was Natürliches.

Ich wage ja gar nicht, hier mehr zu zeigen – ich meine, die ist schließlich eine anständige Zeitung. Also bringe ich mal das Bild, das ihr oben seht.

Hörigkeit: Liebesrutsche in den Abgrund



Ihre Liebe zu mir was süß und bitter zugleich … von Anfang an hatte sie es für ausgemacht gehalten, dass ihr Wunsch mir Befehl sei, und ich pflichtete ihr stillschweigend bei“.

Der Unterschied zwischen einer Beziehung in Abhängigkeit und dem, was der Psychologe „Hörigkeit“ nennt, liegt normalerweise in der Liebe zur Person. Dazu muss die Beziehung gar nicht auf „Abhängigkeit“ angelegt worden sein: jeder, der eine Beziehung eingeht, macht sich auch ein wenig abhängig vom anderen. Dabei geht es gar nicht darum, wie weit sich jemand anhängig macht und ob er ein Vergnügen daran findet oder nicht: Er tut es einfach, indem er Teile seiner Freiheit und finanzielle Eigenständigkeit aufgibt, und indem er Teile seiner Persönlichkeit an ein neues Phänomen abgibt: „Wir als Paar“. Ein Mensch, der einen anderen liebt, sagt sich innerlich: Für meine Liebe zu dir gebe ich etwas auf, aber ich gewinne dafür ja auch etwas anderes“.

Das Problem ist nur: Manche Menschen liebe gar nicht die Person. Sie sind verliebt in den Zustand, gewollt zu werden. Sie machen sich abhängig von diesem Gefühl. Sie können die Bindung an den anderen gar nicht wirklich erklären und sie können sich nicht eingestehen, dass sie gar nicht die Person lieben, sondern eine bestimmte Vorstellung, die sie von der Beziehung haben. Jemand, der von einer Frau „nicht erhört“ wurde, die nichts als ein Spiel mit ihm spielte, sagte am Ende sinngemäß: „Wie kann sich mich denn nicht lieben, ich habe doch alles getan, was sie wollte“.

Das Dilemma: Ich kann jedem beliebigen heterosexuellen Paar auf dieser Erde erklären, warum ihre Liebe auch Abhängigkeit erzeugt – aber ich kann einem Hörigen nicht erklären, dass sein Zustand mit Liebe gar nichts zu tun hat, sondern nur mit ihm selbst und seiner Sucht.

Autorinnen und Autoren, die Menschen dieser Art getroffen haben, sind in der Regel schockiert über ihren Zustand: Die meisten befinden sich in schrecklichen emotionalen Tiefen, andere sind wirtschaftlich oder sozial ruiniert – und alle sind am Ende irgendwie allein.

Diese Menschen sind die eigentlich gebeutelten eines Systems, das wie eine Liebesrutsche in den Abgrund funktioniert: Ein Mensch, der suchtartig nach Liebe giert, gerät an eine Person, die aus irgendwelchen Gründen Freude daran hat, daraus ein Spiel zu machen. Vor den Internet-Zeiten mögen es spielerisch veranlagte, gelangweilte Damen der Gesellschaft gewesen sein, die mit Männern erotische Briefwechsel begannen mit dem Ziel, den Mann darin damit zu reizen und zu demütigen.

Nicht nur im traditionellen erotischen Briefwechsel, auch in der Realität funktioniert die Abwärtsspirale, die meist nach einer modifizierten Salami-Taktik beginnt: Zu Anfang wird wenig verlangt, aber viel gegeben. Mit jeder weiteren Begegnung wird ein bisschen mehr verlangt und ein bisschen weniger gegeben, bis das Opfer schließlich jede Gunst mit der größtmöglichen Erniedrigung erkaufen muss. Die Selbstbestimmung der Person wird dabei systematisch ausgehöhlt. Am Ende steht dann die völlige psychische, emotionale, soziale und finanzielle Abhängigkeit.

Was in der Öffentlichkeit bekannt wird, ist zumeist nur die Spitze des Eisbergs: Wer abhängig ist, sei es von Alkohol, Sex oder Liebe, will sich nicht öffentlich “vorführen“ lassen. Die meisten Menschen, die aus Liebessucht hörig wurden, schämen sich auch später noch ihrer Taten und fürchten sich davor, dass ihre sexuellen Wünsche oder tatsächlichen Exzesse an die Öffentlichkeit geraten. Die anderen, die diese Liebessucht genutzt haben, sind noch bei Weitem öffentlichkeitsscheuer, denn sie anbieten oft mit Methoden, die zumindest an den Grenzen zur Kriminalität schrammen.

Was passiert aber, wenn es nicht die Liebessucht ist, die einen Menschen in die Hand eines heuchlerischen Partners treibt? Was, wenn beide einander wahrhaftig lieben und freiwillig in eine tiefe Abhängigkeit zueinander verfallen? Was, wenn sie das Spiel mit der Abhängigkeit lieben und höchsten Genuss darin finden?

Nun, bleiben Sie dran. Wir schreiben noch die ganze Woche über Jünglinge, die sich in die Fänge weiblicher Raubkatzen begeben, von Prinzessinnen, die bereits ihren Prinzen gefunden haben aber nun doch mal an Raubrittern naschen wollen und von dem ganz alltäglichen Betrug junger Frauen im Internet, die problemlos Kohle mit liebeshungrigen Männern machen wolle.

Foto oben: © 2007 by felix
Foto rechts: © 2009 by craig coultier

Morgen lesen Sie erst einmal den zweiten Teil:

Die Liebe zur erotischen Abhängigkeit