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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sex und Liebe getrennt – wie es wirklich ist

Das Thema „Trennung von Sex und Liebe“ scheint immer wichtiger zu werden. Grund für uns, es noch einmal aufzugreifen.

Ist es Liebe oder nur die Illusion von Liebe?
Hattest du schon einmal das Gefühl, wirklich und vollständig mit jeder Faser deines Körpers bis in die Tiefen deiner Seele vollständig befriedigt worden zu sein?

Dann bist du entweder eine der Glücklichen (oder einer der Glücklichen), die aus tiefstem Herzen genussfähig sind. Oder du hast jemanden getroffen, der dir uneigennützig alles gegeben hat, was du wolltest, und noch ein Sahnehäubchen dazu. Nur etwas weißt du nicht: ob er oder sie in dich "wirklich" verliebt war.

Je lustvoller es war, desto weniger wurde es eine Beziehung - oder?

Und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass du zu diesem Mann oder dieser Frau keine Beziehung entwickelt hast. Dieser Mensch war gut für dich, er hat deinen Körper zum Erblühen gebracht und deine Seele beflügelt. Der Alltag hätte alles zerstört. Dafür hattest du (parallel oder später) eine andere Person.

Sollte diese Person nicht ganz uneigennützig gewesen sein, weil du ihr vielleicht einen kleinen Umschlag gegeben hast, bevor sie sich zu dir gelegt hat, so war es kaum anders. Sie gab dir alles, was für sie möglich war, und das beste hast du gar nicht bemerkt: Sie gab dir die Illusion, dich wirklich zu lieben, während sie dir ihren Körper schenkte und deinen Körper verwöhnte.

Die Illusion, die nötig ist, um tollen Sex zu haben

Ich verrate dir ein Geheimnis: Nahezu alle Frauen, die nicht in professioneller Liebe unterwegs sind, versetzen sich selbst in eine verliebte Stimmung, um den Sex intensiver genießen zu können. Das konnten Frauen nicht immer – erst seit viele Frauen masturbieren, wissen sie, dass es lustvoller ist, sich ein wenig in die Liebe hineinzufühlen, bevor der Finger oder der Vibro den Rest tut.

Der Mann als Illusionsverstärker

Die Illusion bauen sie auch auf, wenn sie mit einem Mann zusammen sind. Und wenn der Mann dieses schöne Gefühl noch unterstützt, indem er liebevoll ist und sich wirklich intensiv um die Frau bemüht, dann schaukelt sich das Gefühl auf. Dazu schrieb eine Bloggerin kürzlich:

Männer können mit einer Frau schlafen und zwar in absoluter Hingabe und mit voller Lust und Liebe. Wenn sie das tun, schenken sie der Frau in jeder Sekunde beim Sex ihre Aufmerksamkeit.


Und dann? Dann sind sie nicht verliebt, sondern dann haben sie sich selbst in die Illusion hineingeträumt, verliebt zu sein, weil es eben schöner ist. Aber sie denken gar nicht daran, daraus eine Beziehung werden zu lassen. Ganz einfach.

Illusionen sind schön - und doch unterschiedlich bei Frau und Mann?

Merkwürdig, nicht? Für Männer gilt offenbar, dass der Sex schöner und intensiver empfunden wird, wenn sie sich in die Illusion der Liebe hineinversetzten. Und obgleich das für Frauen auch gilt, weigern sich die meisten Frauen, es einfach anzuerkennen. Illusionen lassen sich, das wissen Frauen wie Männer, in kürzester Zeit aufbauen, und weil sie uns nützen, heftigere Lustgefühle zu haben, wenden wir sie eben an. Und wir vergessen, dass es die Illusionen waren, die uns zur höchsten Wollust gebracht haben – und nicht etwa die Liebe.

Und nun? Nun gehen die meisten Männer wieder zur Tagesordnung über. Die Illusion schwindet, der Alltag ruft. Bindungen sind im Moment nicht angedacht, es sei denn, den Mann würde noch mehr als die nackte Wollust an die Frau binden.

Die Unterschiede - an den Haaren herbeigezogen?

Und die Frauen? Anders als beim Gebrauch der süßen Toys, bei der die Illusion schon nach wenigen Minuten wieder verfliegt, bleibt die Gier auf Beständigkeit beim Körperkontakt mit dem Mann noch lange erhalten – manchmal Tage, manchmal Monate. Warum das so ist, darüber kann man lange reden. Und wenn man genügend hin und her debattiert hat, wird sich sicherlich eine Lösung ergeben: „Aha! Die weibliche Psyche!“ Oder „Aha, die Entwicklungspsychologie – die lange Tragezeit der Menschenfrau und so …“. Am Ende ist’s dann erklärt – aber nicht ein bisschen wahrer.

Sinnvoller wäre, zu sagen: „es ist so und so, und wenn ich es für mich anders will, dann muss ich daran arbeiten.“

Oder anders: Wenn du dir Illusionen erzeugst oder sie verstärken lässt, weil’s schön ist, dann musst du lernen, sie auch wieder abzubauen. So, wie mit den Toys. Es geht nicht anders.

Nur, wenn du ihn wirklich willst, mit Haut und Haar sowie Herz und Hirn, dann schnapp ihn dir mit ein bisschen mehr als nur Sex. Du kannst doch noch mehr, oder?

Danksagung: Ich danke den erwähnten und unerwähnten Webseiten sowie Isidora für die Grundlagen zu diesem Artikel.

Liebe und Sex passen nicht wirklich zusammen

Liebe und Sex passen nicht wirklich zusammen - ist das zu kühn gedacht? Nein, sagt Autor und Herausgeber der Liebeszeitung, der Journalist Gebhard Roese. Er analysiert seit Jahren Meinungen und Tatsachen über die Liebe.

Ob Sie es wollen oder nicht: Sie sind auch Teil der Natur


Die katholische Heftchen-Literatur wusste es immer: Junge Leute brauchen keinen Sex, sondern sie müssen Liebe lernen. „Nicht Sex, sondern Liebe“. Nahezu jede Frau des 20. Jahrhunderts glaubte zu wissen: „Ja, erst die Liebe führt zur sexuellen Bereitschaft.“ Ihre Schwester im Geiste des 19. Jahrhunderts glaubte dies auch, erlebte es aber vom Gegenteil her: Man heiratete nicht aus Liebe, und weil man es nicht tat, war Sex eine Zumutung, der man sich nur widerwillig beugte,

Modelle von Liebe und Sex - mal Gegner, mal Schwestern

Lange Zeit vermied man das Wort „Sex“ ganz, setzte die Liebe an seine Stelle und sprach verschleiernd von „heißer“ oder „leidenschaftlicher“ Liebe. So erschuf sich die Menschheit mehrere, völlig unterschiedliche Modelle:

- Im ersten Modell ist Sex das Gegenteil von Liebe, wie es in der Alternativfrage: "Sex oder Liebe" deutlich wird.
- Im zweiten Modell ist Liebe Voraussetzung für Sex - das ist eine Formel aus dem 20. Jahrhundert.
- Im dritten Modell ist Liebe eine andere Ausdrucksform für Sex (und umgekehrt) - das liegt daran, dass man lange Zeit "das geschlechtliche" umschrieb.
- Neu ist: Liebe und Sex konkurrieren. Je mehr Liebe, umso weniger Sex. Wurde im 21. Jahrhundert festgestellt.
- Und ganz neu: Leidenschaftlicher Sex hat mit Liebe im Grunde gar nichts zu tun. Das ist der logische Schluss aus der Klärung der Begriffe "Liebe" und "Sex".


Analysiert man die Sache kritisch, so stößt man auf das Kernproblem. Wir finden alsbald ein bekanntes, völlig überlastetes Wort: Liebe. Auf der anderen Seite sehen wir ein modernes Wort, das relativ inhaltslos geblieben ist: Sex. Dabei wird Liebe immer mehr mit „gerne zusammen sein“ assoziiert, während Sex ziemlich einsam und nackt für „aktiven Geschlechtsverkehr“ steht.

Der Liebe fehlen die Worte - und dem Sex sowieso

Kurz: Uns fehlen die Worte, und deshalb können wir nicht differenzieren. Dabei gibt es ein deutsches Wort, das den eigentlichen Inhalt einer Beziehung beleuchtet, in der „Liebe“ und „Sex“ zusammenkommen: Es ist eine intime Beziehung. In intimen Beziehungen sind Körperkontakte möglich und zudem erwünscht. Die meisten langjährigen Ehen wird man so nennen können.

Einheitsbrei "Liebe" - jeder, nennt sie, wie er will

Erstaunlich ist ja, dass nicht nur „Liebe“ im Deutschen nahezu jede beliebige soziale und emotionale Bedeutung haben kann, sodass Verständigungsprobleme auftreten, wenn von „Liebe“ die Rede ist. Der Christ definiert sie anders als der Soziloge und der Psychologe anders als der Liebende. Und dennoch ist auch „Sex“ nicht wirklich eindeutig. „Wir hatten noch keinen Sex“ heißt für den Durchschnittsteenager nicht, dass ein Paar keinerlei sexuelle Aktivitäten (Petting. Mundverkehr, Handverkehr) miteinander vollzog, sondern lediglich, dass der Penis sich noch nicht in die Vagina versenkte.

Märchenland Deutschland - Prinzessinnen vögeln nicht

Seit wir Deutschen von Gartenlauben und Grimms Märchen infiziert wurden, setzen wir Liebe mit etwas „Hochwertigen“ gleich. Wir vergessen, dass alle Gefühle, die sich rund um die Partnersuche entzünden, eigentlich Lüste sind, und dass alle diese Lüste wollüstig genannt werden müssten, wenn es nicht so verpönt wäre. Denn natürlich folgen wir bei der Partnersuche einem Urtrieb: fix ran an die Bräute und Kerle, damit gevögelt wird. Und weil das Säugetier in uns nicht einsieht, warum es sich aus seiner Ruhe bringen lassen soll, hat Mutter Natur mit einem riesigen Volumen an körpereigenen Drogen dafür gesorgt, dass wir uns zum Affen machen. Am Ende liegen wir dann einander keuchend und schreiend in den Armen und sagen einander vielleicht noch, wie schrecklich lieb wir einander haben. Haben wir aber nicht. Der Drogencocktail wirkt nach, wir sind verliebt, und das klare Denken ist nun für eine gewisse Zeit blockiert.

Haben wir Glück, treffen uns alsbald die Segnungen von Körpernähe und Geborgenheit, und wir erleben die bekannten Glücksmomente frisch verliebter Paare. Na schön, das Wort ist gefallen: Es ist „Verliebtheit“ und ist der zweite Trick von Mutter Natur, der nicht ausreicht, wenn wir vögeln – sie will auch noch, dass wir zusammenbleiben.

Die Ersatzdroge für die Liebe: Verliebtheit

Verliebtheit ist im Grunde nicht schlecht: Sie ist der natürliche Ersatzstoff für die Liebe, die noch nicht weit genug gediehen ist. Die meisten Liebesforscher, die sich mit Paaren beschäftigen, sind sich einig: Liebe fällt nicht auf uns hernieder wie Sternenstaub, sie entsteht erst dadurch, dass wir miteinander leben. Ganz schlecht wäre nun, Verliebtheit mit Liebe zu verwechseln, und dennoch tun es die meisten Verliebten.

Wenn wir Lust, Intimität und aktiven Sex zusammennehmen, dann haben wir ungefähr das, was ein junges Paar antreibt – und das Schlüsselwort, die Intimität, steht dabei im Mittelpunkt.

Was ist nun mit Liebe und Sex? Benutzen wir die Begriffe doch bitte separat. Niemand mus sich schämen, wenn er Sex aus reiner Lust hat, und es ist auch in Ordnungen,wenn sich Liebende mit Sex das Leben verschönen. Die meisten Menschen, die jetzt gerade ohne Partner auf der Suche sind, wünschen sich Intimität – da können Sie ganz sicher sein. Vielleicht schreibe ich Ihnen darüber demnächst mehr.