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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Marktwert gewinnen in der Liebe

Die geistigen Linksterroristen und Salonmarxisten sind ja der Meinung, dass wir bei der Liebe nicht von Markt reden dürfen, weil Markt gleich Kapitalismus ist und Kapitalismus selbstverständlich die Vorstufe zur Hölle.

Doch wäre die Liebe ein Markt, was würde punkten?

Angeblich bei Männern das Handwerk und bei Frauen und Männer die gute Küche. Frauen haben also ihre wichtigste Kompetenz aufgegeben, punkten dafür aber mit neuen Fähigkeiten: Einrichtungsgeschmack und musikalische Ader. Meinte jedenfalls eine Online-Dating-Agentur.

Leider ist es nun so: Einrichtungsgeschmack habe ich selber, kochen kann ich auch und die auf die musikalische Ader kann ich verzichten – was mache ich da nur? Richtig, das, was alle anderen auch tun: Die jeweils besten und sinnvollsten Fähigkeiten zusammentun, dann entsteht Synergie. Mit mir kuscheln kann ich allerdings nicht alleine, und da wüsste ich noch ein paar Dinge, die zusammen mehr Spaß machen als allein.

Englische Erziehung und Körperstrafen – auch gut für Frauen?

Damit du dich an mich erinnerst ... Schläge zum Abschied


Was genau ist eigentlich „englische Erziehung“? Wer einen Sinn für Merkwürdigsten in der Erotik hat, wird mit diesem Begriff sofort die „körperliche Züchtigung“ assoziieren. Ohne Umschweife sagt ein älteres Lexikon:

Damit wird jene Tätigkeit bezeichnet, die in der körperlichen Züchtigung als Strafmittel eine sexuelle Befriedigung findet.

Wir suchten den Begriff im Zusammenhang mit „englisch“ allerdings zumeist vergeblich. Allerdings verzeichnet das "Bilder Lexikon des Instituts für Sexualforschung (Wien)" 1930, dass „derartige Bestrebungen“, vor allem aber entsprechende Geheimzirkel, vor allem in Amerika und England existieren würden. Das Lexikon schreibt:

Amerika und England, wo diese sonderlichen Bestrebungen zu Hause sind, … stehen mit derartigen Gesellschaften an der Spitze aller Länder.

Für viele Zeitgenossen war vor allem erstaunlich, dass es überwiegend Männer waren (ja, sogar ausgewiesene Gentlemen), deren Vergnügen darin bestand, sich von Damen (die allerdings alles andere als Ladys waren) auspeitschen zu lassen. Dabei wurden Schläge verabreicht, die das Maß des „Popovolls“ deutlich überschritten – nach glaubwürdigen Schilderungen bemaßen sich die Kosten danach, wie viel Blut aus den geschundenen Hinterteilen floss – je mehr, umso teuerer wurde die Prozedur. Zeitzeugen berichten auch, dass die Etablissements, die hauptsächlich im damaligen London (gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts) zu finden waren, den heutigen Namen „Flagellationsbordelle“ zu Recht trugen. Die Herren, die durch die Flagellation sexuell erregt wurden, konnten bei Bedarf während, aber auch nach der Auspeitschung, noch den Verkehr mit den Huren aufnehmen, die sich zu diesem Zweck für solche Dienste bereithielten.

Typisch: Von einer schönen Frau geschlagen werden

Rolf und die Gouvernante
Von einer schönen Frau geschlagen zu werden, galt aber auch ohne sexuelle Kontakte als einer der Höhepunkte der Lust. Sie werden, teil in grausamer Weise, teils mit feinsinnigen psychologischen Bezügen, in der Trilogie „Gynecocracy“ („Weiberherrschaft“) geschildert, das unter dem Pseudonym „Viscount Ladywood“ erschien. Bis heute ist die Urheberschaft des 1893 erschienenen Buches bis heute nicht völlig geklärt, und mittlerweile wird angenommen, dass nicht alle drei Teile vom selben Autor stammen.

Das Buch gilt als Schlüsselwerk zur britischen erotischen Erziehungs-Literatur. Es bekommt seien Pikanterie dadurch, dass der Viscount als „Mädchen“ unter Frauen erzogen wird und dabei neben seiner Unterwürfigkeit auch seine feminine Seiten kennenlernt. Die Erziehung findet dabei „Under Petticoat Rule“ statt, was zumeist mit „Erziehung unter dem Rock“ übersetzt wird. Dies wiederum beinhaltet außer "absoluter Ergebenheit" auch noch einen gewissen Hang dazu, sich "tatsächlich" wie eine Frau zu fühlen und auch so behandelt zu werden - typisch englisch, wie man sagen könnte. (1)

Sehen wir nach Österreich, so finden wie hier die Geschichte des Leopold Ritter von Sacher Masoch, dessen nahezu autobiografischer Held sich von einer nur mit einer Pelzjacke bekleideten „Venus“ namens Wanda peitschen ließ (1870).

In Deutschland - gegen 1900 viel verschollene erotische Untergrund-Literatur

Die deutsche sexuelle „Untergrundliteratur“ der damaligen Zeit ist weitgehend untergegangen. „Rolf und die Gouvernante“ dürfte dem Thema am meisten entgegenkommen, jedoch erwies sich bald, dass Geschichten populärer waren, in denen Ehefrauen, Internatsschülerinnen und Bedienstete mit Körperstrafen belegt wurden, beispielsweise in „Pension Birkenrute – aus dem Tagebuch einer Erzieherin“

Was macht "englische Erziehung" so sexy?

Der eigentliche Reiz der „Britischen Erziehung („Englische Erziehung“), die in der Ausübung nicht immer „von feiner englischer Art“ ist, liegt in zweierlei:

1. Im tatsächlich vollzogenen, konsequenten Rollenspiel mit talentierten „Erzieherinnen“, die das Schauspiel perfekt beherrschen.
2. In der Literatur, die den Vollzug mit Entkleidungsritualen, gleichgeschlechtlichen Komponenten und widersprüchlich geschilderten Gefühlen zum erotischen Gehirnschmaus werden lässt.

Die "Shades" - kaum ein Vorbild für sinnliche Strafen
Man mag darüber streiten, ob die Sinnlichkeit der Literatur durch die Praxis einer sinnlichen Bestrafung übertroffen wird. Immerhin ist die Realität mit zahllosen Widrigkeiten belastet, von denen sicher die entscheidendste in den hohen Kosten einer perfekt ausgeführte Erziehungsmaßname liegt. Jedenfalls scheinen moderne flagellantische Szenen, wie sie etwa in den „Shades of Grey vorkommen, die These zu bestätigen, dass der fantasierende Voyeur sich in der Rolle der Bestraften wohler fühlt als der Dominaknecht oder Puffgänger.

Zumal, das es sich bei den Lesern der „Shades of Grey“ fast ausschließlich um Frauen handelt. Ihre sinnliche Flagellationsliteratur war bisher weitgehend auf feine Damen beschränkt, die ihre Bedienstete schlugen und sich anschließend von ihnen befriedigen ließen – lesbisch orientierte Flagellationen, sozusagen. Ob diese Frauen jemals in den Genuss kommen wollen, die Wonnen der Rute, der Gerte, oder des „geben Onkels“ (Rohrstock) am eignen Leib zu spüren? Und wenn … ja, wenn. Wie würden sie es schaffen, sich einen Herrn zu suchen, der sie nicht einmal (wie Ms. Steele) dafür belohnt, sich zu erniedrigen? Ein Mann, für dessen Erniedrigungen und Schläge sie mit Geld oder verlorenen Träumen bezahlen müssten? Würden sie sich dann lieber einer Frau unterwerfen? Sinnlich wäre das Eine wie das Andere, wie ich meine.

Bild oben: Adaption einer Illustration von Richard Hegemann - die Dame straft ihren Liebhaber ab, bevor sie verreist, damit er sie nicht vergessen möge.
(1) Im Grunde haben französische Autoren den Begriff "Englische Erziehung" geprägt.

2013 kein „Dating“ mehr? Blödsinn – aber warum eigentlich Dating?

In den USA ist die Diskussion ums Dating voll entbrannt – sollte uns dies etwas angehen? Gebhard Roese, der bekannt Experte für Online-Dating, schreibt hier, was uns etwas angeht und was nicht.
Den Hof machen - Anno 1904

Seit die „New York Times“ (und vorher sicherlich manche andere US-Zeitschrift, namentlich “Salon”) die Diskussion über Dating begann, ist sie nicht mehr abgerissen. Was bedeutet nun, wenn „Ende des Datings“ die Rede ist?

Dating-Experte Roese: Warum wir Dating brauchen
Gemeint ist etwas ganz anderes. In den USA hatte Dating immer eine bestimmte Form, die man „Dating-Kultur“ nannte – eigentlich eine Unkultur. Es ging beim Mann darum, zu beweisen, dass er genug Dollars verdiente, um eine Frau auszuführen, und bei der Frau darum, besonders schön, verführerisch und geheimnisvoll zu sein. Das war es dann auch schon. Der Mann hatte willensstark und und zahlungskräftig zu sein, die Frau vor allem“ nett und adrett“. Mehr dufte man nicht erwarten. Mehr gab es nicht – weder physisch noch emotional. „Echte Gefühle“ mussten außen vor bleiben, es galt als unfein, sie zu zeigen.

Wer das Wort „Courtship“ kennt – auf Deutsch „den Hof machen“, der kommt der Sache schon näher. Der althergebrachte Begriff passt besser auf das, was gemeint ist – eine Tradition, den Höfen abgeschaut, in denen der Bürger-, Arbeiter- oder Bauernsohn um eine Frau balzt. Dazu muss er sie natürlich treffen („daten“) dürfen, und schon das kann für jeden der beiden Beteiligten, eine große Ehre sein.

So weit, so gut – und so weit auch die USA. Mittlerweile haben sich in den großen Städten andere „Datingkulturen“ gebildet, Dating ist „casual“ geworden und auch Frauen gehen zu „Hang Outs“, einer Art unverbindlichem Treffen, um einander vielleicht ein bisschen kennenzulernen.

Warum wir "Dating" unbedingt brauchen

Was bedeutet dies alles für uns, vor allem, wenn wir in Deutschland „Blind Dates“ eingehen? Tatsächlich hat ein US-Blog den Nagel auf den Kopf getroffen – auch für Europa, als er zehn Punkte aufführte, „warum wir immer noch wirklich Dating brauchen“.

Ich will Ihnen die Punkte kurz erläutern und teilweise weiter interpretieren.

1. Passen wir zusammen? Psychologische Passungen sind Spielkram für Intellektuelle. Ob man wirklich zusammenpasst, zeigt sich, wenn man sich nahe ist.
2. Wer bist DU eigentlich? Beim Date können Sie schnell herausfinden, wer „er“ oder „sie“ eigentlich ist. Augenkontakt? Super. Nichts als Small Talk? In den Gulli. Ständig klingelt das Handy? Steh auf und geh‘ raus – sie ist es nicht wert, dass du sie triffst.
3. Eindeutige Situation – man will etwas voneinander. „Dating“ bedeutet eigentlich „Kennenlernen“. Man will etwas voneinander wissen.
4. Zeit füreinander nehmen. Wer keine Zeit hat, sich auf ein langes Date einzustellen, hat auch sonst keine Zeit. Wollen Sie einen Menschen, der keine Zeit für Sie hat?
5. Beschnüffeln. Fremd sein am Anfang des Dates kann befremdlich sein – aber das ist gut so. Es gibt Ihnen Gelegenheit, etwas völlig Neues aufzubauen und fortzuführen – oder auch nicht. Und das ist ebenfalls gut für Sie.
6. Sozialverhalten zeigen. Das Verhalten kann nirgendwo so gut gezeigt werden wie bei einem Date in der Öffentlichkeit. – und es ist ganz schwer, dabei zu verbergen, dass man ein soziales Trampeltier ist.
7. Die angeblich vielen „miesen“ Dates sind nichts mehr als ein Lernprozess: Wer keine miesen Dates will, muss lernen, bessere zu bekommen. So einfach ist das.
8. Nur ein Date ohne feste Regeln zeigt, wie man Geldangelegenheiten regelt. Wenn „sie“ gar nicht erst anbietet, ihren Teil zu zahlen, kann dies ein Warnzeichen sein – und wenn „er“ kein Trinkgeld gibt, ebenso.
9. Dating bedeutet Aktivität - man muss aus dem Haus, man will dort essen, trinken und reden. Vor allem aber muss man sich (beim Blind Date) auf eine fremde Person einstellen – das ist eine Herausforderung.
10. Ein wirklich schönes Date ist ein Trumpf der Sinne, wenn die richtigen Personen zusammenkommen. Es gibt kaum etwas Vergleichbares im Leben eines Menschen.

Nun, sind Sie davon überzeugt? Bleibt nachzutragen, dass der Kolumnist von „How about we“ noch anmerkt, dass ein Date keine bestimmte Form haben muss: also nicht unbedingt ein Sieben-Gänge-Menü bei Kerzenschein in einem Nobelrestaurant. Überhaupt rate ich, das erste Date niemals in ein Restaurant zu verlegen, bei dem erwartet wird, ein Menü zu essen. Sie müssen die Möglichkeit haben, das Date nach etwa einer halben Stunde zu beenden, wenn es ihnen lästig wird. Das haben Sie in vielen guten Restaurants nicht.

Hinweis: Bei den 10 Punkten handelt es sich nicht um eine Übersetzung aus dem Englischen, sondern um eine Interpretation für Deutsche, Österreicher und Schweizer.